Seit Mittwoch (24. September) setzt die Deutsche Bahn auf der Verbindung zwischen Berlin und Amsterdam erstmals den ICE 3neo ein – und das deutlich früher als ursprünglich angekündigt. Schrittweise ersetzt der Hochgeschwindigkeitszug die in die Jahre gekommenen Intercitys. Den Auftakt machte am Nachmittag ein über Osnabrück verkehrender Zug ab Berlin Hauptbahnhof in Richtung Amsterdam. Schon ab dem 1. November wird die gesamte Linie ausschließlich mit ICE 3neo betrieben.
Flaggschiff der Bahn im Einsatz
„Wir freuen uns sehr, dass unser Flaggschiff ICE 3neo nun schon deutlich vor dem Fahrplanwechsel zwischen Berlin und Amsterdam fährt. Damit setzen wir früher als geplant unser Versprechen um, auf dieser wichtigen internationalen Linie ICE-Züge einzusetzen“, erklärte Stefanie Berk, Vorständin Marketing & Vertrieb DB Fernverkehr. „Für unsere Fahrgäste bedeuten die neuen Züge im Vergleich zu den alten IC-Zügen einen Quantensprung beim Komfort und zuverlässigere Verbindungen.“
Komfort auf neuem Niveau
Der ICE 3neo bietet zahlreiche Verbesserungen: Mobilfunkdurchlässige Scheiben für stabilen Empfang, moderne Toiletten mit berührungsloser Bedienung, LED-Anzeigen für den Reservierungsstatus an jedem Platz sowie Steckdosen und Tablethalter auch in der 2. Klasse. Außerdem gibt es ein Bordrestaurant mit 16 Plätzen, ein Bordbistro, Fahrradstellplätze in jedem Zug und einen neuen Hublift für barrierefreien Einstieg.
Auch beim Design setzt der ICE 3neo Maßstäbe: Neu entwickelte Sitze mit hochwertigen Stoffbezügen, Holzdekor in warmen Farbtönen, tageszeitabhängige Beleuchtung und Ambiente-Fußbodenlicht sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. In der 1. Klasse gibt es zusätzlich induktives Laden für Smartphones und Am-Platz-Service.

Schrittweise Umstellung
Noch fahren die ICE 3neo unter Intercity-Nummern wie IC 142 oder IC 143. Bestehende Tickets behalten ihre Gültigkeit. Ab Mitte Oktober ist bereits etwa die Hälfte der Verbindungen zwischen Berlin und Amsterdam mit ICE-Komfort unterwegs, ab 1. November schließlich alle.
Mehr Verbindungen, mehr Zuverlässigkeit
Die Strecke Berlin–Amsterdam wird sechsmal täglich in beide Richtungen bedient, ergänzt durch eine tägliche Verbindung zwischen Hannover und Amsterdam. Seit Sommer 2024 sind die ICE 3neo bereits erfolgreich auf Strecken von Frankfurt nach Brüssel und Amsterdam unterwegs – dort nach Bahnangaben mit deutlich weniger Zugausfällen als zuvor.
Weniger Sitzplätze – ICE 3neo soll durch ICE L ersetzt werden
Derzeit verkehren auf der Strecke Berlin–Amsterdam über Osnabrück noch alte Intercity-Züge aus den 1970er-Jahren mit rund 600 Sitzplätzen. Der ICE 3neo bietet allerdings nur 439 Plätze. Langfristig ist geplant, den ICE 3neo auf dieser Strecke durch den neuen ICE L zu ersetzen, der Platz für 562 Reisende bietet.