Warum Kryptowährungen auf Misstrauen basieren

Eine der klassischsten Währungen sind Edelmetalle und Edelsteine. Beides behält im Prinzip immer seinen Wert, doch ist beides nicht gerade praktisch im eigentlichen Zahlungsverkehr, vor allem bei Steinen wäre immer das Problem der Wertinterpretation gegeben. Aus diesem Grund haben sich Menschen für ein universelleres Zahlungsmittel entschieden, bereits seit dem vierten Jahrtausend v. Chr. Gibt es Geld als Zahlungsmittel. Doch in der modernen Welt hat sich Giralgeld durchgesetzt. Unter Giralgeld oder Buchgeld versteht man Geld das auf einem Konto liegt. Dieses Buchgeld ist eigentlich kein existierendes Geld, sondern ein Verprechen. Ein Versprechen der Bank auf Wunsch die Summe, die auf einem Konto gebucht ist, auszahlen zu können.

Als Kunde muss man seiner Bank also das Vertrauen entgegen bringen das diese das Geld auch hat das auf ihrem Konto steht. Was vielen Bankkunden nicht bewusst ist, ist die Tatsache das Banken deutlich mehr Geld versprechen dürfen als sie eigentlich besitzen. Wir reden hier vom Faktor 10 des Betrages der Tatsächlich existiert. Das ausgeben von nicht existierendem Geld nennt sich in der Fachsprache, stark entschärft Geldschöpfung. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung bekannt gibt ist Giralgeldschöpfung das gleiche wie Bargeld nachdrucken. In diesem Prinzip erschaffen Banken Geld aus dem nichts, indem sie ihren Kunden Geld gibt das nicht existiert und dafür verlangt das diese in Raten das Geld heranschaffen. Das Ganze Prinzip basiert also auf massivem Vertrauen in unser Bankensystem.

Bei den Kryptowährungen wie Bitcoin, Etherum, Dogecoin und wie sie alle heißen mögen ist es komplett anders.  Geben wir eine Handelsorder für eine Überweisung in Bitcoin auf so wird diese Überweisung nicht sofort ausgeführt, sondern die Order wird an das Handelsnetzwerk übergeben. Dieses Handelsnetzwerk schlägt nun in der Blockchain nach ob Derjenige der das Geld überweisen möchte überhaupt Geld besitzt. Dieses wird mehrfach überprüft in verschiedenen Kassenbüchern, die auf vielen tausend Computern, rund um den Globus gespeichert werden. Diese synchronisierten Kassenbücher geben dann Auskunft über das Konto und geben den Handel entsprechend frei sofern Deckung da ist.

Das System der Kryptowährungen basiert also nicht darauf das Geld vielleicht existieren könnte, falls es denn irgendwann bezahlt werden wird, sondern auf der vorherigen Prüfungen der Zahlungsfähigkeit. Damit ist der Handel mit digitalen Währungen, egal wie komfortabel er sein mag und wie schnell er läuft, wie das übergeben von Bargeld. Der Handel mit Kryptowährungen, selbst mit vollends automatisierten Handelssystemen wie Immediate Edge sind genauso sicher wie Bargeldzahlungen. Diese Handelssysteme verschieben mittels K.I. Kryptowährungen und führen automatische Transaktionen durch die durchaus in der Lage sind Geld zu vermehren. Die Zuverlässigkeit solcher automatischen Handelssysteme ist natürlich von jedem selbst zu beurteilen.

Dennoch zeigt das Verhältnis zwischen Kryptowährungen und Girokontogeld so eine klare Diskrepanz auf und verdeutlicht den Unterschied massiv warum so viele Menschen Kryptowährungen vertrauen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist auf dieser Basis deutlich sicherer als es jede Kontobewegung jemals sein könnte. Der Handel oder der Transfer von Kryptowährungen basiert also im Unterschied zu Banktransfers nicht auf Vertrauen sondern auf einem gesunden Misstrauen und das ist auch gut so.

Kryptowährungen sind vor allem in den letzten Jahren immer beliebter geworden was wohl nicht zuletzt auf den vielen Skandalen, politischen Kapreolen und den vielen Krisen basiert. Die Menschen verlieren immer mehr das Vertrauen in das Bankensystem und das sicherlich nicht ganz ohne Grund. Dieser Vertrauensverlust geht sogar so weit das mittlerweile einige Staaten bereits eigene Kryptowährungen aufgelegt haben und/oder Vorbereitungen treffen diese aufzulegen. Staatliche Kryptowährungen wären dann grundsätzlich genau das was alle wollen, ein digitales Bargeld. Eine staatliche Kryptowährung wie der E-Yuan oder der E-Euro wäre nämlich kein Versprechen einer privaten Bank mehr, sondern ein Versprechen der Zentralbank, die jeweils zuständig ist. Im Falle des E-Euro wäre das dann die europäische Zentralbank, die gleiche Stelle die für das Bargeld verantwortlich ist. Der E-Euro wäre aber eine digitale Währung mit festgesetztem Wert und Handelsraum. Das wäre also die Königsklasse der digitalen Zahlungsmöglichkeiten. Der E-Euro ist eine gute Idee und die Bundesregierung plant auch bereits eine entsprechende Währung zu prüfen, allerdings sind wir im Gegensatz zu China noch weit davon entfernt.


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Redaktion Hasepost
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