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Bundestag erkennt Verfolgung von Jesiden durch IS als Völkermord an

Foto: Bundestagsplenum, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundestag hat die Verbrechen an den Jesiden im Irak durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) als Völkermord anerkannt. Ein entsprechender gemeinsamer Antrag der Ampelfraktionen und der Union wurde am Donnerstag einstimmig vom Plenum beschlossen.

Demnach erkennt das Parlament an, dass es sich bei den Verbrechen durch den IS gegen die Gemeinschaft der Jesiden auf irakischem Territorium im Jahr 2014 um einen „Völkermord im Sinne des Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes der Vereinten Nationen handelt“. Der Bundestag verneige sich vor den Opfern der durch den IS begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, heißt es in dem Beschluss. Mit dem Antrag waren auch mehrere Forderungen an die Bundesregierung verbunden, die unter anderem bestehende internationale und nationale Strukturen zur politischen und juristischen Aufarbeitung des Völkermordes fördern soll. Auch die juristische Aufarbeitung und die Verfolgung von IS-Tätern in Deutschland müssten weiterhin „konsequent“ durchgeführt und ausgebaut werden.

Dazu müsse unter anderem die Zusammenarbeit im Rahmen der gemeinsamen Ermittlungsgruppe unter dem Schirm von Eurojust gestärkt und die Einrichtung einer gesonderten Rechtshilfeeinheit bei der gemeinsamen Ermittlungsgruppe finanziert werden, um IS-Angehörige vor Gericht zu bringen. Im Nordirak waren ab August 2014 Tausende Jesiden vom IS vertrieben oder ermordet worden. Zudem wurden zahlreiche jesidische Frauen und Kinder entführt.

AFP

„Dry January“: Suchtexpertin aus dem Osnabrücker Landkreis erklärt die Vorteile

Alkohol
Alkohol (Symbolbild)

Viele starten mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Dazu gehört bei immer mehr Menschen der sogenannte „Dry January“ – also der alkoholfreie Januar. Darüber freut sich Oberärztin Dr. Heike Beckmann, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Suchtmedizinische Grundversorgung an den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche.

Sie erläutert, warum auch der phasenweise Verzicht auf Alkohol Sinn macht. Die positiven Wirkungen für den Körper machten sich unmittelbar bemerkbar, so Dr. Beckmann. Beispiele seien erholsamer Schlaf, ein besserer Stoffwechsel, Gewichtsabnahme sowie die Risikoabschwächung für Bluthochdruck und Diabetes. Als Entgiftungszentrale profitiere auch die die Leber, sie regeneriere meist recht schnell. Auch die Haut sei dankbar für den Alkoholverzicht: Sie werde glatter und strahlender.

 

Suchtexpertin Dr.Heike Beckmann aus den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche erläutert die Vorteile des „Dry January“. / Foto: Niels-Stensen-Kliniken (Daniel Meier)
Suchtexpertin Dr.Heike Beckmann aus den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche erläutert die Vorteile des „Dry January“. / Foto: Niels-Stensen-Kliniken (Daniel Meier)

Alkohol bewusster konsumieren

Der Dry January sei auch deshalb hilfreich, weil der Alkoholkonsum im Zuge der Pandemie bei manchen Menschen zugenommen habe – und mit ihm Depressionen sowie Ängste. Wer im Rahmen des Dry January erkenne, dass er zuviel Alkohol konsumiere, solle sich nicht scheuen, eine professionelle Suchtberatungsstelle aufzusuchen, so Dr. Beckmann. Der Dry January soll nämlich dafür sensibilisieren, den eigenen Alkoholkonsum bewusster wahrzunehmen und ihn bestenfalls zu reduzieren.

Klare Ziele setzen und kommunizieren

Im Rahmen der Promille-Pause sei es hilfreich, sich ein klares Ziel zu setzen und dieses offen in der Familie sowie im Freundeskreis zu kommunizieren, sagt die Expertin und erläutert, dass positive Effekte nicht lange auf sich warten ließen: die Alkohol-Pause bringe schon innerhalb der vier Wochen spürbare Verbesserungen und es fühle sich gut an, achtsam mit dem Körper umzugehen.

AFP

Haushalte und Gewerbe sparen etwas weniger Gas

Foto: Heizung, über dts Nachrichtenagentur

Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Die Haushalte und Gewerbekunden in Deutschland sparen etwas weniger Gas. In der zweiten Kalenderwoche 2023 verbrauchten sie 33 Prozent weniger Gas als in den Vorjahren, teilte Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller am Donnerstag mit.

In der Vorwoche hatte die Einsparung noch bei 42 Prozent gelegen. Innerhalb der Industrie wurde 35 Prozent weniger Gas verbraucht als in den Vorjahren (Vorwoche 34 Prozent). Zusammengerechnet betrug die Einsparung laut Müller 34 Prozent (Vorwoche: 38 Prozent). Die Bundesregierung hatte als Ziel ausgegeben, 20 Prozent Energie einzusparen, um über den Winter zu kommen. Dieses Sparziel wurde erneut erreicht. Wegen der kommenden kalten Tage sei aber mit einer weiteren Abschwächung der Gaseinsparung zu rechnen, so Müller. Die prognostizierte Temperatur für die laufende Woche liegt laut Bundesnetzagentur im „angespannten Bereich“. Es sei daher mit einem Mehrverbrauch zu rechnen.

AFP

Vorrang für Energietransporte auf der Schiene wird verlängert

Foto: Güterzug, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland sollen im Schienenverkehr Transporte von Kohle, Öl und Transformatoren weiterhin Vorrang vor dem Personenverkehr und anderen Gütertransporten bekommen. Die Bundesregierung will die dafür notwendige Rechtsverordnung bis zum 31. März 2024 verlängern, berichtet die „Rheinische Post“.

Sie war auf sechs Monate bis Ende Februar befristet. Es gebe nach wie vor „ein dringendes Bedürfnis für eine Priorisierung der schienengebundenen Transporte von Energieträgern und Großtransformatoren“, heißt es in der Verordnung. „Dieses wird voraussichtlich auch mindestens über den Winter 2023/24 hinaus fortbestehen.“ Bis eine sichere Gasversorgung für die Gaskraftwerke voraussichtlich Anfang 2024 wieder hergestellt sei, müsse gewährleistet werden, „dass die Kohlekraftwerksstandorte insbesondere in Süddeutschland jederzeit mit ausreichend Kohle versorgt werden können“.

Die Regierung rechnet zugleich mit negativen Auswirkungen für Bahnreisende. Aufgrund der „vorrangigen Abwicklung“ von Transporten würden Personenverkehre „ersatzlos ausfallen beziehungsweise zeitlich verschoben“. Die zuständigen Ressorts befänden sich daher im Austausch zur Abmilderung der möglichen Belastungen für Fahrgäste.

AFP

Kontrollen in der Osnabrücker Johannisstraße – vier Strafverfahren und zwölf Platzverweise

Blick in die Johannisstraße / Foto: Köster
Blick in die Johannisstraße / Foto: Köster

Die Polizei Osnabrück sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt kontrollierten am Mittwoch (18. Januar) erneut die Johannisstraße. Derzeit zeigt die Polizei dort deutlich mehr Präsenz

Am Mittwoch (18. Januar) führten Einsatzkräfte der Polizei Osnabrück und der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Schwerpunktkontrollen in der Johannisstraße durch. Zwischen 14 bis 22 Uhr wurden zahlreiche Personen in Kleingruppen sowie Gewerbebetriebe in der Johannisstraße und in umgrenzenden Bereichen kontrolliert.

Kennzeichen terroristischer Organisationen

In Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück wurde eine Bar mit illegalen Glücksspielautomaten geschlossen. Außerdem stellten die Einsatzkräfte Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und die Stadtverordnung fest. Weiterhin wurden Strafverfahren mit dem Verdacht der Geldwäsche und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen eingeleitet. Insgesamt wurden 25 Personen kontrolliert, vier Strafverfahren eingeleitet und zwölf Platzverweise erteilt.

AFP

Trotz neuem Einwohnerrekord: Osnabrück bleibt viertgrößte Stadt in Niedersachsen

Große Straße in Osnabrück
Große Straße in Osnabrück

Seit Jahren kämpft Osnabrück mit Oldenburg um den inoffiziellen dritten Platz im niedersächsischen Städteranking. Lange Zeit hatte die Hasestadt die Nase vorn, doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet: Zum 31. Dezember 2022 steht Oldenburg auf dem dritten Rang hinter Braunschweig und Hannover.

Zum Stichtag am Ende des vergangenen Jahres hatten laut städtischem Melderegister 171.995 Personen ihren Hauptwohnsitz in der Stadt Osnabrück – mehr als je zuvor. Die “Konkurrenz“ von der Hunte zählt noch einmal rund 2.000 Einwohner mehr, insgesamt sind es zum jüngsten Silvestertag laut Angaben des NDR 173.987. Auch diese Zahl bedeutet einen Rekordwert.

Weniger Geburten, mehr Ukrainer

Im Jahr 2022 ist die Stadt Osnabrück somit um rund 3.000 Personen gewachsen. Im Vorjahr zählte die Friedensstadt noch 168.912 Einwohner. Stichtag war 2021 allerdings der 31. Oktober. Die Marke von 170.000 knackte Osnabrück dann erstmals zum 30. April. Die Entwicklung setzte sich seitdem fort.

Grund für den Anstieg ist weniger die Anzahl der Geburten, sondern eher die Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine. 1.496 Geburten im Jahr 2022 stehen 1.854 Sterbefälle gegenüber. Diese Zahlen sahen im Vorjahr noch anders aus: 2021 wurden 1.722 Menschen in Osnabrück geboren, 1.660 verstarben. Deutlich gestiegen ist derweil die Zahl der Osnabrücker Einwohner mit ukrainischer Staatsangehörigkeit, die mittlerweile bei 2.840 liegt. Zum Vergleich: Im April waren es 1.650. Insgesamt haben 3.735 Osnabrücker einen ukrainischen Migrationshintergrund.

Übrigens: Die Entwicklungen der Einwohnerzahlen in Osnabrück und Oldenburg spiegeln sich auch bundesweit wieder: So knackte Deutschland im Jahr 2022 erstmals die Marke von 84 Millionen Einwohnern.

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Hoffen auf WM-Hype: Osnabrücker Handballer freuen sich über Nachwuchs

Lisa Meyer ist Top-Torschützin der Oberliga-Damen der HSG Osnabrück. / Foto: Florian Weiden
Lisa Meyer ist Top-Torschützin der Oberliga-Damen der HSG Osnabrück. / Foto: Florian Weiden

Seit dem 11. Januar spielen die deutschen Handballer in Schweden und Polen um die Handball-Weltmeisterschaft – am heutigen Donnerstag (19. Januar) steht das erste Spiel der Hauptrunde an. Die Osnabrücker Handballer von der Handballspielgemeinschaft (HSG) erhoffen sich von dem Großturnier eine neue Welle der Begeisterung für den Sport, dem unter der Corona-Pandemie viele Spielerinnen und Spieler den Rücken kehrten.

Rund 1.500 Mannschaften gingen dem Deutschen Handball-Bund im Zuge der Pandemie verloren, betroffen davon war auch die zum zahlenmäßig größten Handball-Bund der Welt gehörende HSG Osnabrück. „Vor Corona hatten wir 22 Mannschaften, jetzt sind es noch 18“, berichtet HSG-Vorstand Fabian Siebert. Von der aktuell laufenden Weltmeisterschaft erhofft er sich einen umgekehrten Effekt. „Sportarten, die kurzzeitig populär sind, werden kurzzeitig auch mehr Anfragen bekommen, das konnten wir bereits bei den vergangenen Turnieren beobachten.“

Lücken bei den Junioren

Für kurzentschlossene Probespieler und mögliche Rückkehrer bietet die HSG derzeit zahlreiche Probetrainings an den Spielorten beim OSC, bei Rasensport und beim SV Hellern an. Willkommen sind Spielerinnen und Spieler ab vier Jahren bis in den Seniorenbereich. In letzterem Bereich stellt die HSG aktuell drei Herren- und vier Frauenmannschaften, deren Top-Team derzeit in der Oberliga agiert. Ab den Minis bis zum Team in der vierthöchsten deutschen Spielklasse arbeiten Spieler, Betreuer und Organisatoren bei der HSG ehrenamtlich. „Besonders im Jugendbereich haben wir derzeit leider viele Lücken“, erklärt Siebert. „Da freuen wir uns auf Nachwuchs, den wir dann im besten Fall bis in den Seniorenbereich begleiten.“

Handball ist nicht nur an die Halle gebunden, sondern wird bei der HSG - vorausgesetzt des Wetter passt - auch auf sandigem Untergrund gespielt. / Foto: Jan Ertel
Handball ist nicht nur an die Halle gebunden, sondern wird bei der HSG – vorausgesetzt des Wetter passt – auch auf sandigem Untergrund gespielt. / Foto: Jan Ertel

Zusätzlicher Hype durch Heim-EM 2024?

„Da die Handballer der deutschen Nationalmannschaft noch mindestens drei weitere Spiele im TV haben, erhoffen wir uns entsprechende Resonanz“, sagt Siebert. Einen weiteren Hypen könnte dann im kommenden Jahr die in Deutschland stattfindende Europameisterschaft auslösen. „Wir freuen uns jetzt schon auf hochklassigen Handball im eigenen Land, das wird dem Handball in Deutschland sicher noch einmal helfen.“ Jetzt zähle allerdings erst einmal die laufende WM, für die Siebert bereits eine Prognose hat: „Ich denke, die Mannschaft ist gut aufgestellt, hat einen sehr erfahrenen Trainer. Ein Turniersieg ist durchaus drin, hängt aber auch von der Tagesform und Verletzungen ab, auch bei den anderen Teams. Da verschiebt sich im Laufe eines Turniers immer einiges. Nach dem idealen Start und der Stimmung im Team ist mindestens Platz vier für die Deutschen möglich.“

Neben Spielerinnen und Spielern sucht die HSG übrigens auch Trainer und Schiedsrichter. Alle Infos – auch zu den Zeiten der Probetrainings – finden sich auf der Website der Osnabrücker Handballer sowie bei Facebook und Instagram.

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Neuer Verteidigungsminister übernimmt Amtsgeschäfte

Foto: Verteidigungsministerium am 19.01.2023, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat seine Amtsgeschäfte übernommen. Er wurde am Donnerstagvormittag im Bendlerblock in Berlin mit militärischen Ehren empfangen.

In einem ersten Statement zum Amtsantritt sagte der SPD-Politiker, dass er eine „Aufgabe mit herausragend großer Verantwortung“ übernehme. „Es sind keine normalen Zeiten, es ist Krieg in Europa.“ Deutschland sei zwar nicht Kriegspartei, aber dennoch betroffen. „Deswegen geht es darum, die Bundeswehr jetzt und schnell stark zu machen“, so Pistorius. „Es geht um Abschreckung, Wirksamkeit und Einsatzfähigkeit.“ Man müsse zudem die Ukraine weiter unterstützen. Der neue Minister sprach auch über die sogenannte „Zeitenwende“, deren größter Teil noch anstehe. Seine Aufgabe sei es jetzt, einen „greifbaren Fortschritt“ hinzubekommen, sagte der Minister. Die Neubesetzung im Kabinett war nach dem Rücktritt von Christine Lambrecht (SPD) am Montag nötig geworden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Pistorius am Dienstag als Nachfolger vorgestellt. Der neue Chef des Verteidigungsressorts war seit 2013 niedersächsischer Landesinnenminister. Zuvor war er fast sieben Jahre lang Oberbürgermeister von Osnabrück.

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Strack-Zimmermann verlangt schnelle Leopard-2-Entscheidung

Foto: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), fordert eine schnelle Entscheidung über die Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine. Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sei beim Ukraine-Gipfel am Freitag in Ramstein direkt gefordert, sagte sie den Sendern RTL und ntv.

„Er hat keine 100 Tage, keine 100 Stunden, er hat eigentlich nur 24 Stunden.“ Mit Blick auf das Treffen in Ramstein sagte Strack-Zimmermann, sie hoffe sehr, dass die Bundesregierung die Lieferung von deutschen Kampfpanzern bekannt geben werde. „Deutschland muss grünes Licht geben“, fügte sie bezüglich möglicher Leopard-Lieferungen durch andere Staaten hinzu. Auch aus deutschen Beständen könne und müsse geliefert werden. Die FDP-Politikerin forderte, dass Deutschland bei der Debatte jetzt Führung übernehmen müsse: „Einmal den Hut aufziehen und vorne weggehen. Wir müssen aufpassen, dass Deutschland nicht der Spaltpilz Europas wird.“

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Noch immer fehlen über 40 Prozent der Grundsteuererklärungen

Foto: Finanzamt, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Weniger als zwei Wochen vor Fristende haben noch immer viele Immobilienbesitzer in Deutschland keine Grundsteuererklärung eingereicht. Bis einschließlich 17. Januar betrug die Quote der eingegangenen Erklärungen bundesweit 57,4 Prozent, teilte das Bundesfinanzministerium dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) mit.

49,8 Prozent der bisher eingereichten Steuererklärungen wurden demnach elektronisch über das Steuerportal Elster übermittelt. Zudem sind 7,6 Prozent der insgesamt erwarteten Feststellungserklärungen auf einem Papiervordruck eingegangen. Damit fehlen kurz vor Fristende noch immer Millionen Steuererklärungen. Wegen des schleppenden Rücklaufs hatten die Finanzminister aus den Bundesländern die Abgabefrist für die Grundsteuererklärung bereits um drei Monate bis zum 31. Januar 2023 verlängert.

„Der nächste Schritt wird ein Erinnerungsschreiben der Finanzverwaltung sein, in dem die Betroffenen nochmals explizit aufgefordert werden, die Grundsteuererklärung abzugeben“, sagte der Chef der Steuergewerkschaft, Florian Köbler, dem „Handelsblatt“. Für nach dem 31. Januar abgegebene Erklärungen könnten zudem Verspätungszuschläge festgesetzt werden. „Ich rechne damit, dass die Steuerverwaltung bei denjenigen, die sich hartnäckig weigern, eine Erklärung abzugeben, Schätzungen durchführt und zusätzlich Zwangsgelder festsetzt“, sagte Köbler. Eine Schätzung durch die Finanzämter entbinde aber nicht von der Pflicht, die Grundsteuererklärung abzugeben. Durch die im Jahr 2019 beschlossene Grundsteuerreform greifen ab 2025 neue Methoden für die Berechnung der Grundsteuer, fast 36 Millionen Grundstücke und Immobilien müssen neu bewertet werden.

AFP