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So wird Erinnern an die NS-Zeit am Stadion an der Bremer Brücke digital erlebbar

📍Ort des Geschehens: Bremer Brücke

Junge Menschen, die mit Smartphones umherlaufen und auf den Bildschirm schauen, erwecken manchmal den Eindruck, gar nicht zu wissen, wo sie sind und was um sie herum passiert. Wer dieses Bild künftig rund um das Stadion an der Bremer Brücke beobachtet, könnte mit dieser Schlussfolgerung danebenliegen. Denn beim digitalen Stadtteilrundgang „HistoryTrail – Auf den Spuren der NS-Zeit rund um das Stadion an der Bremer Brücke“ lernen Nutzerinnen und Nutzer etwas über das dunkelste Kapitel in der Geschichte des Ortes, an dem sie sich gerade befinden.

Bildunterschrift: Am Ausgangpunkt des History Trails am Stadion an der Bremer Brücke stehen zehn der zwölf Schülerinnen und Schüler des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums, die am Projekt „Dem Vergessen die rote Karte zeigen – Wege des Erinnerns schaffen“ teilgenommen haben zusammen mit ihrer Lehrerin Mona Weber (3.v.r.) und Projektleiterin Tina Schröter (rechts).

Projekt zur Auseinandersetzung mit NS-Zeit

Erarbeitet wurde der Rundgang im Projekt „Dem Vergessen die rote Karte zeigen – Wege des Erinnerns schaffen“ von zwölf Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 10 bis 12 des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums unter pädagogischer Begleitung und zusammen mit Historikern. Sie begaben sich auf Spurensuche im Stadtteil Schinkel. Ziel des Projektes war es, dass die Jugendlichen über den Fußball und lokale Bezüge zur Auseinandersetzung mit dem NS-Unrecht motiviert werden. „Denn um ein Vergessen zu verhindern, braucht es junge Menschen, die bereit sind, Erinnerungen wachzuhalten und Geschichte weiterzutragen. Gerade auch, weil Zeitzeuginnen und -zeugen immer seltener werden“, sagte Projektkoordinatorin Tina Schröter vom Fanprojekt Osnabrück bei der Eröffnung.

Start mit QR-Code

Seinen Ausgangpunkt nimmt der Rundgang vor dem Stadion des VfL Osnabrück am Heinrich-Haferkamp-Platz 1. Hier befindet sich ein Hinweisschild mit Informationen zu dem Trail und einem QR-Code. Dieser führt zur Website. Dort ist der in acht Stationen unterteilte Rundgang dargestellt: In Form von Fotos aus der damaligen Zeit und jeweils einer Audiospur, die die Geschichte zum Ort in wenigen Minuten erläutert. Da geht es beispielsweise in Station 1 um das Stadion an der Bremer Brücke und die Vereinnahmung des Sports im Nationalsozialismus.

Osnabrücker Biografien im Mittelpunkt

In Station 4 wird die bewegende Geschichte von Martha Müller erzählt, die als Kind an der Bremer Straße lebte und von den Nazis als Halbjüdin eingestuft und verfolgt wurde. Martha Müller, die eigentlich anders heißt, lebt noch heute. Entsprechend gerührt hat die 95-Jährige reagiert, als sie von dem Projekt und dem Einsatz der Jugendlichen erfuhr. Doch es geht auch um die andere Seite, um jene, die zu Anhängern des Nationalsozialismus wurden und strikt der Ideologie folgend aufwuchsen, so wie Egon Kuhn an Station 5. Im Mittelpunkt stehen immer die Biografien, Schicksale und Lebensbedingungen der Menschen.

Erinnerungskultur in acht Stationen

„Erinnerungsarbeit ist nicht nur eine Pflicht, sondern eine Chance“, sagt Kerstin Schlüter. Die Chance haben die zwölf Jugendlichen ergriffen. Und jeder, der die rund drei Kilometer lange Strecke bis zur achten Station an der Schellenbergbrücke begeht und die Informationen zu den Orten abruft, kann sie ebenfalls nutzen. „Dass der Fokus dabei auf der Jugend im Nationalsozialismus liegt, macht die Lebensgeschichten der Menschen damals für die heutige junge Generation besonders nachvollziehbar und erlebbar“, sagt Schröter.

Zusammenwirken realisiert das Projekt

Dass das Projekt umgesetzt werden konnte, ist dem Zusammenwirken von Pädagogen und Historikern mit dem VfL-Museum, dem VfL-Bündnis Tradition lebt von Erinnerung, dem Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück, der Fanszene Osnabrück dem Bürgerverein Schinkel von 1912 e.V. sowie etlichen weiteren Unterstützern zu verdanken. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung EVZ – Erinnerung, Verantwortung, Zukunft und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen des Programms „JUGEND erinnert vor Ort & engagiert“.


 
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