HASEPOST
 
HASEPOST

Dax startet am Gründonnerstag leicht im Plus – US-Daten im Fokus

Dax rutscht tiefer ins Minus – Notenbanken weiter im Blick
Dax rutscht tiefer ins Minus – Notenbanken weiter im Blick

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist zu Beginn des letzten Handelstags vor dem langen Osterwochenende mit leichten Gewinnen gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit 15.550 Punkten berechnet, 0,2 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

Die größten Gewinne konnten die Papiere von Symrise, Rheinmetall und Commerzbank verbuchen. Am Ende der Kursliste standen am Morgen die Aktien der Deutschen Telekom, die allerdings mit einem Dividendenabschlag gehandelt wurden. Während der kurzen Handelswoche stehen vor allem Wirtschaftsdaten aus den USA im Fokus. „Die US-Konjunkturdaten haben zuletzt auf breiter Front enttäuscht“, sagte Thomas Altmann von QC Partners am Morgen.

Damit werde immer wahrscheinlicher, dass die Zinserhöhungen in den USA kurz vor dem Ende stehen oder sogar schon beendet seien. Die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Zinsschrittes Anfang Mai nehme ab. Anleger müssten jetzt bewerten, ob ein vorzeitiges Ende der Erhöhungen ausreiche, um eine Rezession in den USA zu verhindern. „Die Meinungen dazu gehen weit auseinander, allein deshalb dürften die Schwankungen wieder deutlich zunehmen“, so der Marktanalyst.

Das Jahreshoch bleibe für den Dax zwar in Reichweite, es erneut zu überwinden, dürfe aber nicht einfach werden. Die schwächeren US-Daten gingen auch am Dax nicht spurlos vorbei. Eine Entscheidung über die zukünftige Richtung am deutschen Aktienmarkt werde sicherlich erst nach Ostern fallen, so Altmann. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagmorgen kaum verändert.

Ein Euro kostete 1,0914 US-Dollar (+0,08 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9162 Euro zu haben.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Personalvertreter unterstützen Umbau im Verteidigungsministerium

Pistorius verkleinert Leitungsebene im Verteidigungsministerium
Pistorius verkleinert Leitungsebene im Verteidigungsministerium

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der von Minister Boris Pistorius (SPD) geplante Umbau im Verteidigungsministerium, der auch eine Reduzierung der Führungsebene vorsieht, stößt bei den Arbeitnehmervertretern auf Zustimmung. „Endlich ein Minister, der von oben nach unten aufräumt“, sagte Herbert Schug, Bundesvorsitzender des Verbands der Arbeitnehmer der Bundeswehr (VAB), der „Süddeutschen Zeitung“.

Die Bundeswehr habe sich die letzten 20 Jahre mehr als halbiert, die Zahl der Führungskräfte sei jedoch stabil geblieben, in manchen Bereichen sogar gestiegen. „Das lag daran, dass sie es waren, die die zahlreichen Reformen umzusetzen hatten und sich selbst dabei warme Nester gebaut haben“, kritisierte Schug. Es müsse Schluss sein, dass Beamte sich die Vorgänge – und damit die Verantwortung – hin und her schieben. Geplant ist nach Informationen der SZ, dass die Stellen in den Büros der Staatssekretäre reduziert und die Stäbe „Organisation und Revision“ sowie „Strategische Steuerung und Ausrüstung“ mit bereits existierenden Fachabteilungen verschmolzen werden sollen, wodurch sich hier Stellen sparen lassen.

Kernelement der Reform soll die Wiedereinführung des 2012 abgeschafften Planungs- und Führungsstabs sein, der Prozesse effizienter machen, Doppelstrukturen auflösen und die Anschaffung von Ausrüstung und militärischem Gerät beschleunigen soll. Bisher ist es oft so, dass ein Vorgang monatelang durch diverse Abteilungen wandert und so viel Zeit verloren wird. „Ein Verteidigungsminister hat mir mal gesagt: `Ich bekomme eine Vorlage zwei Monate nach Erstellung`“, so Schug, der seit 2010 Bundesvorsitzender des VAB im DBB-Beamtenbund ist. „Die linke Leiste der Mitzeichner weist 15 Namenskürzel auf. Oben ganz fett steht `EILT SEHR!` Am Entwurf selbst wurde aber nichts verändert.“

Das beschreibe sehr zutreffend die Situation, wie sie leider immer noch bestehe.


Foto: Bundesverteidigungsministerium, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Umsatz im Dienstleistungsbereich stagniert

Ethikrat für Entwicklungspause bei KI
Ethikrat für Entwicklungspause bei KI

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Der Umsatz im Dienstleistungssektor in Deutschland stagniert. Nach vorläufigen Ergebnissen wurde im Januar 2023 kalender-, saison- und preisbereinigt genauso viel Umsatz erwirtschaftet wie im Dezember 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz stieg gegenüber dem Vormonat geringfügig um 0,1 Prozent. Die Entwicklung in einzelnen Dienstleistungsbereichen war teilweise sehr unterschiedlich: Zuwächsen in den Bereichen Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+4,7 Prozent) und Grundstücks- und Wohnungswesen (+0,2 Prozent) standen Rückgänge in den Bereichen Informations- und Kommunikationsdienstleistungen (-2,6 Prozent) und Verkehr und Lagerei (-1,2 Prozent) gegenüber. Verglichen mit dem Vorjahresmonat Januar 2022 stiegen die Umsätze im Dienstleistungssektor insgesamt preisbereinigt um 8,3 Prozent und nominal um 8,5 Prozent. Damit lag der Umsatz preisbereinigt 5,3 Prozent und nominal 16,7 Prozent über dem Niveau von Januar 2020, dem Vergleichsmonat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Differenz zwischen den nominalen und preisbereinigten Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Dienstleistungsbereich wider, so die Behörde.


Foto: Computer-Nutzerin, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Mit 1,5 Millionen Euro gefördert: Hochschule Osnabrück untersucht Energiesparpotenziale für Logistiker

Gemeinsam wollen sie Prozesse digitalisieren und nachhaltige Lösungen für Produktion und Logistik aufzeigen: Das Team des Projekts EDNA besteht aus Forschenden der Hochschule Osnabrück, der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, des Forschungsinstituts OFFIS e.V. aus Oldenburg, der Virtual Vehicle Research GmbH aus Graz sowie aus Vertretern der Krone Business Center GmbH & Co. KG, der BRÜGGEN Oberflächen- und Systemlieferant GmbH sowie der Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG. / Foto: KRONE
Gemeinsam wollen sie Prozesse digitalisieren und nachhaltige Lösungen für Produktion und Logistik aufzeigen: Das Team des Projekts EDNA besteht aus Forschenden der Hochschule Osnabrück, der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, des Forschungsinstituts OFFIS e.V. aus Oldenburg, der Virtual Vehicle Research GmbH aus Graz sowie aus Vertretern der Krone Business Center GmbH & Co. KG, der BRÜGGEN Oberflächen- und Systemlieferant GmbH sowie der Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG. / Foto: KRONE

Vier Professorinnen und Professoren der Hochschule Osnabrück beteiligen sich am Projekt „EDNA – Edge Datenwirtschaft in der nachhaltigen automatisierten Fertigungswirtschaft“, in dem es darum geht, digitale Technologien für nachhaltigere Fertigungsprozesse zu entwickeln. Dafür werden sie mit 1,5 Millionen Euro gefördert.

Das Klimaziel der Bundesregierung ist gesetzt: Deutschland soll ab dem Jahr 2045 klimaneutral sein. Dann muss ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Emissionen und deren Abbau herrschen. Doch wie können mittelständische, produktionsstarke Unternehmen ihren Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität leisten und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben? Und welche Rolle können hierbei digitale Technologien spielen? Darauf will ein Forschungsteam vom Campus Lingen der Hochschule Osnabrück, der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth und dem Oldenburger Forschungsinstitut OFFIS e.V. gemeinsam mit der Krone Gruppe eine Antwort finden.

Laufzeit von drei Jahren

Das Projekt „EDNA – Edge Datenwirtschaft in der nachhaltigen automatisierten Fertigungswirtschaft“, wird mit rund 3,4 Millionen Euro und einer Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Technologieprogramm „Edge Datenwirtschaft“ gefördert. 1,5 Millionen Euro gehen davon an die Hochschule Osnabrück.

Energie einsparen und CO²-Emissionen reduzieren

„Wir wollen zeigen, welche Potenziale in digitalen Technologien stecken, um wirtschaftliche Ziele mit Klimaschutzmaßnahmen effizient zu vereinbaren. Unser Fokus wird dabei auf dem Speichern und Verarbeiten von Daten in der Produktion und der Logistik liegen“, so Prof. Dr. Liane Haak. Die Professorin für Wirtschaftsinformatik am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück erläutert: „Mit der Nutzfahrzeugsparte der Krone Gruppe haben wir ein Unternehmen mit der größten Auflieger-Produktionsstätte in Europa als Partner gewählt, das zu den Marktführern in einer durch hohen Preis- und Kostendruck gekennzeichneten Branche zählt.“

Drei Teilbereiche im Projekt

Das Projekt gliedert sich in drei Teilbereiche: Das Forschungsteam untersucht im ersten Fall die Möglichkeiten des erweiterten Einsatzes von digitalen Technologien im Bereich der nachhaltigen Produktion. Hier sollen vor allem Energiesparpotenziale aufgedeckt werden. Darüber hinaus werden die Einsparpotenziale von CO2 im Logistik-Bereich aufgezeigt, indem unter anderem die Wege zwischen den Produktionsorten optimiert werden. Im dritten Baustein geht es um die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks der produzierten Trailer.

Vier beteiligte Professorinnen und Professoren

Die Hochschule Osnabrück ist mit insgesamt 1,5 Millionen Euro und vier Professorinnen und Professoren der Fakultät Management, Kultur und Technik (Campus Lingen) an allen drei Teilbereichen des Forschungsprojektes beteiligt. Prof. Dr. Liane Haak verantwortet die Bereiche Prozess- und Produktionsmanagement und Anwendung der Digitalen Zwillinge. Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer, Professor für Unternehmensführung, betreut im Projekt die Bereiche nachhaltige Geschäftsmodelle und Technologieakzeptanz. Prof. Dr. Ralf Buschermöhle, Professor für Wirtschaftsinformatik, ist im Bereich Prozessoptimierung für die Grundlagen der Digitalen Zwillinge sowie Künstliche Intelligenz verantwortlich. Prof. Dr. Steffen Greiser, Professor für Automatisierungstechnik, übernimmt die Bereiche Edge Computing und Routenoptimierung.

AFP

FDP will beim Netzausbau auf chinesische Komponenten verzichten

Wirtschaftsminister gegen neue Huawei-Teile im 5G-Netz
Wirtschaftsminister gegen neue Huawei-Teile im 5G-Netz

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle plädiert dafür, beim 5G-Netzausbau in Deutschland keine chinesischen Komponenten zu nutzen. Auch bei bereits bestehender kritischer Infrastruktur müsse man darüber nachdenken, sagte Kuhle den Sendern RTL und ntv.

Wenn es eine Prüfung ergebe durch das Innenministerium, dass ein Ausbau kritischer chinesischer Komponenten in der Infrastruktur nötig sei, „dann sollten die Teile auch ausgebaut werden“. Das sei eine Frage der Sicherheit und eine Frage davon, sich nicht politisch erpressbar zu machen, so Kuhle. Der Ausbau des deutschen Netzes könne dementsprechend nur unter Berücksichtigung der eigenen Kapazitäten gemacht werden. „Wir haben uns in eine Situation manövriert, wo der Ausbau kritischer Infrastruktur in Deutschland und Europa nur mit chinesischen Komponenten möglich ist. Und das ist ein unerträglicher Zustand“, so Kuhle.

Das Bundesinnenministerium prüft zurzeit, ob chinesische Komponenten aus dem deutschen Mobilfunknetz wieder ausgebaut werden sollten.


Foto: Handy-Sendemasten, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Immer noch weniger Fahrgäste in Bus und Bahn als vor Corona

Landkreise fürchten “große Herausforderungen” bei 49-Euro-Ticket
Landkreise fürchten “große Herausforderungen” bei 49-Euro-Ticket

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im vergangenen Jahr sind immer noch weniger Menschen mit Bussen und Bahnen unterwegs gewesen als vor der Corona-Pandemie. Nach vorläufigen Ergebnissen lag die Anzahl der Fahrgäste 14 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Gegenüber dem Vorjahr nahm die Fahrgastzahl 2022 um 29 Prozent auf fast 10,2 Milliarden zu. Besonders starke Zuwächse gegenüber den Vorjahreszeiträumen waren im zweiten und dritten Quartal 2022 zu verzeichnen, in die der dreimonatige Gültigkeitszeitraum des 9-Euro-Tickets fiel. Im ÖPNV, der 99 Prozent des Linienverkehrs abdeckt, stieg das Fahrgastaufkommen im Jahr 2022 gegenüber 2021 ebenfalls um 29 Prozent und blieb damit auch 14 Prozent unter dem Wert von 2019. Dabei waren im Eisenbahn-Nahverkehr einschließlich S-Bahnen mit 2,4 Milliarden Fahrgästen 45 Prozent mehr Menschen unterwegs als im Jahr 2021 und 16 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Mit Straßenbahnen fuhren 3,4 Milliarden Fahrgäste, das waren 31 Prozent mehr als 2021 und 17 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie. Die derzeit gemeldeten Daten für den Nahverkehr mit Bussen, der mit 4,8 Milliarden Fahrgästen einen Zuwachs um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einen Rückgang um 12 Prozent gegenüber 2019 aufweist, bildeten möglicherweise die tatsächlichen Schwankungen aufgrund der Corona-Beschränkungen und des von 1. Juni bis 31. August 2022 geltenden 9-Euro-Ticket nicht vollständig ab: In Bussen kämen automatische Fahrgastzählsysteme vergleichsweise selten zum Einsatz und Fahrgastzahlen würden häufig nur in unregelmäßigen Abständen durch Verkehrszählungen und Fahrgastbefragungen ermittelt, so das Bundesamt. Noch stärker als im ÖPNV war der Fahrgastanstieg im Jahr 2022 im Fernverkehr: Mit Eisenbahnen waren 138 Millionen und damit 62 Prozent mehr Reisende unterwegs 2021, die Zahl der Reisenden in Fernbussen war mit 7,5 Millionen sogar mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie im Vorjahr (+163 Prozent). Mit 2,72 Milliarden Reisenden und damit 29 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum gab es im 3. Quartal 2022 die meisten Fahrgäste.

Dazu dürfte insbesondere das 9-Euro-Ticket beigetragen haben, das viele Menschen im Juli und August nutzten. Die Zuwachsrate bei den Fahrgästen war dagegen im 2. Quartal 2022 mit +42 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 2,59 Milliarden am höchsten. Auch hier dürfte der Start des 9-Euro-Tickets im Juni eine Rolle gespielt haben. Allerdings waren die Vorjahresquartalswerte aufgrund des vom 24. April bis zum 30. Juni 2021 bundesweit geltenden Corona-Lockdown („Bundesnotbremse“) auch vergleichsweise niedrig, so die Statistiker.


Foto: Andrang im Regionalverkehr im Sommer 2022, über dts Nachrichtenagentur

AFP

HRI rechnet mit Rezession

Wirtschaftsweise will geringeren Fokus auf klassische Industrie
Wirtschaftsweise will geringeren Fokus auf klassische Industrie

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Das „Handelsblatt Research Institute“ (HRI) rechnet im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftsforschungsinstituten nun mit einer Rezession im laufenden Jahr. Die Forscher senkten ihre Konjunkturerwartungen für 2023 von +0,2 auf nunmehr -0,2 Prozent, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Nachdem die Wirtschaft im Schlussquartal 2022 um 0,4 Prozent geschrumpft ist, erwartet das HRI auch für das zu Ende gegangene erste Quartal einen ähnlich starken Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung. Die deutsche Wirtschaft wäre damit nicht nur in eine technische Rezession gerutscht, sondern würde auch im Vorjahresvergleich schrumpfen. Ab dem Frühjahr dürfte sich die Konjunktur zwar stabilisieren; doch einen echten Aufschwung erwartet das HRI nicht. Die Wirtschaftsleistung werde am Ende dieses Jahres in etwa auf dem Niveau von vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020 liegen.

„Inflation, Ukraine-Krieg und Corona haben insbesondere die abhängig Beschäftigten und die Rentenempfänger ärmer gemacht“, sagte HRI-Präsident Bert Rürup. Es fehlten „faktisch vier Jahre Wachstum“. Solch eine „lange Phase der Stagnation“ habe es in Nachkriegsdeutschland noch nicht gegeben. „Anders als von der Bundesregierung behauptet, ist die deutsche Volkswirtschaft ökonomisch keineswegs gut durch die Doppelkrise gekommen“, fügte Rürup hinzu.

Für das kommende Jahr sieht das HRI allenfalls eine leichte Erholung – die deutsche Wirtschaft dürfte 2024 um 0,9 Prozent zulegen. Damit wäre Deutschland Schlusslicht unter den Volkswirtschaften des Euro-Raums. Laut EU-Prognose wird Spaniens Wirtschaft 2024 um zwei Prozent, Frankreichs um 1,4 und Italiens um 1,0 Prozent zulegen. Für den gesamten Währungsraum erwartet die EU-Kommission für 2024 immerhin 1,5 Prozent Wachstum, nach einem Plus von 0,9 Prozent im laufenden Jahr.

„Jetzt rächt sich, dass die vergangenen Bundesregierungen es versäumt haben, die Wachstumskräfte zu stärken“, so Rürup. Ohne ein „beherztes Gegensteuern“ der Regierung drohe die „gegenwärtige Konjunkturflaute zu einem Standortnachteil und einer veritablen Wachstumsbremse für das Land zu werden“.


Foto: Industrieanlagen, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Baupreise für Wohngebäude steigen weiter deutlich

Baupreise für Wohngebäude steigen weiter deutlich
Baupreise für Wohngebäude steigen weiter deutlich

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland steigen weiter deutlich. Im Februar 2023 waren sie um 15,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Im November 2022, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 16,9 Prozent gestiegen. Gegenüber November erhöhten sich die Baupreise im Februar um 2,7 Prozent. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer. Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Februar 2022 bis Februar 2023 um 13,7 Prozent.

Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten wurden gegenüber Februar 2022 um 15,2 Prozent teurer, Mauerarbeiten um 12,7 Prozent. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 17,1 Prozent, Erdarbeiten waren 14,9 Prozent teurer als im Februar 2022. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 3,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Februar 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,0 Prozent zu, so die Statistiker weiter. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 17,3 Prozent. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Baupreisindex für Wohngebäude. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen die Preise um 18,2 Prozent, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 15,1 Prozent.

Die Preise für Wärmedämm-Verbundsysteme erhöhten sich wie bereits im vorherigen Berichtsmonat um 16,5 Prozent. Neben den Baupreisen nahmen die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,2 Prozent zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 15,5 Prozent, für gewerbliche Betriebsgebäude stiegen sie um 15,4 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 17,9 Prozent gegenüber Februar 2022.


Foto: Bauarbeiter, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Deutsche Produktion im Februar gestiegen

IG Metall will Vier-Tage-Woche in der Stahlindustrie durchsetzen
IG Metall will Vier-Tage-Woche in der Stahlindustrie durchsetzen

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Produktion in Deutschland ist zuletzt weiter gestiegen. Laut der aktuellsten verfügbaren Daten für den Monat Februar meldete das Statistische Bundesamt am Donnerstag einen Anstieg gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent.

Für Januar ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg der Produktion von 3,7 Prozent gegenüber Dezember (vorläufiger Wert: +3,5 Prozent). Damit erhöhte sich die Produktion seit Dezember 2022 saison- und kalenderbereinigt um 5,8 Prozent. Der deutliche Rückgang zum Jahresende 2022 (-2,4 Prozent im Dezember 2022 zum Vormonat) wurde somit mehr als ausgeglichen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Produktion im Februar 2023 kalenderbereinigt 0,6 Prozent höher. Der Großteil der Wirtschaftsbereiche steigerte seine Produktion im Februar 2023. Einen besonders großen Anteil am deutlichen Zuwachs der Gesamtproduktion hatte die Automobilindustrie: Die größte Industriebranche in Deutschland erhöhte ihre Produktion saison- und kalenderbereinigt um 7,6 Prozent gegenüber Januar 2023. Auch große Teile des Baugewerbes, welches seine Produktion insgesamt um 1,5 Prozent steigerte, beeinflussten das Ergebnis im Produzierenden Gewerbe positiv. Die Industrieproduktion nahm im zweiten Monat des Jahres gegenüber Januar saison- und kalenderbereinigt um 2,4 Prozent zu. Gegenüber Februar 2022 stieg die Industrieproduktion kalenderbereinigt um 1,7 Prozent. Dabei war ein Anstieg über alle Hauptgruppen der Industrie zu verzeichnen: Die Produktion von Investitionsgütern stieg im Februar 2023 gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent, die Produktion von Vorleistungsgütern um 1,8 Prozent und die Produktion von Konsumgütern um 1,4 Prozent. Im Gegensatz zu Industrie und Baugewerbe konnte die Energieerzeugung ihre Produktion nicht steigern. Sie sank im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent. Auch in den energieintensiven Industriezweigen ist die Produktion im Februar gegenüber Januar gestiegen, allerdings nur um 1,9 Prozent und damit deutlich geringer als die Industrieproduktion insgesamt, so die Statistiker. Trotz des Anstiegs lag die energieintensive Produktion im Februar 2023 um 12,0 Prozent niedriger als im Februar 2022.


Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Bericht: Neuer „Pushback“-Verdacht in Kroatien

Bericht: Neuer “Pushback”-Verdacht in Kroatien
Bericht: Neuer “Pushback”-Verdacht in Kroatien

Zagreb (dts Nachrichtenagentur) – Die kroatische Regierung gerät offenbar erneut wegen ihres Umgangs mit Flüchtlingen unter Druck. Der „Spiegel“, „Lighthouse Reports“, der ORF sowie die kroatischen Medien Novosti, Telegram und Nova TV berichten unter Berufung auf 60 Screenshots einer internen Whatsapp-Gruppe über einen neuen „Pushback“-Verdacht.

In der Gruppe sollen sich teils hochrangige Polizisten und Beamte des Innenministeriums ausgetauscht haben. Die Chats zeigen den Medien zufolge, dass die kroatische Polizeiführung und auch Mitarbeiter des Innenministeriums 2019 und 2020 im Detail über die Festnahmen von Migranten im Rahmen der „Operation Korridor“ informiert worden seien. Und sie sollen den Verdacht nahe legen, dass die kroatische Regierung von illegalen „Pushbacks“ gewusst, sie toleriert oder gar gesteuert habe. Die kroatische Regierung bestreitet das. Man halte sich an alle geltenden Gesetze und könne die Echtheit der Screenshots nicht bestätigen, aus ihnen gehe aber nichts Illegales hervor, teilte das Innenministerium mit. Die Whatsapp-Gruppen seien vor drei Jahren geschlossen worden. Der „Spiegel“ und weitere Medien hatten im Oktober 2021 ein Video veröffentlicht, was zeigte, wie kroatische Grenzwächter auf Flüchtlinge einprügeln und sie illegal ausweisen. Polizei-Insider sprachen von systematischen „Pushbacks“ im Rahmen der „Operation Korridor“, das Innenministerium von einem Einzelfall. Es suspendierte die Beamten kurzzeitig. Eine der Nachrichten im geleakten Chat lässt sich den Medien zufolge jetzt so interpretieren, dass im Februar 2020 eine Migrantengruppe weit im Landesinneren aufgegriffen worden sei, und zur Ausweisung an der Grenze abtransportiert werden sollte. Das Innenministerium teilte mit, die Formulierung „Odvaracanje“, die mit „Abschreckung“ oder „Abhalten“ übersetzt werden kann, sei nicht eindeutig und werde von Polizisten auch in anderen Zusammenhängen verwendet. „Für mich ist völlig klar, dass hier ein illegaler Pushback veranlasst wurde“, sagte der deutsche Migrations- und Westbalkanexperte Bodo Weber. „Die Formulierung lässt keinerlei Interpretationsspielraum zu.“ Die Europaabgeordnete Tineke Strik fordert die EU-Kommission auf, eine Untersuchung einzuleiten. „Das Schweigen, die Straffreiheit – all das leistet den Rechtsbrüchen nur Vorschub“, sagte sie dem „Spiegel“.


Foto: Kroatien, über dts Nachrichtenagentur

AFP