Am „23th“?
Werbung für die Generation-Doof in der „High Street“?
HP, gesehen in der Großen Straße in Osnabrück.
Am „23th“?
Werbung für die Generation-Doof in der „High Street“?
HP, gesehen in der Großen Straße in Osnabrück.
Andre Havergo hat den Link zu tollen Fotos vom Open Air in Atter an unsere Facebook-Pinnwand gepinnt… hier geht es direkt zu den Bildern.
HP
…findet Ihr am besten direkt hier beim NDR:
www.ndr.de/unterhaltung/musik_konzerte/osnabrueck2155.html inklusive Livecam und alle Zeitangaben (wann spielt wer).
Und einen herzlichen Dank an Fabian Niemann, der uns über Facebook darauf aufmerksam gemacht hat, dass das Fest- bzw. ehemalige Kasernengelände bereits auf Atteraner Gebiet liegt.
HP
Respekt, Frank Wenzel und Aachener Grund!
Die NOZ zitiert heute Dr. Frank Wenzel, den Geschäftsführer der Fondsgesellschaft Aachener Grundvermögen mit folgenden Worten:
„Wir sehen den mfi-Plan in Osnabrück eher kritisch.“ Die Beseitigung eines Schandflecks – gemeint ist der Neumarkt – rechtfertige nicht den Bau eines Shoppingcenters. „Dann ist eine Lücke weg und fünf andere sind da.“ Wie es besser gemacht werden könne, zeige die Kamp-Promenade. Die offene Bauweise sei ein Beispiel für eine gelungene Integration in eine Citylage.
Es scheint so, als ob die katholische Kirche, in deren Besitz die Fondsgesellschaft und das betreffende (von der mfi offenbar ohne Nachfrage in die Planung einbezogene) Gebäude ist, echte Cojones zeigt, wenn es um die kurzfristigen und profitorientierten Interessen von Spekulanten geht: für so ein XXL-Center wird nicht verkauft!
HP
Gestern war das Jubeln in allen Fraktionen des Stadtrates mehr oder weniger groß, angesichts der neuen Pläne des Essener Einkaufscenter-Entwicklers mfi vorerst nur eine “kleine Lösung” für den Neumarkt zu planen. Lediglich CDU-Chef Brickwedde gießt ein wenig Wasser in den Wein der Freude. Er will laut NOZ auch zukünftig einer Erweiterung des Centers kritisch gegenüberstehen.
Ebenfalls heute berichtet die NOZ über den baldigen Baubeginn auf dem ehemaligen Woolworth-Gelände. Es werden aber noch immer keine Mieter genannt, die dort schon kommendes Jahr einziehen könnten. Zur Erinnerung: über den Umzug von Peek & Cloppenburg weg vom Nikolaiort und auf das Woolworth-Gelände (I-love-OS berichtete) wird weiterhin verhalten spekuliert.

In Zeiten allzu großer Freude haben sich römische Feldherren von einem Sklaven begleiten lassen, der ihnen regelmässig ein „Memento moriendum esse!“ zuflüsterte um auch an zukünftige Niederlagen und den unausweichlichen Tod erinnert zu werden; im späteren Mönchslatein dann verkürzt zu „Memento mori“.
Ein besonderes „Memento mori“ lieferte die NOZ heute unfreiwillig auf der Titelseite ihrer Printausgabe: ein Agenturbeitrag über die wirtschaftlichen Probleme der Buchhandelskette Thalia – per Konzernbeschluss wird nun damit begonnen erste Läden zu schließen!
Das passt zu den von I-love-OS gestern veröffentlichten Prognosen der Studie zur Zukunft des Handels, die einen vollkommenen Rückzug des Buchhandels aus den Innenstädten voraussagt.
„Memento mori“ – schon bald könnten in der Großen Straße weitere ein oder zwei Großflächen zur Disposition stehen. Und sollte der Einzelhandel zukünftig auf breiter Front an Wachstumsgrenzen stoßen, wird jede Stadt froh sein über Quadratmeter die nicht am Markt sind!
HP
Bekanntlich muss der VfL heute Abend (Anpfiff 19 Uhr) ohne Zuschauer gegen den Karlsruher SC antreten – um hoffentlich den vierten Sieg der Saison zu holen!
Aber zum Glück gibt es das Internet!
Beim Reggionalsender Baden TV kann man unter der URL www.baden-tv.com/web-tv das Spiel live verfolgen – oder auch “bierbegleitend” im Grünen Jäger, wo man den Livestream auf die Großleinwand “werfen” will.
HP
Angesichts der heute bekannt gewordenen “kleinen Lösung” für das Neumarkt Shoppingcenter werden einige Gegner der einstigen XXL-Planung jubeln.
So konnte sich die CDU nicht zu einem klaren NEIN durchringen, und beharrte auf 18.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, die nun (vorerst) um 1.500 Quadratmeter unterboten werden. Und auch die etablierten Einzelhändler sehen sicher viele Forderungen erfüllt – sofern nicht nachträglich die Flächen aufgestockt werden.
Also: eine Osnabrücker Kompromisslösung mit der alle zufrieden sein können?
Was aber, wenn eintritt, was viele Handelsexperten für die nahe Zukunft voraussagen? Wir könnten kurz vor einer Revolution des Handels stehen!

Die aktuell laufende Studie “Zukunft des Handels” (I-love-OS berichtete) gibt interessante Einblicke in die Handelslandschaft einer sehr nahen Zukunft. An der der Studie beteiligt sind Handelsexperten wie Prof. Dr. Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein, Thomas Bendig vom Fraunhofer Verbund für Informations- und Kommunikationstechnologie und Prof. Dr. Alexander Brem von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Auftraggeber eBay veröffentlichte im Juli erste Ergebnisse einer begleitenden Konsumentenbefragung:
“Reale Geschäfte werden sich mehr und mehr zu Showrooms entwickeln, in denen neuartige Präsentations- und Interaktionstechniken zum Einsatz kommen werden. Diese Entwicklung hält fast die Hälfte der Verbraucher (48%) für realistisch, ein weiteres Viertel (28%) für möglich.”
Für Kleider, Schuhe und Schmuck sieht eine Mehrzahl der Befragten (78%) zwar weiter den klassischen Einzelhandel als primäre Einkaufsstätte an, aber ein Großteil des alltäglichen Bedarfs wird in Zukunft online abgewickelt. Bestimmte Sortimente wie Bücher, Filme und Musik werden bald sogar komplett aus den Innenstädten verschwinden, so die Handelsforscher.
I-love-OS hat dazu ebenfalls einige Daten gesammelt (PDF-Download), die Pressemeldung zum aktuellen Stand der Studie “Zukunft des Handels” finden Sie hier.
HP, Infografik: eBay/Zukunft des Handels
16.500 Quadratmeter sollen die “Neumarkt-Arkaden” nach geänderter Planung umfassen, berichtet die NOZ in ihrer heutigen Papierausgabe, so wie online hier als “Nachschlag” zu der gestern Abend bereits (siehe unten) von I-love-OS kommentierten Stellungnahme von mfi, die bereits ein paar Stunden früher online war.
Jetzt sind auch weitere wichtige Zahlen auf dem Tisch:
“Der Lebensmittelmarkt im Keller hat nun 1900 qm Verkaufsfläche statt 3167. Im Erdgeschoss wird der Großladen von knapp 2400 qm auf 880 qm verkleinert. Die Anzahl der Shops bleibt mit etwa 100 annähernd gleich. …”
Mit weniger als 1.000qm Großfläche ist tatsächlich kein Großmieter wie P&C, Saturn oder der von manchen herbeigesehnte Prekariatsausstatter “Primark” mehr zu erwarten.
Einzig bei den Parkplätzen gibt es offenbar noch einen kleinen Konflikt mit der Stadt, die will aktuell nur 350 statt der von mfi gewünschten 500 genehmigen.
Kleiner Wermutstropfen für die Center-Gegner: mfi denkt schon an die Aufstockung der Flächen in naher Zukunft, so spekuliert man bereits in dieser frühen Planungsphase auf die von der Uni genutzten (und frisch miet-verlängerten) Gebäude in der Seminarstraße.
Vielleicht spekuliert mfi aber auch darauf die “Zahnlücken” noch während der Planungs- oder Bauphase zu schliessen?
Die NOZ bestätigt in dem seit heute Morgen vorliegenden Artikel auch den von I-love-OS schon vor über einer Woche gemeldeten Verkauf des Hauses Johannisstraße 70 (Ihr Platz) an die mfi (siehe dazu I-love-OS, 05.08.).
Da dieses Blog reichlich von Mitarbeitern des Medienhauses NOZ gelesen wird (wir kennen unsere Logfiles), wäre ein kollegialer Hinweis, dass I-love-OS.de hier etwas schneller war, sicher angebracht gewesen! Vielleicht auch, weil unsere Lokalzeitung selbst immer so viel Wert auf die Nennung in anderen Medien legt…?!
HP
Update: durch den online erst am folgenden Morgen verfügbaren ergänzenden NOZ-Artikel (hier online) haben sich die Fragen zur Fläche geklärt.
Heute Abend hat NOZ.de eine “Stellungnahme” des Investors mfi veröffentlicht. Leider sind keinerlei (kritische) Nachfragen in dem Artikel zu finden, der bei genauerem Lesen (hier online verfügbar) durchaus einige Fragen aufwirft.

So wird Eingangs, mit Bezug auf das CIMA-Gutachten zur Verträglichkeit eines Einkaufscenters am Neumarkt (PDF Download bei Osnabrueck.de), der Eindruck erweckt, mfi würde nun deutlich(?) kleiner planen – es finden sich jedoch im Artikel keinerlei konkrete Hinweise oder gar Quadratmeter-Angaben zu aktuellen Planung.
Allerdings soll die Zahl der Shops gleich bleiben, eine Flächenreduzierung ginge “allein zu Lasten der Großmieter” – nur wie groß sind denn die verbleibenden Flächen?!
Die Aussage für Ankermieter wie Saturn oder Peek & Cloppenburg seien die verbleibenden Großflächen zu klein, kann man vor dem Hintergrund fehlender konkreter Zahlen getrost als Hypothese bezeichnen.
Eine kurze Internet-Recherche zeigt: Peek & Cloppenburg schafft es auf Flächen von über 14.000qm (Düsseldorf) wie auch auf kleineren Fläche im Bereich 4.000qm (Lübeck) ein umfangreiches Sortiment zu präsentieren.
Im vergleichsweise großen Lübeck (210tsd. Einwohner) kommt P&C mit der Hälfte der Fläche aus die im ehemaligen Hettlage-Haus in Osnabrück zur Verfügung steht (geschätzt 8.000 Quadratmetern bei 165tsd. Einwohnern). Es spräche also nichts dagegen, wenn sich dieser Textilhändler bei einem Umzug an den Neumarkt verkleinern würde.
Auch andere deutlich größere Städte bedient P&C mit entschieden kleineren Flächen, beispielsweise Braunschweig (250tsd. Einwohner) mit 7.000qm oder Bremen (548tsd. Einwohner) mit nur 6.000qm!
Der Umzug von Peek & Cloppenburg auf eine kleinere Fläche ist natürlich ebenso Spekulation wie ein Umzug von Saturn, den mfi durch seine aktuelle Argumentation ebenfalls als unrealistisch darstellen will.
Aber auch dieses Handelskonzept funktioniert nach Angaben der METRO auf höchst heterogene Flächen, so reichen bescheidene 2.000qm für einen Saturn durchaus aus, aber auch bei 10.000qm ist nicht unbedingt Schluss – da werden dann halt ein paar Paletten mehr in die Fläche gestellt. Ob Saturn aber überhaupt noch das Geld für einen Umzug hätte, ist die eigentlich spannende Frage. Ende 2011 sorgten Umsatzrückgänge bei Saturn und MediaMarkt für eine Gewinnwarnung, und nicht wenige Experten sehen auch darin Anzeichen für einen Paradigmenwechsel im Einzelhandel – nur in Osnabrück scheint man (bzw. Teile der Lokalpolitik) immer mehr Quadratmeter zu benötigen…
Ohne konkrete Angaben, wie klein denn die Großflächen werden, und warum diese nicht ausreichen sollten für einen befürchteten Umzug von Saturn oder Peek & Cloppenburg, kann mfi hier jedenfalls nicht überzeugen.
Warum Osnabrück trotz immer stärkerer Onlinehändler überhaupt noch mehr Ladenflächen benötigt, das müsen die Befürworter im Stadtrat erklären!
Sich änderndes Kaufverhalten durch Onlineshopping und demographischen Wandel – als Kontra-Argument gegen die Neumarkt-Pläne – wurde durch die Befürworter bislang komplett ignoriert.
Aber der Osnabrücker Michel darf sich freuen, denn mfi “versichert” die Osnabrück-Arkaden langfristig betreiben zu “wollen”. Der neue Mehrheitseigner Unibail-Rodamco will das mfi-Geschäftsmodell “uneingeschränkt fortführen”…
Dumm nur, dass der neue Eigentümer eine an internationalen Börsen gelistete Aktiengesellschaft ist – mehr als 3/4 der Aktien sind in anonymem Streubesitz.
“Mehrheitseigner” ist also nicht ein Herr Unibail oder eine Frau Rodamco, sondern eine unüberschaubar große Zahl an Shareholdern, die vor allem an kurzfristigen Renditen und nicht an langjährigen Verpflichtungen interessiert sind. Versprechen, die ein PR-Experte einem Lokaljournalisten in den Block diktiert, weil´s grad so schön passt!
Sollte sich der Immobilien- oder Aktienmarkt in den kommenden Jahren ein wenig “schütteln”, dann interessiert es keinen Aktionär was man 2012 in “Osna…what?” zur Beruhigung der Lokalpolitik alles so daher gesagt hat!
Aber das Beste kommt wie immer auch hier zum Schluss! Bei der Architektur will man sich an die gerade eröffneten Pasing-Arkaden in München orientieren. Dort “wirke” die Architektur “offen, lebendig und raumgewinnend”.
Das kann sie dort auch, denn die zum Vergleich herangezogenen Arkaden wurden in einen eher verschlafenen Stadteil der Millionenstadt München gesetzt. Eine Gegend, in der zuvor ein “Kaufring Kaufhaus” und die vermutlich beschauliche Gärtnerei Ludwig Adler die Shopping-Höhepunkte darstellten – wenn man nicht den direkt angrenzenden Bahnhof nutzte um schnell in die eigentliche City zu gelangen (siehe Google Maps).
Die Situation in Osnabrück ist wohl kaum vergleichbar mit Pasing und seinen knapp 40tausend Oberbayern, die überhaupt erst mit den Arkaden ein paar hundert Meter Fußgängerzone erhielten, und in deren Konzeptionierung die Arkaden direkt eingebunden wurden.
In Osnabrück versucht man nach Jahrzehnten natürlichem Wachstum des Nachkriegs-Stadtkerns an dessen südlichem Ende eine “Operation am offenen Herzen” – mit ungewissem Ausgang!
Einzige Gewinner sind am Ende vermutlich ein Essener Planungsbüro bzw. ein Pariser Investmentunternehmen – und natürlich die immer gleichen Filialisten, die sich dort gerne ansiedeln werden!
HP
PS: Schade eigentlich, dass so wenig Neues über die konkreten Entwicklungen am Neumarkt zu erfahren ist. Wurde das Haus Johannisstraße 70 (Ihr Platz) tatsächlich von der mfi gekauft um sich so Flächen zu sichern? Siehe I-love-OS vom 01. August und vom 05. August.
PPS: Es empfiehlt sich weiterhin ein Besuch des Bereichs rund um den Domhof; in der Theaterpassage kündigt sich schon wieder neuer Leerstand an – nicht nur Ihr Platz räumt dort gerade seine Regale! Und wieder sind ein paar hundert Quadratmeter Ladenfläche auf dem Markt.
…und wie die NOZ (oder mfi) auf die Idee kommt, dass täglich 80.000 Menschen am Neumarkt in die Busse steigen, dazu fehlt leider eine Quelle.
Die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (die es wissen sollte) verzeichnet nach eigenen Angaben 37mio. Busfahrten im Jahr, das sind etwas mehr als 101.000 Busfahrten pro Tag, und davon sollen knapp 80.000 mit einem Ein- oder Umstieg am Neumarkt verbunden sein? Erstaunlich, wo doch zahlreiche Einsatzbusse zum Teil direkt zu und von den Schulen fahren und auch weiterhin vergünstigte Karten für Kurzstrecken verkauft werden, die nur in den seltensten Fällen in die Innenstadt führen. Hat mfi auch hier ein klein wenig kreatives Zahlenspiel betrieben?!
Wie in den Vorwoche mit dem Springbrötchen, dem heftig umstrittenen Iduna Hochhaus und dem Grünen Jäger, stellen wir hier Originale vor, die es so nur in Osnabrück gibt.
Der Hannoversche Bahnhof ist ein „Osnabrücker Original“ und er ist ein Bahnhof ohne Fahrgäste, der nach Osten und Westen jeweils nur wenige hundert Meter vom nächsten Bahnhof entfernt ist. So etwas gibt es nicht etwa in dem dichten U- oder S-Bahnnetz einer Millionenstadt, sondern mitten in Osnabrück.
Als 1835 die kurze Strecke zwischen Nürnberg und Fürth mit Deutschlands erster Eisenbahn verbunden wurde, konnte kaum jemand ahnen wie rasant sich dieses damals neue Verkehrsmittel verbreiten würde. Keine zehn Jahre nach der ersten Eisenbahnfahrt in Süddeutschland, befassten sich bereits clevere Osnabrücker Kaufleute mit dem Plan auch die Hasestadt an das sich ausbreitende Eisenbahnnetz anzuschließen. Die von Osnabrück aus am nächsten liegende Eisenbahnverbindung war die „Cöln-Mindener Eisenbahn“. Angesichts des Umstands, dass damit auch eine Verbindung in das „ausländische“ Preußen geschaffen würde, gab es allerlei diplomatisches Hin und Her. Schließlich konnte jedoch ein Staatsvertrag geschlossen und die Bauarbeiten begonnen werden.

Im November 1855 erreichten die ersten Züge aus Osnabrück den Bahnhof Löhne, von wo es „durch Preußen“ weiter gen Hannover ging. Von dieser ersten Verbindung erhielt der Hannoversche Bahnhof seinen Namen. Gut ein halbes Jahr später war auch die Nord-West-Verbindung fertiggestellt, und Osnabrück lag inmitten der wichtigen Eisenbahnverbindung von Berlin über Hannover nach Emden. Die Anbindung zum niederländischen Eisenbahnnetz über Bentheim, dauerte noch knapp weitere zehn Jahre. Nochmals zehn Jahre später, wurde 1876 auch Oldenburg per Eisenbahn erschlossen. Der erste Osnabrücker Bahnhof gelangte bald an die Grenzen seiner Kapazität, zumal seit 1871, ein Stück weiter östlich im Schinkel, die Verbindung nach Münster und im Jahr 1873 nach Bremen eröffnet wurde. So war es nur konsequent, am Standort des heutigen Hauptbahnhofs, einen „Centralbahnhof“ zu bauen, der seit 1895 alle Osnabrück erreichenden Strecken zusammenführt.
Die Kaufleute aus der Altstadt waren von dem neuen Bahnhof allerdings nicht sonderlich begeistert, da nun die Neustadt einen Vorteil hatte und man eine Abwanderung von Kunden in Richtung des neuen Bahnhofs befürchtete. Daher entstand bereits ein Jahr nach Eröffnung des Hauptbahnhofs, wenige hundert Meter vom Hannoverschen Bahnhof entfernt, die Haltestelle Hasetor, die 2009 zu „Osnabrück-Altstadt“ umbenannt wurde, im Volksmund aber als „Hasetorbahnhof“ weiterlebt.
Die Bahnanlagen des Hannoverschen Bahnhofs dienten zwischenzeitlich als Osnabrücker Güterbahnhof, bis auch hier weiter östlich eine neue Anlage geschaffen wurde. Das ehemalige Empfangsgebäude war bis 2004 noch Sitz diverser Verwaltungsabteilungen der Bahn. Es steht seitdem leer und wartet im Dornröschenschlaf auf eine neue Verwendung.
Ein kleines Geheimnis aus dem Kalten Krieg kann man noch direkt vor dem denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude entdecken. Inzwischen durch Büsche und Bäume verdeckt, gibt es eine massive Bunkeranlage, von der aus die Deutsche Bundesbahn angeblich im Falle eines Atomkrieges weite Teile des norddeutschen Eisenbahnnetzes steuern wollte. Wer diese Züge dann noch hätte benutzen sollen, war offenbar nicht Teil der Planung. Vermutlich hätte es dann noch deutlich mehr Bahnhöfe ohne Fahrgäste gegeben – nicht nur in Osnabrück.
Wenn auch für Sie der Hannoversche Bahnhof ein „Osnabrücker Original“ ist, dann machen Sie mit und nominieren Sie diesen Bahnhof ohne Fahrgäste zum “Osnabrücker Original”!

Hier können Sie über eine spezielle Facebook-App oder auf der Homepage der Initiative Vorschläge abgeben, wer Ihr ganz persönliches Osnabrücker Original ist. Egal ob Ihre Lieblingskneipe, ein ganz besonderes Fachgeschäft, eine Persönlichkeit oder eine Sehenswürdigkeit – Hauptsache: original Osnabrück!
HP
Dieser Artikel erschien auch am 05.08.2012 in der Osnabrücker Sonntagszeitung (PDF-Download).