Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einer Veranstaltung in Memmingen die historische Relevanz der „Zwölf Artikel“ aus dem Bauernkrieg gewürdigt. Er betonte die Bedeutung dieser Forderungen für die heutige Demokratie und hob die Notwendigkeit hervor, dass Herrschende ihr Handeln am Gemeinwohl und den Menschenrechten orientieren.
Historische Bedeutung der Zwölf Artikel
Frank-Walter Steinmeier sprach am Samstag beim Festakt „500 Jahre Zwölf Artikel“ in Memmingen über die bleibende Relevanz der historischen Forderungen. „Die Herrschenden sollten daran gemessen werden, ob sie ihr Handeln am Gemeinwohl und an den Menschenrechten orientieren“, sagte er. Auch wenn die Verfasser der Zwölf Artikel keine Vorstellung vom modernen Staat oder von moderner Demokratie gehabt hätten, sei die Idee einer politischen Ordnung erkennbar, in der Herrschende an universelles Recht und für alle geltende Regeln gebunden seien.
Forderungen mit Weitblick
Die Zwölf Artikel enthielten laut Steinmeier zukunftsweisende Ideen wie die gemeindliche Selbstbestimmung und die Forderung nach schriftlich fixierten Gesetzen. Sie beklagten die ungleiche Behandlung vor dem Gesetz, sprachen sich gegen willkürliche Strafen aus und forderten einen würdigen Lohn. Zudem verlangten sie eine gerechte Verteilung von Ressourcen wie Wäldern, Wiesen und Äckern, was auf eine frühe Auseinandersetzung mit sozialen Gerechtigkeitsfragen hinweist.
Warnung vor falschen Vergleichen
Weiterhin warnte Steinmeier davor, heutige Proteste mit den historischen Kämpfen der Bauern oder der Oppositionellen in der SED-Diktatur gleichzusetzen. „Damals haben mutige Menschen ihr Leben riskiert und verloren, während heute Proteste friedlich geäußert werden können“, erklärte er. Er betonte, dass Freiheit in der heutigen Gesellschaft untrennbar mit Verantwortung für andere und das Gemeinwesen verbunden sei.
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