Vor dem Duell mit dem Ex-Trainer: Diese Statistiken machen dem VfL Osnabrück noch Hoffnung

Kurzzeitig war nach den Siegen gegen die Aufstiegsaspiranten Hannover 96 und den Hamburger SV so etwas wie Optimismus im Abstiegskampf ausgebrochen, doch die in jeglicher Hinsicht bittere Niederlage gegen Abstiegskonkurrent Kaiserslautern hat den VfL Osnabrück wieder zurück auf den Boden der Tatsachen gezerrt. Mit Fortuna Düsseldorf kommt am Freitagabend (15. März) wieder ein Gegner „von oben“ an die Bremer Brücke – doch nicht nur die gute Statistik gegen tabellarisch deutlich überlegene Teams macht den Lila-Weißen Wiedersehen mit einem früheren Aufstiegstrainer Hoffnungen.

Als erstes werde er auf den Spieltag schauen, an dem es an die Bremer Brücke geht, so Düsseldorf-Trainer Daniel Thioune vor der Auslosung der Spieltage dieser Saison. 25 Spieltage später ist es so weit: Am Freitagabend gastiert der ehemalige VfL-Coach, unter dessen Regie 2019 der vorletzte Aufstieg aus der 3. in die 2. Liga gelang, mit seinen Fortunen an der alten Wirkungsstätte. Thiounes Team ist dabei klarer Favorit.

Thioune macht Düsseldorf zum Aufstiegskandidaten

An dem aktuellen Erfolg des einstigen Bundesligisten hat auch der in Georgsmarienhütte geborene Fußballlehrer einen großen Anteil: Thioune übernahm die Fortuna im Laufe der vorletzten Saison auf dem Abstiegsrelegationsplatz, führte den Verein dann allerdings auch dank zwölf ungeschlagener Spiele zu Beginn seiner Amtszeit noch auf Rang zehn. In der Folgesaison, der vergangenen Spielzeit, gelang gar der Sprung auf Platz vier. Stand jetzt wiederholt sich diese „ungeliebte“ Platzierung, wenngleich die Fortuna neun Spieltage vor Schluss nur einen Punkt Rückstand auf den Relegationrang sowie sechs Zähler auf den ersten direkten Aufstiegsplatz hat – eine ordentliche Ausgangslage.

Ganz anders ist die Liga beim VfL Osnabrück

Größer als die punktemäßige Distanz der Düsseldorfer zum zweiten Rang ist seit dem vergangenen Wochenende wieder der Abstand des VfL Osnabrück auf das rettende Ufer (sieben Punkte). Die bittere Niederlage gegen den Tabellenfünfzehnten aus Kaiserslautern hat die Lila-Weißen nach davor zwei tollen Siegen gegen Aufstiegsaspiranten in Serie kurzzeitig gelähmt. Daran dass man wieder einmal aufstehen wolle, ließ allerdings bereits im Anschluss an das 2:3 auf dem Betzenberg keiner der Osnabrücker Verantwortlichen verbal Zweifel aufkommen. Hoffnung machen dabei neben der guten Quote gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel vor allem zwei Statistiken, vor denen auch die Düsseldorfer um Trainer Thioune gewarnt sein dürften.

Faktor 1: Die Schnelligkeit

So sind zum einen gleich zwei Profis des VfL die schnellsten Spieler der 2. Bundesliga. Maxwell Gyamfi führt dabei mit 36,58 km/h soar die Geschwindigkeitstabelle aller deutschen Profiligen an, nur minimal langsamer ist Christian Conteh (36,23 km/h). Der Fortuna sind die Lila-Weißen damit weit Voraus: Aus dem Düsseldorfer Kader schafft es lediglich Dennis
Jastrzembski in die Top-Ten, auch in der Top-40 steht kein weiterer Akteur des nächsten Osnabrücker Gegners, dem zudem ein wichtiger Spieler mit besonderer Historie an der Bremer Brücke fehlen wird: Emmanuel Iyoha.

Der von Thioune zum Linksverteidiger umgeschulte einstige Angreifer blickt wie sein Trainer ebenfalls auf eine Osnabrücker Vergangenheit zurück, zählt zu den schnellsten Abwehrspielern der Fortuna und hat – so will es der Fußballgott nur zu oft – das Hinspiel zwischen beiden Teams (1:0) mit einem Distanzschuss entschieden. An der Bremer Brücke wird der mögliche Conteh-Kontrahent Iyoha allerdings aufgrund muskulärer Probleme fehlen.

Faktor 2: Die (Zwei-)Kampfbereitschaft

Doch nicht nur in puncto Schnelligkeit haben die Osnabrücker den Fortunen etwas voraus, sondern auch in der (Zwei-)Kampfbereitschaft, denn: Der VfL stellt nicht nur die schnellsten, sondern auch die zweikampfwilligsten Spieler der 2. Liga.

Ganz vorne in der Tabelle steht dabei ausgerechnet Osnabrücks offensivster Mann: Angreifer Erik Engelhardt konnte bereits 315 Zweikämpfe für sich entscheiden – mehr als jeder andere Spieler aus der 2. Bundesliga. Auf Platz drei der Liste folgt Linksverteidiger Florian Kleinhansl.

Thioune wird sein Team entsprechend auf eine Spielart einstellen müssen, die die Fortuna eigentlich so gar nicht mag: Kampf. Denn während die Düsseldorfer im Ligavergleich die drittwenigsten direkten Duelle um den Ball führt (4.652), hat der VfL Osnabrück mit 5.173 die drittmeisten Zweikämpfe bestritten.

Fortuna bleibt dennoch Favorit

Dennoch reist die Fortuna als Favorit an die Bremer Brücke – und noch dazu mit jeder Menge Rückenwind, denn von den vergangenen fünf Partien verloren die Düsseldorfer keines. Aber: Mit einer ähnlichen Erfolgsserie reiste zuletzt auch Hannover 96 in die Hasestadt, der Sieger am Ende hieß dennoch VfL Osnabrück. Und nicht nur deshalb gibt es für die Lila-Weißen also durchaus Grund zur Hoffnung.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

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