Foto: Bundesweiter Warntag am 08.12.2022, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben umfangreiche Pläne für Zivilschutz und zivil Verteidigung im Angriffsfall. Die sogenannte „Konzeption Zivile Verteidigung“ (KZV) als Basisdokument werde konsequent umgesetzt, teilte die Bundesregierung in Antwort auf eine Anfrage der Unionsfraktion mit.
Diese KZV sei Grundlage für weitere länder- und ressortübergreifende Arbeiten und Planungen. „Konzepte zur Betreuung, zum Massenanfall von Verletzten und Krankenhausalarm und Einsatzplanung sind bereits erarbeitet worden“, heißt es in der Antwort weiter. Ein Konzept zur Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsfunktion, die Richtlinie für das Zivile Melde- und Lagewesen in einer Krise und im Verteidigungsfall sowie die Richtlinie „Zivile Alarmplanung“ seien bereits erlassen worden beziehungsweise würden mit Nachdruck erarbeitet. Das Bundesinnenministerium habe überdies aus aktuellem Anlass den Ausbau der Zivilschutzfähigkeiten initiiert, schreibt die Bundesregierung weiter.
Zu nennen seien hier insbesondere die Einführung von Cell Broadcast als neuem Warnkanal für Warnungen als Textnachrichten auf Mobiltelefone, die gemeinsam mit den Ländern vorgesehene Einführung eines georeferenzierten Warnmittelkatasters, in dem die Warnmittel von Bund, Ländern und Kommunen dargestellt sind, und die Umsetzung des Sirenenförderprogramms des Bundes zur Erhöhung des bundesweiten Sirenenbestandes. Zudem wird den Angaben zufolge aktuell eine Bestandsaufnahme der noch bestehenden Schutzräume wie etwa Bunkeranlagen durchgeführt. Ziel sei eine konzeptionelle Weiterentwicklung zum Aufbau eines geeigneten und umsetzbaren Programms zum physischen Schutz der Bevölkerung. Zusätzlich sei die Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen (Resilienzstrategie) im Juli 2022 vom Bundeskabinett beschlossen worden und werde umgesetzt.
Zur Umsetzung der Maßnahmen im Zivilschutz erhalten die Haushalte des Bundesamtes für den Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) laut Bundesregierung „für das Jahr 2023 einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zu den regulären Haushaltsansätzen des Jahres 2019“. Während beispielsweise „dem BBK im Jahr 2019, dem letzten regulären Haushaltsjahr ohne Sondermittel aus dem Konjunkturprogramm, 144 Millionen Euro zur Verfügung standen, werden es im Jahr 2023 bereits über 200 Millionen Euro sein“, führt die Bundesregierung aus.
Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wegen der aktuell hohen Zuwanderung dringen die Stadtstaaten auf eine Reform der Verteilung von Flüchtlingen innerhalb Deutschlands. Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) sagte der „Welt“ (Dienstagausgabe): „Das Hauptproblem bei der Unterbringung ist der Platz. In Städten ist der Grund und Boden deutlich begrenzter als in Flächenländern.“
Man müsse den Königsteiner Schlüssel, der die Kontingente nach der Finanzkraft der Länder verteilt, dahingehend ändern. Ähnlich äußerten sich zuletzt Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (beide SPD). Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte: „Wenn Berlin und Hamburg den Verteilschlüssel ändern wollen, dann ist das eine unsolidarische Kirchturmpolitik zulasten der anderen Bundesländer. Vielmehr sollte der Hamburger Bürgermeister Tschentscher seine Parteifreunde wachrütteln, dringend die aktuelle Politik der Bundesregierung mit einer Vielzahl zusätzlicher Migrationsanreize schleunigst zu ändern.“
Es gebe keinen nachvollziehbaren Grund, bei der Migrantenverteilung einen neuen Maßstab anzulegen. „Denn problematisch ist weniger die Verteilung der Personen, sondern die mittlerweile wieder sehr hohe irreguläre Migration als solche. Flächenbundesländer sind hier ebenso wie Stadtstaaten am Limit“, so Herrmann.
Lars Castellucci, migrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, sagte: „Es ist gut, dass wir den Königsteiner Schlüssel haben, sonst müssten wir ständig verhandeln, welches Bundesland wie viele Migranten aufnehmen soll. Denkverbote für bessere Lösungen der Verteilungsfrage gibt es seitens des Bundes aber nicht.“ Wegen der angespannten Migrationslage sind seit vielen Monaten Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und das Saarland für Zuweisungen aus anderen Teilen Deutschlands nach dem Königsteiner Schlüssel gesperrt; seit dem Herbst auch Sachsen, wie die „Welt“ unter Berufung auf die Innenbehörden berichtet. Überall dort kommen mehr Flüchtlinge an, als diese Länder nach dem Schlüssel aufnehmen müssen.
Bis weit in das Mittelalter reicht die Osnabrücker Tradition des „Handgiftentags“, die nach zwei Corona-Jahren erstmals wieder feierlich im historischen Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses durchgeführt wurde.
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter stimmte die versammelten Ratsmitglieder und ihre Gäste auf schwierige Zeiten ein, die mit dem Ende von Corona nicht leichter werden.
Die formell erste Ratssitzung des neuen Jahres dient den Fraktionen und Ratsmitgliedern dazu, auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zurückzublicken und sich öffentlich Gedanken darüber zu machen, was die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft erwartet.
Zu den Gästen des Handgiftentages zählt traditionell neben den Ratsmitgliedern auch ein buntes Who is Who aus Wirtschaft, Kultur, der Osnabrücker Landes- und Bundespolitiker sowie der Verwaltungsspitze.
Oberbürgermeisterin Pötter, die coronabedingt ihre Premiere als oberste Handgiftenrednerin hatte, betonte, dass das Jahr 2022 uns gezeigt hat, dass wir nicht wissen können, was die Zukunft bringt und dass manchmal auch liebgewonnene Gewissheiten plötzlich verschwinden. Trotz politischer Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten halten Osnabrückerinnen und Osnabrücker in schwierigen Zeiten zusammen. Die Oberbürgermeisterin betonte, dass das noch vor einem Jahr Undenkbare, sich am Abend mit allen Anwesenden die Hände schütteln zu können, ohne dass Maskenpflicht oder Abstandhalten notwendig sind, sie besonders freut. Doch die folgenden Themen ihrer Handgiftenrede zeigten auch, dass mit dem Ende von Corona die Herausforderungen für die Hasestadt nicht kleiner geworden sind.
Überfall auf die Ukraine wird sich in Osnabrück noch stärker bemerkbar machen
Der im vergangenen Jahr gestartete Angriffskrieg Russlands betrifft nicht nur die Ukraine, so Pötter. Und auch nicht nur die vielen Menschen in Russland, die nun gezwungen sind, ihre Nachbarn zu überfallen, sondern auch die Friedensstadt.
„Viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker, die bislang gut über die Runden gekommen sind, haben Angst vor der nächsten Nebenkostenabrechnung. Sie haben sich bislang als Teil einer soliden Mittelschicht gesehen, die dank harter Arbeit gut abgesichert ist. Sie fürchten nun den sozialen Abstieg“, so die Oberbürgermeisterin.
Diese Situation birgt „großen sozialen Sprengstoff“, mahnte Pötter und appellierte an die Ratsmitglieder und Gäste: „Wir müssen den Menschen, die in diesen Tagen Angst vor der Zukunft haben, glaubhaft versichern, dass wir sie nicht alleinlassen werden!“
Katharina Pötter erinnerte vor dem Hintergrund der Kriegshandlungen auf europäischem Boden auch an die Flüchtlingsfrage, da die Zahl der hilfesuchenden Menschen wieder deutlich ansteigt und es Schwierigkeiten gibt, ihnen angemessene Unterkünfte zu bieten.
Wohngeld, Stadtwerke, Klinikum: Zahlreiche „Baustellen“ zu bewältigen
Eine weitere Herausforderung sei die Reform des Wohngeldes, bei der die Zahl der Berechtigten deutlich ansteigen wird, und die Anträge nicht schnell genug bearbeitet werden können.
Die Schwierigkeiten der Stadtwerke, die teilweise hausgemacht sind, sind ebenfalls ein Thema für das neue Jahr, bei dem es das Ziel ist, Strukturen zu schaffen, die das Unternehmen wieder stark machen. Die strukturelle Unterfinanzierung des städtischen Klinikums und der Pflegenotstand, der dazu führt, dass Operationssäle leer bleiben, weil Patienten nicht gepflegt werden können, sind weitere Probleme, die angesprochen wurden.
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und die Fraktionsvorsitzenden der drei großen Parteien (v.l.n.r.) Volker Bajus (Grüne), Marius Keite (CDU), Susanne Hambürger dos Reis (SPD) / Foto: Pohlmann
Bauen wird teurer – gleichzeitig soll gespart werden
Die steigenden Baukosten, die sich auf zahlreiche Projekte auswirken und mit dem Ratsbeschluss zur Haushaltskonsolidierung kollidieren, stellen ebenfalls eine Herausforderung dar. Trotz dieser Schwierigkeiten betonte die Oberbürgermeisterin, dass sie optimistisch in die Zukunft blickt und daran glaubt, dass die Stadt Osnabrück diese Herausforderungen gemeinsam meistern wird.
Modernisiert werden müssen nicht nur Kitas, Schulen und Gemeinschaftszentren, auch die Stadthäuser und das Rathaus, auch der städtische Fuhrpark mit den Fahrzeugen des Osnabrücker ServiceBetriebs. Pötter betonte eine „bewährte Kooperation von Kämmerer Thomas Fillep und Stadtbaurat Frank Otte„, auf die viel Arbeit für die Zukunft unserer Stadt zukommen wird – auch hinsichtlich der Aufgabe, den Straßenverkehr für Radfahrer sicherer zu machen.
Muss auch an der Bildung gespart werden?
Problematisch werden die Planungen für die Oberschulen, die von der Oberbürgermeisterin explizit angesprochen wurden: „Wir werden die derzeitigen Baupläne für die Oberschulen überdenken müssen. Was haben wir jahrelang um einen guten schulpolitischen Kompromiss gerungen! Und es liegt mir fern, den erzielten Konsens nun wieder infrage zu stellen. Aber auch bei diesem Thema können wir nicht einfach so tun, als habe sich unsere Welt nicht verändert. Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen, dass sich Sanierung, Um- und Neubauten nicht so finanzieren lassen werden, wie wir uns das gedacht haben.“ Erste Gespräche mit Sozialvorstand Wolfgang Beckermann sollen bereits geführt worden sein, „weitere werden nötig sein“.
Als besonders positive Entwicklungen stellte die Oberbürgermeisterin die Entwicklung des auch intensiv aus Landesmitteln und von der Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung geförderten Lokviertels, der Entwicklung am Limberg sowie die Neubauten entlang der Möserstraße heraus.
Katharina Pötter zeigte sich zudem überzeugt, dass die Lindhorst-Gruppe an den Johannishöfen festhalten wird und damit der Neumarkt und die angrenzende Johannisstraße profitieren werden.
Aktuell sei die Johannisstraße allerdings noch ein Problemfall für die Hasestadt, da sich von den Zumutungen der vergangenen Jahre noch nicht ganz erholt hat, aber inzwischen saniert ist.
Problemfall Johannisstraße offen angehen
Pötter betonte, dass es an diesem Brennpunkt weiterhin Probleme wie die Alkohol- und Drogenszene, aber auch gewaltbereite junge Männer gebe, von denen einige einen Migrationshintergrund haben und sich von der Gesellschaft abgehängt fühlen.
Die Oberbürgermeisterin warnte vor rassistischen Reaktionen auf dieses Problem und betonte, dass die überwältigende Mehrheit der Zugewanderten gut integriert in Deutschland lebt und sich vielfältig engagiert. Sie rief dazu auf, die Gründe für diese Probleme zu untersuchen und nach Lösungen zu suchen.
Die Oberbürgermeisterin betonte auch, dass die Stadt Osnabrück trotz dieser Schwierigkeiten optimistisch in die Zukunft blickt und daran glaubt, dass sie diese Herausforderungen gemeinsam meistern wird.
Wichtige Impulse durch Friedensjubiläum, Markenprozess und Startups
Wichtige Impulse für Osnabrück erwartet Katharina Pötter durch die Feiern zum 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens in diesem Jahr, sowie durch den aktuell laufenden Prozess, die „Marke Osnabrück“ zu entwickeln.
Osnabrück sei eine „Stadt mit hoher Anziehungskraft“, wozu unter anderem das zukünftige Zentrum für künstliche Intelligenz im Ringlokschuppen beitragen werde, wie das weiter zunehmende Angebot für Startups, zu dem das Seedhouse im Wissenschaftspark, das SmartCityHouse im Hafen und der Healthcare Accelerator am Berliner Platz gehören.
„Hieran müssen wir anknüpfen und auch den Verwaltungsbereich endlich auf digitale Prozesse neu aufbauen“, forderte Pötter mit Blick auf die Stadtverwaltung, „Innovationen müssen auch in den Stadthäusern künftig viel schneller ein- und umgesetzt werden. Daher möchte ich, dass ein weiterer Accelerator schon bald dazukommt“. Damit wird Osnabrück, das bereits als Startup-Zentrum in Niedersachsen gilt, „ein echtes Alleinstellungsmerkmal bekommen“. Um das zu erreichen, will die Oberbürgermeisterin auch das Innovationscentrum (ICO) im Wissenschaftspark „neu aufstellen“.
Ehrlich gegenüber dem Bürger bleiben
Abschließend appellierte die Oberbürgermeisterin auch für mehr Ehrlichkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern in den aktuell nicht einfachen Zeiten: „Wir müssen anderen helfen, wir müssen uns im Jahr 2023 aber auch ehrlich machen. Wir dürfen den Bürgerinnen und Bürgern nicht Dinge versprechen, die wir nicht halten können. Die Auswirkungen der gegenwärtigen globalen Verschiebungen lassen sich kommunal nicht einfach entkräften. Ein Zurück zur alten Normalität wird es nicht geben, auch wenn der Krieg in der Ukraine irgendwann vorbei sein wird!“
Parteienvertreter ebenfalls in Sorge über Krieg und Klimawandel
Auch die Vertreter der im Rat vertretenen Gruppen und Fraktionen betonten in ihren anschließenden Redebeiträgen, die Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine, die Situation im Iran, den Klimawandel und vor allem die wirtschaftlichen Herausforderungen, die auf die Stadt noch zukommen werden.
Bevor es zu einem zwanglosen Beisammensein in den Ratskeller ging, kam es zum traditionellen „Handgiften“ und dem gemeinsamen Versprechen, sich auch im kommenden Jahr gemeinsam und über die Parteigrenzen hinweg für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger einzusetzen.
Foto: Französische Polizisten, über dts Nachrichtenagentur
Regensburg (dts Nachrichtenagentur) – Der aus dem Regensburger Amtsgericht geflohene Rachid C. ist geschnappt. Er sei am Abend von der Polizei in Frankreich nahe der deutschen Grenze festgenommen worden, teilte die bayerische Polizei am Montag mit.
Nähere Informationen sollen am Dienstag bekannt gemacht werden. Eine entsprechende Öffentlichkeitsfahndung wurde widerrufen. Am Donnerstag war C. zur Verhandlung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte von der Polizei am Amtsgericht Regensburg vorgeführt worden und in einer Verhandlungspause aus einem Anwaltszimmer im Erdgeschoss über ein Fenster geflohen. Nach Angaben der Polizei war zum Zeitpunkt der Flucht außer C. und dem Anwalt niemand im Zimmer.
Rehden (dts Nachrichtenagentur) – Die Gasspeicher in Deutschland füllen sich weiter. Stand Sonntagabend waren die Reservoirs zu 91,2 Prozent gefüllt, und damit 0,1 Prozent mehr als am Vortag, wie aus Daten des Verbandes europäischer Gas-Infrastrukturbetreiber vom Montag hervorgeht.
Der größte deutsche Gasspeicher in Rehden weist dabei einen Füllstand von 90,46 Prozent aus (-0,02 gegenüber Vortag). Seit November erlaubt das Gesetz eigentlich einen „Ausspeicherpfad auf bis zu 40 Prozent“ bis zum 1. Februar. Stattdessen wird weiter eingespeichert. In Österreich lag der Speicherstand unterdessen landesweit bei 88,03 Prozent (+0,1 Prozent), darunter ist auch der Speicher Haidach bei Salzburg, der bislang nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen ist und für Bayern eine große Bedeutung hat, mit einem Füllstand von 88,83 Prozent (+0,3 Prozent).
EU-weit wird ein Speicherstand von 83,05 (-0,07) ausgewiesen, wie die Daten vom Montag weiter zeigen.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenstart hat der DAX deutlich zugelegt. Zum Xetra-Handelsende wurde der Index mit 14.793 Punkten berechnet und damit 1,3 Prozent über Freitagsschluss.
Dabei waren fast alle Werte im Plus, Papiere von Sartorius legten gar über fünf Prozent zu, gefolgt von Porsche, Vonovia und Merck. Kurz vor Feierabend waren nur die beiden Fresenius-Titel über ein Prozent im Minus, schlecht lief es auch für Siemens Energy und Eon. Nach Ansicht von Marktkommentatoren gehen viele Anleger aktuell mal wieder davon aus, dass die Zinsen nicht mehr so schnell weitersteigen wie in den letzten Monaten, auch was die Konjunktur angeht hoffen viele Investoren, dass es nicht so schlimm kommt wie befürchtet. Der Gaspreis – seit Wochen eigentlich im Sinkflug – legte dementsprechend zu Wochenbeginn auch deutlich zu, eine Megawattstunde zur Lieferung im Februar kostete gegen 17 Uhr rund 74 Euro und damit fast sieben Prozent mehr als am Freitag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 12 bis 14 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) angekündigte Verschärfung des Waffenrechts stößt in der Ampel-Koalition auf Vorbehalte. Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben), es müsse allen bewusst sein, „dass es bei den Waffenbehörden der Länder aufgrund von Personalmangel teils erhebliche Vollzugsdefizite gibt“.
Sinnvolle und unangekündigte Vor-Ort-Kontrollen könnten vielfach nicht stattfinden. „Das muss berücksichtigt werden, wenn zusätzlich mehrere Millionen Schreckschusswaffen dort eingetragen und administriert werden sollen. Wenn die Länder sich da nicht besser aufstellen, könnte das die Waffenbehörden sonst zum Kollaps bringen“, sagte er. Ein großes Problem sei auch, „dass es bisher überhaupt keine umfassende Auswertung dazu gibt, welche Straftaten mit legalen oder illegalen Waffen begangen worden sind“. Man müsse den Sport im Verein generell fördern und keinesfalls behindern wollen, „das gilt auf für das Sportschießen“. Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle erinnerte daran, dass das geltende Recht längst eine Entwaffnung von Reichsbürgern und Verfassungsfeinden zulasse. „Statt ständig neue Verbotsdebatten vom Zaun zu brechen, sollte die deutsche Innenpolitik die zahlreichen Waffenbehörden in den Kommunen besser ausstatten und ausbilden“, sagte er den Funke-Zeitungen. Vor Änderungen des Waffenrechts sollte eine ausführliche Evaluation stehen.
Auch er gab zu bedenken, weder die Polizeiliche Kriminalstatistik noch das Bundeslagebild Schusswaffenkriminalität differenzierten derzeit nach legalen und illegalen Waffen. Er forderte, künftig sollten beide Statistiken explizit ausweisen, ob eine Straftat mit einer illegalen oder einer legalen Waffe begangen wurde. „Eine solche bessere Erfassung von Schusswaffen, die bei Straftaten eingesetzt werden, ist auch die Grundlage für eine effizientere Bekämpfung des illegalen Waffenhandels. Das bringt mehr als die unnötige Gängelei von Legalwaffenbesitzern wie Sportschützen und Jägern“, so Kuhle.
Foto: Kunde mit Smartphone im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur
Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesbürger stehen hinter der erst im letzten Jahr auf Einwegflaschen im Fruchtsaftbereich erweiterten Pfandpflicht. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der GfK für einen Getränkehersteller.
Demnach war 74 Prozent aller Befragten die erweiterte Pfandpflicht bekannt und 90 Prozent fanden sie gut. Unter den Ablehnenden der erweiterten Pfandpflicht sei der Anteil in Berlin höher als in den restlichen Bundesländern, hieß es.
Im Auftrag der Valensina-Gruppe hatte die GfK bereits Mitte Dezember 2022 rund 1.000 Verbraucher im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt, wie erst jetzt bekannt wurde. Im Januar 2022 waren die Ausnahmeregeln in Sachen Pfandpflicht für Saft und andere Getränke offiziell weggefallen.
Die Bundesregierung setzte mit der Novelle des Verpackungsgesetzes zwei EU-Richtlinien in deutsches Recht um und hatte damit fast alle bisher geltenden Ausnahmen der Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen und -dosen gestrichen. Herstellern wurde aber noch eine Karenzzeit bis Ende Juni 2022 eingeräumt.
Foto: Berlin am 31.12.2022, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat die Bewertung der Gefährdungslage im Vorfeld der Silvesternacht verteidigt. Die Vorbereitung sei „professionell“ gewesen, die spätere Eskalation habe man nicht vorhersehen können.
Dem TV-Sender „Welt“ sagte Slowik nach einer Sondersitzung des Berliner Innenausschusses: „Wir erstellen als Polizei eine Gefährdungsbewertung, lassen alles einfließen aus Social Media, aus Behördenkenntnissen, auch aus anderen Behörden. Und all das, was wir natürlich auch dazu zusammengetragen haben, hat sowas nicht vorhersehbar gemacht.“ Die vorausschauende Lageeinschätzung der Berliner Polizei sei die Grundlage für die Disposition am Silvesterabend gewesen: „Danach wurden Kräfte geplant. Wir hatten im Grunde drei Schwerpunkte: einmal die Begleitung der Veranstaltung am Brandenburger Tor, einmal die Sicherung der Pyroverbotszonen und dann Raumschutz, wie wir das nennen. Hundertschaften bereitzustellen, die Funkwagen sofort zu unterstützen und Feuerwehr zu unterstützen. Das haben wir mit circa 1.200 Kräften gesichert.“
Dass am Ende die Bundespolizei zur Hilfe eilen musste, sei Teil einer normalen Kooperation zwischen Berliner Polizei und der Bundespolizei, so Slowik: „Bundespolizei und wir arbeiten immer ganz, ganz eng zusammen und unterstützen uns immer gegenseitig. Also, dann waren wir roundabout 3.000 Polizeikräfte im Berliner Raum. Das war die Planung.“
Die Eskalation, die entgegen der Lageeinschätzung erfolgte, habe man professionell aufgefangen, findet Slowik: „Eine Polizei kann und muss damit umgehen mit unvorhergesehenen Lagen. Das haben wir auch getan. Es ging dann darum, schnell Kräfte umzugliedern, auch Einsatzmittel wie den Wasserwerfer herbeizuführen, heranzuführen und auf diese Situation zu reagieren. Das war eine maximale Belastung für alle, und das war die große Herausforderung des Abends.“
Rene Lukas Krüger (rechts) bei "Britt - Der Talk" / Foto: SAT1/RedSeven
Rene Lukas Krüger (rechts) bei „Britt – Der Talk“ / Foto: SAT1/RedSeven
Täglich um 16 Uhr präsentiert Britt Hagedorn in der Talkshow „Britt – Der Talk“ seit dem 24. Oktober wieder Menschen und ihre Geschichten, die „Aufklärung suchen“. In der neusten Sendung ist nun auch der Osnabrücker Künstler Rene Lukas Krüger zu sehen.
Wofür Social Media gut ist, zeigt jetzt auch das Beispiel Rene Lukas Krüger. SAT1 hatte den Osnabrücker per Instagram angeschrieben und nur ein paar Wochen später stand der 23-Jährige im Studio. Unter dem Motto „Mein Körper ist ein Kunstwerk“ trat er unter anderem mit Martina Big, die sich die Haut braun spritzte, vor die Kamera. In der Sendung sprach er über seine Kunst. Denn er hat sich bereits an seiner Haut aufhängen lassen, einer Dame im Hyde Park den Mund zugenäht oder sich vor einer Kirche in Hagen am Teutoburger Wald selbst ausgepeitscht. Auch in der Hasestadt war er unterwegs und führte eine Frau an Haken durch die Innenstadt.
Krüger rechnet mit Kritik
„Die Idee war, dass ich mir eine Moderationskarte an die Brust tackere“, erzählt Krüger. Die Produktion habe sehr darauf geachtet, kein Blut zu zeigen. Unverständlich war für den Osnabrücker nur, dass ein Sendungsgast unzensiert splitternackt gezeigt werden konnte, man sich bei ihm aber Sorgen machte. Doch tatsächlich gilt nur ein erigierter Penis als Pornografie.
Nach der Ausstrahlung rechnet Krüger mit Kritik. Bereits unter einem Reel auf dem Instagram-Kanal von SAT1, das das tätowierte Pärchen Christiane und Thorsten aus der Show zeigt, das sich unter anderem die Zunge spalten ließ oder Hörner implantierte, geben die ersten Kommentare bereits einen Vorgeschmack. „Eine absolute Zumutung sowas zu zeigen“, schreibt jemand. Eine andere kommentiert: „Diese Leute brauchen dringend Hilfe.“ Auch so etwas kennt Krüger. Aber: „Ich denke, ich werde am wenigsten abbekommen.“
Osnabrücker plant Liveshow im Wanderformat
„Die Aufnahme hat viel Spaß gemacht“, meint Krüger. Sein erster TV-Auftritt war das allerdings nicht, etwa beim Casting von „Das Supertalent“ war er schon zu sehen. Das nächste Mal wird er aber wohl wieder live in Erscheinung treten. Der 23-Jährige kündigte eine Liveshow an, in der er mit weiteren Künstlerinnen und Künstlern verschiedene extreme Nummern zeigen wolle. „Ich würde gerne damit in Osnabrück starten“, verrät er. Spätestens im Januar 2024 soll es mit dem Wanderausstellungskonzept losgehen, das in fünf bis sieben Städten gezeigt werden soll.
Die Sendung lief am Montag (9. Januar) um 16 Uhr, eine Wiederholung wird am Dienstag (10. Januar) um 10 Uhr gezeigt. Zu sehen ist es auch ab sofort auf Joyn.de und in der SAT1 Gold Mediathek. Im Laufe der Woche wird die Sendung auch bei YouTube zu sehen sein.