Das Theater Osnabrück hat die für den 31. August geplante Premiere der Inszenierung „Ödipus Exzellenz“ abgesagt. Die Produktion sollte ursprünglich die Spielzeit 2025/2026 im Theater am Domhof eröffnen und eine moderne Überschreibung des antiken Stoffes „Ödipus“ nach Seneca darstellen. Geplant war eine kritische Auseinandersetzung mit dem systemischen Versagen der katholischen Kirche im Zusammenhang mit den Missbrauchsskandalen.
Unüberbrückbare Differenzen
Wie das Theater am Mittwoch (25. Juni) mitteilte, kam es im Verlauf der Probenarbeit zu „unüberbrückbaren Differenzen in der Art der künstlerischen Umsetzung“. Die künstlerischen Vorstellungen von Regisseur Lorenz Nolting und dem Theaterteam ließen sich offenbar nicht miteinander vereinbaren, so dass die Produktion abgesagt werden musste.
Gibt es Ersatz?
„Ödipus Exzellenz“ sollte eine zeitgenössische Reflexion über Schuld, Machtmissbrauch und institutionelle Verantwortung sein – Themen, die angesichts der anhaltenden Debatte über die Aufarbeitung kirchlicher Missbrauchsfälle hochaktuell sind. Ob und wie das Theater Osnabrück auf den Ausfall der Eröffnungspremiere reagieren wird, ist derzeit noch unklar. „Wie es jetzt weitergeht, daran arbeiten gerade die Kolleg:innen“, teilte Pressesprecher Tobias Fritzsche auf Anfrage unserer Redaktion mit.

