HASEPOST
 

Ampel plant Erleichterungen beim Familiennachzug

Foto: Frau mit Kopftuch und Frau ohne Kopftuch, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Migrationspolitiker der Ampel-Koalition haben ihre Pläne für ein zweites Migrationspaket konkretisiert. „Mit dem sogenannten Migrationspaket II, also dem Familien- und Arbeitsmarktintegrationsgesetz, werden wir die Integration von Zugewanderten, die Familienzusammenführung und die Rückführungen in den Fokus nehmen“, sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese der „Welt“.

„Ebenfalls wichtig im Migrationspaket II werden die Erleichterungen beim Arbeitsmarktzugang sein, die wir schaffen werden. Denn auch in absehbarer Zeit werden uns in Deutschland Fachkräfte fehlen.“ Insbesondere im Bereich der Rückführungen erwarte man sich zudem „einen Schub“ von der Einsetzung des neuen Migrationsbeauftragten Joachim Stamp (FDP). „Mit seinem Arbeitsfeld, die Aushandlung von Migrations- und Rückführungsabkommen, unterstützt er einen sehr wesentlichen Bereich in der bisherigen Migrationspolitik.“

Im Koalitionsvertrag war bereits vereinbart worden, noch geltende Arbeitsverbote für Asylbewerber abzuschaffen. Außerdem soll der Familiennachzug ausgeweitet werden – etwa für subsidiär Schutzberechtigte, die ihre Kernfamilie bislang nur sehr eingeschränkt nachholen können. Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Filiz Polat, führte aus: „Der notwendige Booster für unsere Integrationsoffensive ist Kernbestandteil des Migrationspakets. Geflüchtete sollen nicht mehr verpflichtet werden, in Erstaufnahmeeinrichtungen zu wohnen, wenn sie bei Verwandten unterkommen könnten.“

Damit würden zügig „freie Kapazitäten geschaffen, die Integration erleichtert, und die Unterbringung in Turnhallen“ vermieden. Die „integrationsfeindliche Praxis der Arbeitsverbote für Geflüchtete“ wolle man abschaffen und außerdem „weitere Maßnahmen für einen Spurwechsel in den Arbeitsmarkt auf den Weg“ bringen. „Die entsprechende Gesetzreform wird unsere Innenministerin nun zügig auf den Weg bringen.“ Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums teilte mit, „zu Zeitplänen und Detailkonzepten“ derzeit noch keine Aussage treffen zu können.

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Stephan Thomae, forderte die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hingegen auf, Rückführungen zu forcieren. Der von ihr geplante Flüchtlingsgipfel sei „ein wichtiges Signal, denn die Kommunen kommen an ihre Kapazitätsgrenzen“, sagte Thomae der „Welt“. „Natürlich bleibt das Grundrecht auf Asyl für politisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge unantastbar. Um die Kommunen zu entlasten, müssen wir aber dafür sorgen, dass Menschen, die keine Bleibeperspektive haben, unser Land schnell wieder verlassen.“

Schon im vergangenen Jahr habe die Koalition die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Beschleunigung der Asyl- und Asylgerichtsverfahren geschaffen, sagte Thomae weiter. „Eine tragfähige Lösung in der Migrationspolitik kann aber auf lange Sicht nur eine europäische Lösung sein. Daher muss sich Bundesinnenministerin Faeser auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass es bei den Verhandlungen zu einem Gemeinsamen Europäischen Asylsystems endlich echte Fortschritte gibt.“

AFP

Bildungsministerin verspricht Kiew Hilfe für Schulen

Foto: Bettina Stark-Watzinger, über dts Nachrichtenagentur

Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat bei ihrem Besuch in Kiew ein weiteres deutsches Engagement an Schulen und Universitäten versprochen. Dem TV-Sender „Welt“ sagte Stark-Watzinger: „Wir unterstützen dadurch, dass wir digitalen Unterricht von Kindern in der Ukraine ermöglichen. Wir unterstützen, indem wir Forschungskooperationen weiterführen.“

Die meisten Schulen hätten inzwischen Schutzräume eingerichtet, aber nahe der Frontlinie sei Unterricht nach wie vor nur digital möglich, so Stark-Watzinger. Dabei wolle man helfen. Sie habe in Kiew eine Berufsschule besucht und dort trotz der Kriegssorgen viel Leistungsbereitschaft bei den Schülern gesehen: „Es war beeindruckend, wie man trotz Krieg und Angst – die Väter sind ja auch an der Front – dort versucht, weiterzumachen. Auch den Willen hat, zu lernen.“ Deutschland werde helfen, die Fachkräfte auszubilden, „die dann wieder hier den Aufbau leisten – also die fleißigen Hände und die klugen Köpfe, die hier den Wiederraufbau leisten.“ Auch an den Universitäten habe sie viel Motivation festgestellt. Die Studierenden hätten vor allem ein großes gemeinsames Ziel: Die Ukraine wieder aufzubauen und sie dabei durch Innovationen noch besser zu machen.

AFP

Städtetags-Präsident sieht Notunterkünfte vielerorts „am Limit“

Foto: Helfer für Flüchtlinge aus der Ukraine, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem geplanten Flüchtlingsgipfel von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnt der Deutsche Städtetag vor der Überforderung von Kommunen und mahnt rasche Hilfe an. „Aus den Städten erreichen uns immer mehr Alarmsignale, dass die Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten kaum noch zu stemmen sind“, sagte Markus Lewe, der Präsident des Deutschen Städtetages, der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe).

„Die Städte kümmern sich intensiv um immer mehr Menschen, die aus der Ukraine und aus anderen Krisen- und Kriegsgebieten zu uns geflohen sind. Aber es wird immer schwieriger, auch die Notunterkünfte sind vielerorts inzwischen am Limit.“ Der Städtetag erwartet von dem noch für diesen Monat geplanten Gipfel schnelle Hilfen für die Kommunen – vor allem beim Bereitstellen von Wohnraum. „Wir brauchen dringend Antworten auf die Fragen, die den Städten unter den Nägeln brennen“, sagte Lewe weiter. „Ohne eine schnelle und tatkräftige Unterstützung von Bund und Ländern wird die angemessene Unterbringung der Geflüchteten nicht gelingen.“ Die Länder müssten die Kapazität ihrer Aufnahmeeinrichtungen deutlich erhöhen und weitere schaffen. „Wir brauchen auch zentrale Aufnahmekapazitäten durch den Bund“, forderte Lewe und mahnte zudem eine Reform der Finanzierung an: „Die finanziellen Mittel für die Aufnahme der Geflüchteten müssen dynamisch an die tatsächliche Zahl der Geflüchteten angepasst werden.“ Und natürlich müsse auch die faire Verteilung der Geflüchteten auf europäischer Ebene und im eigenen Land endlich besser gelingen.

AFP

US-Börsen im Minus – Wetten auf Zinskurs laufen heiß

Foto: Wallstreet in New York, über dts Nachrichtenagentur

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Montag nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.891 Punkten berechnet, 0,1 Prozent unter Vortagesschluss.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.110 Punkten 0,6 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 12.465 Punkten 0,9 Prozent schwächer. Investoren spekulieren über die weitere Zinspolitik der US-Notenbank. Für Dienstag werden neue Äußerungen des Fed-Chefs erwartet, dann könnte es wieder kräftigere Kursbewegungen geben. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagabend schwächer. Ein Euro kostete 1,0725 US-Dollar (-0,60 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9324 Euro zu haben. Der Goldpreis stieg leicht an, am Abend wurden für eine Feinunze 1.868 US-Dollar gezahlt (+0,2 Prozent). Das entspricht einem Preis von 56,00 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 81,30 US-Dollar, das waren 1,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

AFP

DAX schwach – Verbraucherkonsum macht Sorge, Pharma stark

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenstart hat der DAX nachgelassen. Bei Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.346 Punkten berechnet, 0,8 Prozent unter Freitagsschluss, nachdem den ganzen Tag über im roten Bereich gehandelt wurde.

Anleger machten sich angesichts weiterhin hoher Inflation insbesondere Sorge um die Konsummöglichkeiten der Verbraucher in Deutschland. Darunter litten ganz besonders Papiere von Zalando, die bis kurz vor Handelsende fast sechs Prozent nachgaben, gefolgt von Anteilsscheinen von Adidas, die zu diesem Zeitpunkt rund vier Prozent günstiger zu haben waren als am Freitag. Pharma-Werte wie Bayer, Sartorius oder Fresenius Medical waren gegen den Trend im Plus. Etwas Ruhe scheint jetzt an den Energiemärkten eingezogen zu sein: Eine Megawattstunde zur Lieferung im März (MWh) kostete am Nachmittag 58 Euro und damit nur ein halbes Prozent mehr als am Freitag.

Das impliziert weiter einen Verbraucherpreis von mindestens rund 10 bis 12 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis sank unterdessen, allerdings auch nur vergleichsweise gering: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 79,74 US-Dollar, das waren 20 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Montagnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0735 US-Dollar (-0,51 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9315 Euro zu haben.

AFP

Wissing macht bei Verbrenner-Aus für Lkw Rückzieher

Foto: Lkw, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Kritik aus der Union hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) klargestellt, dass er Verbrennermotoren in Lastwagen ab 2035 nicht verbieten will. „Ein Aus für den Verbrennungsmotor in Lkw lehnen wir grundsätzlich ab. Schon gar nicht kann es ein Verbot 2035 geben“, sagte Wissing der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe).

„Deutschland will 2045 klimaneutral sein, und selbst danach können Lkw mit synthetischen Kraftstoffen weiter klimaneutral betrieben werden.“ Vor wenigen Tagen hatte Wissing in einem Zeitungsinterview gesagt: Was nicht passieren werde, sei „die Zulassung von Lkw mit fossilen Kraftstoffen nach 2035“. Dies wiederum hatte ihm Kritik von der Union eingebracht. „Mit seinen Aussagen beerdigt der Minister mit einem Nebensatz den Verbrennungsmotor. Wissing bombardiert damit leichtfertig die laufenden Diskussionen in Brüssel“, so der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, Jens Gieseke (CDU), gegenüber der „NOZ“. Noch sei unklar, ob die EU-Kommission überhaupt ein Aus vorschlagen werde, und wenn ja, dann wohl eher für 2040, sagte Gieseke. „Es scheint, als würden die Liberalen – wie schon beim Pkw-Verbrennerverbot – vorab vor Sozialdemokraten und Grünen kuschen.“ Das wies Wissing in der „NOZ“ entschieden zurück: „Wir setzen uns im gesamten Verkehrssektor für Technologieoffenheit ein – das gilt für Pkw wie auch für Lkw“, so der FDP-Minister. Für beide gebe es mehrere technische Optionen hinsichtlich des Antriebs: Elektromotor, Wasserstoffbrennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe. Der Verbrennungsmotor könne mit synthetischen Kraftstoffen Klimaschutz und Mobilität vereinen. „Europa darf diese technologische Lösung nicht verhindern. Wir wollen Mobilität fördern, nicht verhindern“, betonte Wissing.

„Dafür setzen wir uns sowohl bei den Verhandlungen zur Euro-7-Abgasnorm als auch bei den künftigen Antrieben für Lkw ein.“

AFP

FSV Zwickau trennt sich von Ex-VfL Coach Joe Enochs

Screenshot Joe Enochs auf Facebookseite des FSV Zwickau
Screenshot Joe Enochs auf Facebookseite des FSV Zwickau

Nach 187 Pflichtspielen als Cheftrainer ist für den Ex-VfL Coach Joe Enochs das Ende beim FSV Zwickau gekommen.

In einer am Montagnachmittag (6. Februar 2023) über unter anderem auf Facebook veröffentlichten kurzen Notiz informiert der ostdeutsche Drittligist darüber, sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Joe Enochs und Sportdirektor Toni Wachsmuth getrennt zu haben. Der FSV kam am Samstag (4. Februar) nicht über ein 1:1 gegen Tabellenschlusslicht SV Meppen hinaus und steht inzwischen nach 21 Spielen mit 20 Zählern auf dem ersten Abstiegsplatz der dritten Liga.

Der Verein erklärt, dass nach den Spielen in Halle und gegen Meppen „die Gesamtsituation jeweils neu bewertet und sachlich analysiert“ worden sei.

Die Schwäne sehen Klassenerhalt gefährdet

„Nach zwei sieglosen Heimspielen zum Jahresstart gegen direkte Konkurrenten und aufgrund einer stagnierenden Weiterentwicklung unserer Mannschaft sehen wir unser Saisonziel Klassenerhalt in akuter Gefahr“, so der FSV weiter. „Daher haben wir uns entschieden, der Mannschaft neue Impulse zu geben und damit noch einmal neue Energie freizusetzen, um unsere Drittliga-Zugehörigkeit auch über das Saisonende hinaus zu sichern“, erklärt Marvin Klotzkowsky, Geschäftsführer der FSV Zwickau Spielbetriebsgesellschaft mbH.

Joe Enochs war Vorgänger von Daniel Thioune

Der gebürtige Kalifornier und ehemalige US-Nationalspieler Joe Enochs kam im Sommer 2018 nach Zwickau. Zuvor war der Trainer 21 Jahre als Spieler und Trainer für den VfL Osnabrück tätig. Seinen Cheftrainerposten an der Bremer Brücke verlor Enochs im Herbst 2017, als sich der VfL ebenfalls in der Abstiegszone befand. Nachfolger von Enochs wurde der inzwischen – nach einer Episode beim HSV – in Düsseldorf tätige Daniel Thioune.

AFP

Türkei bittet nach Erdbeben in Deutschland um Hilfe

Foto: Botschaft der Türkei in Deutschland, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien bittet Ankara in Deutschland um Hilfe. Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten würden dringend medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams mit Suchhunden, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können, benötigt, sagte der türkische Botschafter in Berlin, Ahmet Basar Sen, am Montag.

„Seit den frühen Morgenstunden befinden sich sowohl unsere Botschaft in Berlin als auch unsere Generalkonsulate in Deutschland im Ausnahmezustand“, sagte Sen. „Wir sind bereits im engen Austausch mit der Bundespolizei, dem Bundesinnenministerium, dem Außenministerium und dem Kanzleramt und sind dankbar für die immense Welle der Solidarität der Deutschen angesichts der großen Verluste an Menschenleben und der Verwüstungen in unserem Land.“ Die Zahl der Todesopfer steigt unterdessen immer weiter, Stand Montagnachmittag war von rund 2.000 Toten die Rede, viele Menschen werden noch vermisst.

AFP

INSA: SPD verkürzt Abstand zur Union

Foto: Olaf Scholz, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im aktuellen INSA-Meinungstrend gewinnen SPD (21 Prozent), FDP (8 Prozent) und AfD (15,5 Prozent) jeweils einen halben Prozentpunkt hinzu. Die CDU/CSU (27 Prozent) verliert eineinhalb Prozentpunkte, so die Erhebung, die am Dienstag in der „Bild-Zeitung“ veröffentlicht wird.

Die Grünen (16 Prozent) und die Linke (5 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Auch die sonstigen Parteien kommen zusammen erneut auf 7,5 Prozent. Mit zusammen 45 Prozent verfehlt die Ampel-Koalition weiter eine parlamentarische Mehrheit. Eine schwarz-rote GroKo mit zusammen 48 Prozent käme auf eine parlamentarische Mehrheit.

Eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP käme mit zusammen 51 Prozent sogar auf eine Mehrheit an Wählerstimmen. INSA-Chef Hermann Binkert sagte der „Bild“: „Die Union verliert deutlich, aber ohne und gegen sie kann nicht regiert werden. Der Streit um Hans-Georg Maaßen schadet den Christdemokraten.“ Für den INSA-Meinungstrend wurden im Auftrag der „Bild“ vom 3. bis zum 6. Februar 2023 insgesamt 2.008 Bürger befragt.

AFP

EU-Kommissar droht Social-Media-Plattformen mit Verbot

(Symbolbild) Instagram
Symbolbild

Foto: Twitter-Nutzer an einem Computer, über dts Nachrichtenagentur

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton erneuert seine Drohung, große Social-Media-Plattformen in der EU abzuschalten, sollten sie künftig gegen Gesetze verstoßen. „Notfalls werden Twitter und Tiktok in der EU verboten“, sagte Breton dem „Spiegel“.

Ab September müssten die Betreiber das neue Gesetz für Digitale Dienste, den Digital Services Act (DAS), befolgen. Dann müssten sie etwa genügend Content-Moderatoren beschäftigen, um beispielsweise gegen Hetze vorzugehen, oder sicherstellen, dass ihre Algorithmen keine Fake News fördern. Bei Verstößen würden sie zunächst von der Kommission benachrichtigt, so Breton. „Sollten sie nicht innerhalb einer kurzen Zeitspanne reagieren, werden Bußgelder von bis zu sechs Prozent des globalen Jahresumsatzes fällig.“ Falls dann immer noch keine Besserung eintrete, „ergreifen wir weitere Maßnahmen“. Auch ein Verbot komme dann infrage. „Ich werde die Regeln durchsetzen, das ist mein Job“, sagte Breton. Das habe er sowohl Twitter-Chef Elon Musk als auch Tiktok-CEO Shou Zi Chew kürzlich in Videokonferenzen deutlich gemacht. Der Franzose hatte die beiden Plattformen bereits Anfang Dezember vor einem Verbot ihrer Aktivitäten in der EU gewarnt, sollten sie sich nicht an die EU-Regeln halten – und er sieht offenbar wenig Anlass, seine Drohung vom Tisch zu nehmen. Besonders den Schutz von Kindern und Jugendlichen will Breton verstärken. Die Algorithmen der Plattformen werde man etwa dahingehend untersuchen, ob sie darauf abzielen, Nutzer abhängig zu machen. Die vor allem bei Tiktok verbreiteten, mitunter lebensgefährlichen Mutproben sollen künftig „absolut verboten“ sein, sagte Breton.

Erst vor Kurzem wurde in Hamburg eine 18-Jährige von einem Zug erfasst und getötet, ihre Zwillingsschwester schwer verletzt – mutmaßlich bei dem Versuch, sich bei einer Tiktok-Challenge zu filmen.

AFP