HASEPOST
 
HASEPOST

DAX schwach – Verbraucherkonsum macht Sorge, Pharma stark

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenstart hat der DAX nachgelassen. Bei Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.346 Punkten berechnet, 0,8 Prozent unter Freitagsschluss, nachdem den ganzen Tag über im roten Bereich gehandelt wurde.

Anleger machten sich angesichts weiterhin hoher Inflation insbesondere Sorge um die Konsummöglichkeiten der Verbraucher in Deutschland. Darunter litten ganz besonders Papiere von Zalando, die bis kurz vor Handelsende fast sechs Prozent nachgaben, gefolgt von Anteilsscheinen von Adidas, die zu diesem Zeitpunkt rund vier Prozent günstiger zu haben waren als am Freitag. Pharma-Werte wie Bayer, Sartorius oder Fresenius Medical waren gegen den Trend im Plus. Etwas Ruhe scheint jetzt an den Energiemärkten eingezogen zu sein: Eine Megawattstunde zur Lieferung im März (MWh) kostete am Nachmittag 58 Euro und damit nur ein halbes Prozent mehr als am Freitag.

Das impliziert weiter einen Verbraucherpreis von mindestens rund 10 bis 12 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis sank unterdessen, allerdings auch nur vergleichsweise gering: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 79,74 US-Dollar, das waren 20 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0735 US-Dollar (-0,51 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9315 Euro zu haben.

AFP

Wissing macht bei Verbrenner-Aus für Lkw Rückzieher

Foto: Lkw, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Kritik aus der Union hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) klargestellt, dass er Verbrennermotoren in Lastwagen ab 2035 nicht verbieten will. „Ein Aus für den Verbrennungsmotor in Lkw lehnen wir grundsätzlich ab. Schon gar nicht kann es ein Verbot 2035 geben“, sagte Wissing der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe).

„Deutschland will 2045 klimaneutral sein, und selbst danach können Lkw mit synthetischen Kraftstoffen weiter klimaneutral betrieben werden.“ Vor wenigen Tagen hatte Wissing in einem Zeitungsinterview gesagt: Was nicht passieren werde, sei „die Zulassung von Lkw mit fossilen Kraftstoffen nach 2035“. Dies wiederum hatte ihm Kritik von der Union eingebracht. „Mit seinen Aussagen beerdigt der Minister mit einem Nebensatz den Verbrennungsmotor. Wissing bombardiert damit leichtfertig die laufenden Diskussionen in Brüssel“, so der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, Jens Gieseke (CDU), gegenüber der „NOZ“. Noch sei unklar, ob die EU-Kommission überhaupt ein Aus vorschlagen werde, und wenn ja, dann wohl eher für 2040, sagte Gieseke. „Es scheint, als würden die Liberalen – wie schon beim Pkw-Verbrennerverbot – vorab vor Sozialdemokraten und Grünen kuschen.“ Das wies Wissing in der „NOZ“ entschieden zurück: „Wir setzen uns im gesamten Verkehrssektor für Technologieoffenheit ein – das gilt für Pkw wie auch für Lkw“, so der FDP-Minister. Für beide gebe es mehrere technische Optionen hinsichtlich des Antriebs: Elektromotor, Wasserstoffbrennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe. Der Verbrennungsmotor könne mit synthetischen Kraftstoffen Klimaschutz und Mobilität vereinen. „Europa darf diese technologische Lösung nicht verhindern. Wir wollen Mobilität fördern, nicht verhindern“, betonte Wissing.

„Dafür setzen wir uns sowohl bei den Verhandlungen zur Euro-7-Abgasnorm als auch bei den künftigen Antrieben für Lkw ein.“

AFP

FSV Zwickau trennt sich von Ex-VfL Coach Joe Enochs

Screenshot Joe Enochs auf Facebookseite des FSV Zwickau
Screenshot Joe Enochs auf Facebookseite des FSV Zwickau

Nach 187 Pflichtspielen als Cheftrainer ist für den Ex-VfL Coach Joe Enochs das Ende beim FSV Zwickau gekommen.

In einer am Montagnachmittag (6. Februar 2023) über unter anderem auf Facebook veröffentlichten kurzen Notiz informiert der ostdeutsche Drittligist darüber, sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Joe Enochs und Sportdirektor Toni Wachsmuth getrennt zu haben. Der FSV kam am Samstag (4. Februar) nicht über ein 1:1 gegen Tabellenschlusslicht SV Meppen hinaus und steht inzwischen nach 21 Spielen mit 20 Zählern auf dem ersten Abstiegsplatz der dritten Liga.

Der Verein erklärt, dass nach den Spielen in Halle und gegen Meppen „die Gesamtsituation jeweils neu bewertet und sachlich analysiert“ worden sei.

Die Schwäne sehen Klassenerhalt gefährdet

„Nach zwei sieglosen Heimspielen zum Jahresstart gegen direkte Konkurrenten und aufgrund einer stagnierenden Weiterentwicklung unserer Mannschaft sehen wir unser Saisonziel Klassenerhalt in akuter Gefahr“, so der FSV weiter. „Daher haben wir uns entschieden, der Mannschaft neue Impulse zu geben und damit noch einmal neue Energie freizusetzen, um unsere Drittliga-Zugehörigkeit auch über das Saisonende hinaus zu sichern“, erklärt Marvin Klotzkowsky, Geschäftsführer der FSV Zwickau Spielbetriebsgesellschaft mbH.

Joe Enochs war Vorgänger von Daniel Thioune

Der gebürtige Kalifornier und ehemalige US-Nationalspieler Joe Enochs kam im Sommer 2018 nach Zwickau. Zuvor war der Trainer 21 Jahre als Spieler und Trainer für den VfL Osnabrück tätig. Seinen Cheftrainerposten an der Bremer Brücke verlor Enochs im Herbst 2017, als sich der VfL ebenfalls in der Abstiegszone befand. Nachfolger von Enochs wurde der inzwischen – nach einer Episode beim HSV – in Düsseldorf tätige Daniel Thioune.

AFP

Türkei bittet nach Erdbeben in Deutschland um Hilfe

Foto: Botschaft der Türkei in Deutschland, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien bittet Ankara in Deutschland um Hilfe. Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten würden dringend medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams mit Suchhunden, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können, benötigt, sagte der türkische Botschafter in Berlin, Ahmet Basar Sen, am Montag.

„Seit den frühen Morgenstunden befinden sich sowohl unsere Botschaft in Berlin als auch unsere Generalkonsulate in Deutschland im Ausnahmezustand“, sagte Sen. „Wir sind bereits im engen Austausch mit der Bundespolizei, dem Bundesinnenministerium, dem Außenministerium und dem Kanzleramt und sind dankbar für die immense Welle der Solidarität der Deutschen angesichts der großen Verluste an Menschenleben und der Verwüstungen in unserem Land.“ Die Zahl der Todesopfer steigt unterdessen immer weiter, Stand Montagnachmittag war von rund 2.000 Toten die Rede, viele Menschen werden noch vermisst.

AFP

INSA: SPD verkürzt Abstand zur Union

Foto: Olaf Scholz, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im aktuellen INSA-Meinungstrend gewinnen SPD (21 Prozent), FDP (8 Prozent) und AfD (15,5 Prozent) jeweils einen halben Prozentpunkt hinzu. Die CDU/CSU (27 Prozent) verliert eineinhalb Prozentpunkte, so die Erhebung, die am Dienstag in der „Bild-Zeitung“ veröffentlicht wird.

Die Grünen (16 Prozent) und die Linke (5 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Auch die sonstigen Parteien kommen zusammen erneut auf 7,5 Prozent. Mit zusammen 45 Prozent verfehlt die Ampel-Koalition weiter eine parlamentarische Mehrheit. Eine schwarz-rote GroKo mit zusammen 48 Prozent käme auf eine parlamentarische Mehrheit.

Eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP käme mit zusammen 51 Prozent sogar auf eine Mehrheit an Wählerstimmen. INSA-Chef Hermann Binkert sagte der „Bild“: „Die Union verliert deutlich, aber ohne und gegen sie kann nicht regiert werden. Der Streit um Hans-Georg Maaßen schadet den Christdemokraten.“ Für den INSA-Meinungstrend wurden im Auftrag der „Bild“ vom 3. bis zum 6. Februar 2023 insgesamt 2.008 Bürger befragt.

AFP

EU-Kommissar droht Social-Media-Plattformen mit Verbot

(Symbolbild) Instagram
Symbolbild

Foto: Twitter-Nutzer an einem Computer, über dts Nachrichtenagentur

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton erneuert seine Drohung, große Social-Media-Plattformen in der EU abzuschalten, sollten sie künftig gegen Gesetze verstoßen. „Notfalls werden Twitter und Tiktok in der EU verboten“, sagte Breton dem „Spiegel“.

Ab September müssten die Betreiber das neue Gesetz für Digitale Dienste, den Digital Services Act (DAS), befolgen. Dann müssten sie etwa genügend Content-Moderatoren beschäftigen, um beispielsweise gegen Hetze vorzugehen, oder sicherstellen, dass ihre Algorithmen keine Fake News fördern. Bei Verstößen würden sie zunächst von der Kommission benachrichtigt, so Breton. „Sollten sie nicht innerhalb einer kurzen Zeitspanne reagieren, werden Bußgelder von bis zu sechs Prozent des globalen Jahresumsatzes fällig.“ Falls dann immer noch keine Besserung eintrete, „ergreifen wir weitere Maßnahmen“. Auch ein Verbot komme dann infrage. „Ich werde die Regeln durchsetzen, das ist mein Job“, sagte Breton. Das habe er sowohl Twitter-Chef Elon Musk als auch Tiktok-CEO Shou Zi Chew kürzlich in Videokonferenzen deutlich gemacht. Der Franzose hatte die beiden Plattformen bereits Anfang Dezember vor einem Verbot ihrer Aktivitäten in der EU gewarnt, sollten sie sich nicht an die EU-Regeln halten – und er sieht offenbar wenig Anlass, seine Drohung vom Tisch zu nehmen. Besonders den Schutz von Kindern und Jugendlichen will Breton verstärken. Die Algorithmen der Plattformen werde man etwa dahingehend untersuchen, ob sie darauf abzielen, Nutzer abhängig zu machen. Die vor allem bei Tiktok verbreiteten, mitunter lebensgefährlichen Mutproben sollen künftig „absolut verboten“ sein, sagte Breton.

Erst vor Kurzem wurde in Hamburg eine 18-Jährige von einem Zug erfasst und getötet, ihre Zwillingsschwester schwer verletzt – mutmaßlich bei dem Versuch, sich bei einer Tiktok-Challenge zu filmen.

AFP

Giffey will nicht ins Bundesinnenministerium wechseln

Foto: SPD-Plakat zur Wiederholungswahl in Berlin am 12.02.2023, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) wird laut eigener Aussage nicht ins Bundesinnenministerium wechseln. „Ich finde diese Gerüchte hanebüchen. Das steht überhaupt nicht zur Debatte“, sagte sie dem Nachrichtenportal T-Online.

Gerüchte um einen möglichen Wechsel Giffeys zurück in die Bundespolitik waren aufgekommen, nachdem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bekannt gegeben hatte, hessische Ministerpräsidentin werden zu wollen. Falls sie das nicht schafft, will sie allerdings Innenministerin bleiben. Giffey muss aktuell um ihren Platz im Roten Rathaus in Berlin bangen. Nachdem die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2021 vom Berliner Verfassungsgericht für ungültig erklärt wurde, wird am Sonntag erneut gewählt. Wenige Tage vor der Wiederholung am kommenden Sonntag liegt ihre SPD in den Umfragen deutlich hinter der CDU und deren Spitzenkandidat Kai Wegner.

AFP

Windkraft voraus: Auf rund 1 Prozent der Flächen im Landkreis Osnabrück sollen künftig Windräder stehen

1,01 Prozent der Flächen im Landkreis Osnabrück sind künftig für Windkraftanlagen vorgesehen. Das geht aus den Berechnungen zum Ausbau der Windkraft in Niedersachsen hervor, die Umweltminister Christian Meyer am Montag (6. Februar) vorgestellt hat.

Ziel der Landesregierung ist es, insgesamt 2,2 Prozent der Landesfläche als sogenannte Vorrangflächen für Windräder auszuweisen. Im Landkreis Osnabrück sind es 1,01 Prozent der Fläche, auf denen Windkraftanlagen gebaut werden sollen.

Die Analysen des Umweltministeriums zeigen, dass grundsätzlich auf 2,77 Prozent der Fläche im Landkreis Windräder möglich wären, heißt es in einer Mitteilung der Grünen. In die genauen Vorgaben flossen etwa Bevölkerungsdichte, Art und Umfang der Besiedelung, Abstände, Waldflächen und auch Vogelschutzgebiete ein.

Neubau von Windränder vorantreiben

„Dass jetzt Klarheit herrscht, weil jeder Landkreis genau weiß, wie groß sein eigener Beitrag zum Gelingen der Energiewende sein wird, ist ein wichtiges Signal des Aufbruchs“, sagt Grünen-Landtagsabgeordneter Volker Bajus. Die Entscheidung darüber, wie groß die Vorrangflächen in jedem einzelnen Landkreis sein müssen, sei die Grundlage für das übergeordnete Ziel, die Klimaneutralität Niedersachsens spätestens im Jahr 2040 zu erreichen. „Wir wissen jetzt, was zu tun ist. Wir müssen jetzt mit allen Beteiligten vor Ort schnell damit beginnen, die Flächenvorgaben in den Neubau von Windrädern umzusetzen“, so die Grüne-Landtagsabgeordnete Anne Kura. Auch in der Stadt Osnabrück, wo 0,01 Prozent der Gebietsfläche für Windkraftanlagen ausgewiesen werden sollen, müsse man überprüfen, ob mit den neuen Vorgaben und den Erleichterungen bei den Auflagen nicht mehr gehen könne.

Könnten Bürger an Einnahmen beteiligt werden?

Unterstützung erwarten die Landtagsabgeordneten durch die von der rot-grünen Landesregierung beschlossene „Taskforce Energiewende“ und durch den Ausbau einer „Servicestelle Windenergie“ im Umweltministerium. Große Hoffnungen setzen die Grünen Landtagsabgeordneten auch darauf, dass Bürgerinnen und Bürger nicht nur in die Planungen für mehr Windräder einbezogen, sondern möglicherweise auch an den Einnahmen beteiligt werden. „Wenn nicht nur Investoren profitieren, trägt das wesentlich zur Akzeptanz von Windkraftanlagen in der Nachbarschaft und damit zum Umstieg auf eine klimafreundliche Energieversorgung bei“, sind sich Kura und Bajus sicher.

AFP

Politologe: Umgangston seit AfD-Gründung rauer geworden

Foto: Gründungsparteitag der AfD, über dts Nachrichtenagentur

Mainz (dts Nachrichtenagentur) – Nach Einschätzung des Mainzer Politologen Kai Arzheimer ist der Umgangston in der deutschen Politik seit der AfD-Gründung vor zehn Jahren deutlich rauer geworden. „Die AfD hat eine Sprache in die Parlamente gebracht, die vorher als unparlamentarisch galt“, sagte er dem SWR. Zudem habe sich der Umgang zwischen den Parteien verändert, der in den Landtagen sonst kollegialer gewesen sei.

„Im Reichstag in Berlin ist es zum Beispiel so, dass man nach einer Ausschusssitzung mal essen gegangen oder ein Bier trinken gegangen ist – zusammen über Fraktionsgrenzen hinweg“, so Arzheimer. Seit der Parteigründung habe sich auch die Gesellschaft verändert, und gerade die CDU sei in dieser Zeit etwas liberaler geworden. Die AfD habe den Platz am rechten Rand eingenommen, der von der CDU nicht mehr glaubwürdig vertreten werden könne, ohne in der Mitte zu verlieren. „Ich glaube, man kann das festmachen an der Person von Hans-Georg Maaßen, der genau mit diesem Programm angetreten, aber damit in der CDU nicht mehr mehrheitsfähig ist, und letzten Endes ja auch nicht erfolgreich war“, sagte der Politikwissenschaftler.

Was die Sprache betrifft, habe die AfD ein Vokabular normalisiert, wie es sonst im öffentlichen Raum nicht vorgekommen sei. Dabei gebe es einen Abnutzungseffekt, wenn Formulierungen übernommen werden, ohne groß darüber nachzudenken. In der politischen Diskussion, etwa zur Zuwanderung, ist laut Arzheimer eine Polarisierung zu beobachten. Ob das ein „Miteinandersprechen“ sei, bezweifele er aber – „weil die AfD sich durch ihre Radikalisierung so in den Parlamenten isoliert hat, dass ich da keinen echten Dialog zwischen den Parteien sehe“, so der Politologe.

Dem Experten zufolge gibt es bei der AfD in ihrer Außenwirkung auch einige regionale Unterschiede. In Rheinland-Pfalz präsentiere sie sich zum Beispiel etwas gemäßigter und bürgerlicher als in Baden-Württemberg, was sich in einem Vergleich der Wahlprogramme zeige.

AFP

Streit über Verbrenner-Aus für Lkw geht weiter

Foto: LKW, über dts Nachrichtenagentur

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Nach einer Äußerung von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum möglichen Aus für Verbrennungsmotoren bei Lkw ab dem Jahr 2035 wird Kritik aus der Union laut. „Mit seinen Aussagen beerdigt der Minister mit einem Nebensatz den Verbrennungsmotor“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, Jens Gieseke, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Wissing „bombardiert damit leichtfertig“ die laufenden Diskussionen in Brüssel. Noch sei nämlich unklar, ob die EU-Kommission überhaupt ein Aus vorschlagen werde, und wenn ja, dann wohl eher für 2040. Der Verkehrsminister hatte in einem Zeitungsinterview ein Aus für den fossilen Betrieb von Lkw ab 2035 ins Spiel gebracht. Auf die Frage, mit welchem Antrieb Lastwagen in Zukunft unterwegs seien, lautete Wissings Antwort: „Es gibt mehrere technische Optionen: Elektrolastwagen, Wasserstofflastwagen oder Lastwagen mit synthetischen Kraftstoffen. Was nicht stattfinden wird, ist die Zulassung von Lkw mit fossilen Kraftstoffen nach 2035.“ „Es scheint, als würden die Liberalen – wie schon beim Pkw-Verbrennerverbot – vorab vor Sozialdemokraten und Grünen kuschen“, kritisierte Gieseke die Einlassung des Verkehrsministers. SPD und Grüne würden nach diesem „viel zu frühen Zugeständnis auf ihren Maximalforderungen beharren: keine Zulassung von Verbrennern – auch nicht, wenn sie mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Die Geschichte droht sich zu wiederholen“, sagte Gieseke: „Eine starke Stimme für synthetische Kraftstoffe und Verbrennungstechnologie klingt anders.“ Derzeit überarbeitet die EU-Kommission die CO2-Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge. Für den 14. Februar 2023 ist die Veröffentlichung eines entsprechenden Vorschlags geplant. In den kursierenden Entwürfen sind bislang zwar noch keine Grenzwerte festgeschrieben, es scheint aber auf eine Verschärfung der Reduktionsziele ab 2030 hinauszulaufen. Alle fünf Jahre würden die Grenzwerte demnach dann schärfer werden. Bislang legt der Kommissionsvorschlag nur Ziele bis 2040 fest. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Kommission mit dem Aus für Verbrennungsmotoren ab 2040 liebäugelt.

Eine Rolle für synthetische Kraftstoffe soll es offenbar nicht geben. Im Gesetzgebungsverfahren zu den CO2-Grenzwerten bei Pkw hatten sich Verkehrsminister Wissing und FDP-Chef Christian Lindner im vergangenen Jahr öffentlich gegen ein Verbrenner-Aus ausgesprochen. Allerdings konnten sie sich mit ihrer Position nicht gegen Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) durchsetzen. Am Ende stimmte Lemke in Brüssel für das Verbrenner-Aus ab 2035.

AFP