Wegen Corona: Osnabrücker Fußpflegerin darf nicht arbeiten und befürchtet schlimme Folgen für einige Kunden

Gehbehinderter Senior (Symbolbild)

Zur Eindämmung des Coronavirus wurden viele Geschäfte geschlossen, die jetzt nach und nach wieder öffnen. Doch die mobile Fußpflegerin Astrid Wimmer* darf ihrer Profession noch immer nicht nachgehen, und sorgt sich sehr um ihre Kunden.

Astrid Wimmer ist mobile Fußpflegerin in Osnabrück und darf zur Zeit nicht arbeiten. Für einige Kunden ist das ein großes Problem: „Ich mache mir ernsthafte Sorgen um die Kunden, die mich aufgrund ihres hohen Alters, ihrer körperlichen Einschränkungen, ihrer nachlassenden Sehkraft usw. als mobile Fußpflegerin benötigen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie seit vielen Wochen ohne Behandlung. Einige rufen mich verzweifelt an, sie weinen und klagen über Schmerzen.“ Ärzte und Podologen dürfen ihre Patienten zwar nach wie vor betreuen, sie sind aber oft überlastet. Außerdem hat Astrid Wimmer häufig mit Menschen zu tun, die kaum noch mobil sind. Sie befürchtet dramatische Konsequenzen: „Viele alte Menschen spüren ihre Probleme nicht oder sind Diabetiker ohne es zu wissen, an die Folgen mag ich gar nicht denken. Podologen und Ärtzte sind überlastet und wir haben Kunden, die stur sind, nicht zum Arzt gehen und die Schmerzen aushalten. Das kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen und schlimmstenfalls mit einer Amputation enden.“

Unverständnis und Frust

Astrid Wimmer beklagt die unklare Lage: „Ich habe mich an so viele Stellen gewandt, niemand konnte mir sagen, wann ich meinen Beruf wieder ausüben darf. Ich hänge in der Luft und finde kein Gehör. Ich verstehe nicht, warum Frisöre wieder arbeiten dürfen und ich nicht. Haare tun nicht weh und verursachen keine bleibenden Schäden, außerdem halten wir mehr Abstand als Frisöre. Ich hoffe, dass wir „normalen“ Fußpfleger mit den mobilen Pflegediensten und Podologen gleichgestellt werden, falls es wieder zu einem Lockdown kommen sollte.”

*Astrid Wimmers Name wurde auf ihren Wunsch geändert. Ihr richtiger Name ist unserer Redaktion bekannt.


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Lukas Brockfeld
Lukas Brockfeld
Lukas Brockfeld ist seit dem Sommer 2019, erst als Praktikant und inzwischen als fester Mitarbeiter, für die Redaktion der HASEPOST unterwegs.

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