Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt hat sich FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle für einen liberaleren Kurs ausgesprochen. Die Koalition wolle mehr reguläre Einwanderung in den Arbeitsmarkt ermöglichen und irreguläre Migration verhindern, sagte er dem Sender ntv.
Dazu habe man nun das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz ins Plenum eingebracht. Allerdings verwies der FDP-Fraktionsvize auch auf die Notwendigkeit, die Kosten für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen im Blick zu behalten. Kuhle sagte: „Ja, es wird Zeit, dass wir mal ein bisschen mehr Werbung machen für unser Land. Mit funktionierenden Verfahren, mit Auslandsvertretungen, wo die Leute sich drum bemühen, dass kluge Köpfe in unser Land kommen. Also: Wir brauchen mehr Migration in den Arbeitsmarkt.“ Aber die Flüchtlingszahlen, die man im letzten Jahr gehabt habe, könne man nicht jedes Jahr wiederholen. „Das ist für die Kommunen eine zu große Belastung“, so Kuhle.
Sachsens Ministerpräsident fordert “Zeitenwende” bei Migration
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Co-Vorsitzende der SPD-Linken, Sebastian Roloff, lehnt eine stärkere finanzielle Unterstützung der Kommunen bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen ab. Es müsse zwar regelmäßig überprüft werden, ob zusätzliche Hilfen nötig seien, er sehe „jetzt aber nach Jahren der Mittelaufstockung durch den Bund die Länder in besonderer Verantwortung“, sagte der Bundestagsabgeordnete dem „Handelsblatt“.
„Die Länder hatten zu großen Teilen Haushaltsüberschüsse verzeichnet.“ Ähnlich äußerte sich der FDP-Politiker Stephan Thomae. „Die Unterbringung von Flüchtlingen, auch in Bezug auf die Finanzierung, ist eigentlich Aufgabe der Länder und Kommunen“, sagte er dem „Handelsblatt“. „Daher sind die Länder in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten, zumal sich ihre Steuereinnahmen deutlich besser entwickelt haben als die des Bundes.“ Thomae verwies darauf, dass der Bund 2023 insgesamt 26,65 Milliarden Euro für Flüchtlinge bereitstelle, von denen 12,29 Milliarden Euro zur Entlastung von Ländern und Kommunen vorgesehen seien.
„Jetzt muss sichergestellt werden, dass das Geld auch schnell dort ankommt, wo es gebraucht wird“, so Thomae.
Kleider machen Leute. Die MIK-Sonderausstellung zum Thema "Globaler Warenhandel" / Foto: Dayan
Welthandel. Geschichte, Gegenwart und Perspektiven: So lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im Museum Industrie und Kultur (MIK), die seit Samstag (6. Mai) ihre Tore für Besucher bis zum 15. Oktober geöffnet hat.
Dr. Vera Hierholzer, Geschäftsführende Direktorin und Co-Kuratorin der Ausstellung, hat eine kleine Vorabführung durch die verschiedenen Bereiche der Ausstellung gegeben. Das Museum wagt damit den Versuch, zu erklären, warum die Vergangenheit des Welthandels unseren Alltag noch heute prägt.
Bei der diesjährigen Sonderausstellung des MIK scheinen sich die Beteiligten besonders viele Gedanken gemacht zu haben. Unter anderem sind Workshops für jegliche Zielgruppen geplant, besonders wichtig dabei: Außerschulische Bildungsangebote. Schafft es der Besucher, seinen eigenen Blickwinkel etwas zu verlassen, kann das Projekt doch sehr zum Nachdenken anregen.
Doch kehren wir zurück zum Anfang der Ausstellung: Schon bevor der Besucher in die Welthandels-Ausstellung eintritt, wartet ein Handelscontainer, um eine Atmosphäre des historischen Handels zu schaffen. Bevor es in den verschiedenen Themenräumen ans Eingemachte ging, eröffneten die Stifter des Projektes den Tag mit einigen Grußworten. So wurde erwähnt, dass die verschiedenen Träger zusammen über 125.000 Euro investiert haben.
Ohne Schiffscontainer kein Welthandel / Foto: Institut für Geographie Osnabrück
Historischer Handel als Voraussetzung für die heutige Zeit
Anlässlich des 375. Jubiläums des Westfälischen Friedens zeigt das MIK Osnabrück eine Ausstellung zum weltweiten Warenhandel. „Die friedenspolitische Dimension des weltweiten Warenhandels ist sowohl historisch als auch heutzutage von großer Relevanz“, so Dr. Susanne Tauss, Geschäftsführerin des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land. Dabei weisen die ersten Informations- und Ausstellungsbestände auf die langen Entwicklungslinien des Welthandels hin. Die Globalisierung besteht also nicht erst seit der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts, vielmehr fand ein erster Welthandel schon zur Neuzeit statt (17./18. Jahrhundert). Der Westfälische Frieden und erste Formen des Welthandels stehen also in einer historischen Linie.
Aneignung von Wissen, Arbeit und Rohstoffen
Der Hinweis auf die ausgestellten Kolonialwarenlager lädt zum ersten mal auf einen Perspektivwechsel ein. Mit den berühmten Osnabrücker Leinen hat das Museum einen Bezug zwischen Welthandel und der lokal ansässigen Produktion hergestellt. Durch Sklaverei und Plantagenwirtschaft konnte die Massenproduktion, die die Weltwirtschaft aktuell noch prägt, besonders gefördert werden. Das Museum möchte so darauf aufmerksam machen, dass auch Osnabrück vom Kolonialismus profitierte. Geographisches Wissen durch Land- und Seekarten waren wissensbasierte Instrumente zur kolonialen Expansion. Zusätzlich stellt das MIK in Büchern festgehaltene rassistische Stereotype aus. Auch diese „Form der Wissensverbreitung prägt unsere soziale Welt noch heute.“ Handelsabkommen zwischen dem heutigen globalen Norden und Süden wurden laut Dr. Hierholzer „vielfach mit Gewalt“ beschlossen.
Seefahrtsinstrumente zur kolonialen Expansion / Foto: Dayan
Museen und die Aufgabe der Aufklärung
Abgesehen davon, dass das Museum sich zur Aufgabe gemacht hat, selbst nachhaltige Materialien zu verwenden, legen die Träger des Ausstellungsprojektes besonderen Wert darauf, dem Besucher einen Perspektivwechsel zu geben. Um unsere europäische Brille zumindest ein wenig ablegen zu können, haben entwicklungspolitsche NGOs wie Terre des Hommes Osnabrück das Projekt begleitet. Dr. Susanne Tauss stellt heraus: „Zu dieser Thematik können wir nicht genug Augenöffner brauchen“.
Während zu Zeiten des Kolonialismus‘ Handelsabkommen mit militärischer Gewalt durchgesetzt wurden, so ist heute vor allem die finanzielle Ungleichheit zwischen globalem Norden und Süden ein wirksames Druckmittel zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen. Auch in der aktuellen Zeit herrscht reger Diskussionsbedarf ob der Notwendigkeit von Freihandelsabkommen. Damals wie heute hieße es „Freier Handel vs. Zölle“.
Fairer Wettbewerb? Die koloniale Kriegsvergangenheit trägt auch noch heute zu wirtschaftlichen Ungleichheiten bei. / Foto: Dayan
Strukturelle Herausforderungen für die Gegenwart
Als konkretes Instrument zur Schaffung von fairen Bedingungen wurde vielfach das Thema Lieferkettengesetz angesprochen – auch wenn sich viele deutsche Unternehmen aufgrund des Profitmaximierungsdrucks kein Lieferkettengesetz wünschen. Lieferketten sind so undurchsichtig und trotzdem gleichzeitig so effizienzgesteuert, dass Menschenrechte in Form von Zwangsarbeit untergraben werden. Deshalb, so Sabine Sieverding, Wissenschaftliche Volontärin und Co-Kuratorin der Ausstellung, sei ein „ständiges Aushandeln aller Akteure notwendig“. Dies sollte trotz der unterschiedlichen Perspektiven jedoch respektvoll stattfinden – ganz ohne Spott und Hohn, wie es auf einschlägigen Social-Media-Plattformen jedoch noch häufig der Fall ist.
Speditionsverband warnt vor Insolvenzen wegen höherer Lkw-Maut
Köln/Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen auf Bundesautobahnen ist im April 2023 gegenüber dem Vormonat minimal um 0,1 Prozent gestiegen. Das teilten das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex um 3,1 Prozent. Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gibt nach Ansicht der Behörden frühe Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie. Hintergrund ist, dass wirtschaftliche Aktivität Verkehrsleistungen erzeugt und benötigt. Daher bestehe ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere dem Produktionsindex im Verarbeitenden Gewerbe, so die Statistiker.
Bundesdatenschützer hält ChatGPT-Blockade für möglich
München (dts Nachrichtenagentur) – Das Geschäftsklima für Selbständige hat sich verschlechtert. Der vom Münchner Ifo-Institut berechnete Index sank im April auf -3,2 Punkte, nach +1,8 im März.
„Anders als in der Gesamtwirtschaft ist die Erholung vom Vormonat schnell wieder verpufft“, sagte Ifo-Forscherin Katrin Demmelhuber. Der Entwicklung bei Selbständigen und Kleinstunternehmen fehle es aktuell an Dynamik, fügte sie hinzu. Die Unternehmen beurteilten ihre laufenden Geschäfte nur noch punktuell positiv. Der Pessimismus bei den Erwartungen wuchs an.
In der Gesamtwirtschaft nahmen die pessimistischen Einschätzungen dagegen weiter ab. „Die Sorgen der Selbständigen und die Unsicherheit haben zugenommen“, so Demmelhuber. Bei den Dienstleistern unter den Befragten endete die positive Entwicklung der vergangenen fünf Monate. Die Unternehmen waren mit der Geschäftslage weniger zufrieden, und die Selbständigen schätzten ihre Perspektiven zurückhaltend ein.
Die Sorgenfalten in Anbetracht der Auftragslage nahmen laut Ifo zu. Angesichts der schwachen Umsatzentwicklung überwogen im Einzelhandel weiter die negativen Bewertungen der Lage. Bei den Geschäftsaussichten für die kommenden Monate blieben die Sorgen groß.
Foto: Computer-Nutzerin, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern in Deutschland legen am Dienstag im Rahmen eines bundesweiten ganztägigen Warnstreiks die Arbeit nieder. Hintergrund ist der Tarifstreit des Marburger Bunds mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).
Betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind Krankenhäuser in allen Bundesländern außer Berlin, dort gilt ein eigener Tarifvertrag. Um die medizinische Notfallversorgung der Patienten sicherzustellen, habe man den vom Warnstreik betroffenen Kliniken Notdienstvereinbarungen angeboten, hieß es vom Marburger Bund. Mit den Maßnahmen soll der Druck im Tarifstreit mit dem Arbeitgeberverband erhöht werden. Die Ärztegewerkschaft fordert mit Wirkung vom 1. Januar 2023 eine lineare Gehaltserhöhung im Umfang der kumulierten monatlichen Inflationsentwicklung seit Oktober 2021 (Inflationsausgleich) und eine weitere lineare Erhöhung um 2,5 Prozent.
Bisher gab es vier Verhandlungsrunden, die nächste ist für den 22. Mai vereinbart.
Foto: Krankenhausflur, über dts Nachrichtenagentur
NRW-Innenminister: Erdogan setzt Wähler in Deutschland unter Druck
Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) warnt kurz vor den Präsidentschaftswahlen in der Türkei vor verbotener Einflussnahme. Die Regierung Erdogan versuche, auf türkischstämmige Wahlberechtigte in Deutschland Druck auszuüben, sagte Reul dem ZDF-Magazin „Frontal“.
Das finde manchmal auf Wegen und mit Methoden statt, die „nicht akzeptabel“ seien. Der türkische Staat versuche, in Deutschland dafür zu werben, dass die Regierung Erdogan im Amt bleibt, so Reul weiter. „Es wird versucht, unverhohlen offenkundig Einfluss zu nehmen auf Meinungsbildung oder auch Menschen unter Druck zu setzen.“ In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Menschen wahlberechtigt für die Präsidentschaftswahlen in der Türkei am 14. Mai. Für eine weitere Amtszeit ist Präsident Recep Tayyip Erdogan auch auf die Stimmen in Deutschland angewiesen. Ein direkter Wahlkampf türkischer Politiker in der Bundesrepublik ist allerdings verboten. Dennoch machen türkische Abgesandte der Erdogan-Partei AKP nachweislich immer wieder in Deutschland Stimmung. Anfang des Jahres bedrohte beispielsweise in Neuss ein AKP-Politiker türkische Oppositionspolitiker im deutschen Exil mit den Worten: „Wir haben sie in der Türkei fertig gemacht und jetzt machen wir sie in Deutschland fertig.“
Ein Video davon wurde später auf Twitter verbreitet. Solchen Ausfällen müsse sich der Staat entgegenstellen, sagte Reul: „Wenn dann der eine oder andere Politiker meint, er müsste hier den Wahlkampf in der Türkei fortsetzen, dann werden wir das nicht zulassen.“ Erst vor wenigen Tagen hatte das Landesamt für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen öffentlich gemacht, dass die türkische Regierung versucht, auf Politiker in Deutschland Einfluss zu nehmen.
Foto: Recep Tayyip Erdogan, über dts Nachrichtenagentur
Triste Beton-Realität entlang der Pagenstecherstraße. / Foto: Pohlmann
Nun sind sie angekommen, die ersten der insgesamt etwa 400 Betonblöcke, mit denen eine unheilvolle Allianz aus starrsinnigen Ideologen in Stadtrat und Stadtverwaltung ein neues Zeichen gegen den motorisierten Individualverkehr der Hasestadt setzt und so die Spaltung der Gesellschaft befördert.
Ein Kommentar von Heiko Pohlmann
Die am Montagvormittag von Schwerlast-LKW entlang der Pagenstecherstraße („Page“) abgesetzten Betonblöcke werden die klamme Stadtkasse um etwa 35.000 Euro erleichtern. Kaum bezifferbar sind allerdings die tatsächlichen Folgeschäden einer solchen Maßnahme.
Diese reichen von der bereits stark ausgeprägten Abneigung großer Teile der Bevölkerung gegenüber allen politischen Angelegenheiten bis hin zur zunehmenden Erkenntnis, dass zumindest einzelne Politiker und Verwaltungsmitarbeiter jeglichen Realitätssinn verloren haben.
Vor allem aber zeigen die Betonpoller sehr deutlich jedem, der mit dem Auto nach Osnabrück fährt, wie unerwünscht er hier doch eigentlich ist. Die Verantwortlichen der Stadt wollen sich scheinbar „einigeln“ und nicht mehr Oberzentrum für eine Region sein, die weit bis ins Emsland und ins Münsterland reicht.
Es gibt durchaus attraktive Alternativen zum Radweg entlang der Page
Eines will ich selbstverständlich nicht anzweifeln: Alle haben ein Recht auf sichere Verkehrswege.
Aber nicht jede zweispurig ausgebaute Hauptaus- und Einfallstraße durch ein ausgewiesenes Industrie- und Gewerbegebiet kann und muss so sicher sein, wie die durchaus vorhandenen parallel verlaufenden Strecken durch Wohngebiete oder entlang der Hase.
Zahlreiche Schwerlast-LKW wurden benötigt um die Betonpoller an der Page anzuliefern. / Foto: Pohlmann
Ich möchte nicht erneut im Detail auf bereits oft Gesagtes und Geschriebenes eingehen. Dennoch sind einige Stichpunkte notwendig: Aber was ist denn mit den logischen Alternativen für den Radverkehr? Dem mit Millionenaufwand angelegten, parallel verlaufenden Haseuferweg? Was ist mit der Natruper Straße, die relativ unkompliziert zu einer Anwohnerstraße mit breiten Radwegen umgebaut werden könnte?
Und tatsächlich gibt es für Radfahrer aus Atter und Eversburg eine der schönsten Fahrradstrecken durch das Natruper- und Heger-Holz, quer über den Westerberg, die direkt am Heger Tor in die Altstadt führt. So blöd kann man eigentlich gar nicht sein – wenn es so viele alternative Routen gibt – ausgerechnet entlang der Page radeln zu wollen.
Ok, vielleicht braucht auch mal ein Fahrradfahrer einen 50 Liter-Eimer Industrielack, LKW-Bremsen von einem der diversen Fachgroßhändler oder möchte sich bei einem der Autohändler an der Page darüber informieren, wie er seinen Drahtesel in ein besser vor Wind und Wetter geschütztes Gefährt umtauschen kann?
Zu unsicher? Warum nicht absteigen und ein paar Meter schieben?
Wäre es wirklich zu viel verlangt, dass ein Radfahrer, der zu Lidl, Aldi, AutoWeller, W&M, der Jet-Großtankstelle, McDonalds oder ins Erotik-Kino möchte, vielleicht mal für 50 Meter sein Fahrrad schiebt, wenn ihm denn das Radfahren auf der „Page“ zu gefährlich erscheint?
Mit der gleichen Logik wird doch auch den Kunden eines Friseurs am Hasetorwall empfohlen, nachdem gerade erst 34 Parkplätze einem neuen holprigen Radweg geopfert wurden, in einem der nahegelegenen Parkhäuser zu parken.
„Die paar hundert Meter zum Haareschneiden können man ja laufen“, heißt es hämisch von denen, die es begrüßen, wenn immer mehr Kurzzeitparkplätze, die gerade richtig sind für einen schnellen Friseur- oder Arztbesuch, wegfallen.
Es geht nicht um Sicherheit für Radfahrer oder gar Klimaschutz
Hier, an der Pagenstecherstraße, wie auch am Wallring oder nun auch in der Altstadt, mit den neuen eigenartigen Metall-Sitzmöbeln, geht es auch gar nicht um „die Radfahrer“.
Der einzelne „Dooring-Unfall“, den es laut Polizeistatistik in den vergangenen fünf Jahren (!) an der Page tatsächlich gegeben hat, ist nur Mittel zum Zweck, um eine Ideologie durchzusetzen, in der Individualität, das freistehende Eigenheim, Urlaub auf Mallorca und das eigene Auto keinen Platz hat (sich selbst schließen die Anhänger dieser Ideologie selbstverständlich gerne aus).
Eine Tyrannei der „Besserwisser“ und „Rechthaber“, die allerdings keine „Schildbürger“ sind. Wären sie Schildbürger, wären sie einfach nur dumm.
Und um Klimaschutz geht es schon gar nicht, denn dann wäre es nur logisch gewesen den einstigen Parkstreifen zu entsiegeln und zu bepflanzen.
Visualisierung „Pagenstecherstraße mit Blumenbeeten“ / Grafik: Pohlmann
[Gruß vom Herausgeber]Liebe Leserin, lieber Leser, schön, dass Sie es bis hier ganz unten geschafft haben. Ein paar Zeilen weiter finden Sie noch den obligatorischen Hinweis, dass gekennzeichnete Meinungsbeiträge stets ausschließlich die Meinung des Autors wiedergeben. Aber ich möchte diesem förmlichen Disclaimer noch etwas hinzufügen. Natürlich haben Sie, wie auch ich und jeder andere Leser, eine eigene Meinung. Vielleicht weicht Ihre Meinung fundamental von diesem oder einem anderen bei uns veröffentlichten Kommentar ab, vielleicht stimmen Sie aber auch vollkommen zu oder aber Ihre Meinung ist „irgendwo dazwischen“. Vielleicht kann ein Kommentar in der Hasepost dabei helfen, neue Gedanken zu denken oder bestehende An- und Einsichten nochmals zu überdenken, dann haben wir und unsere Autoren etwas richtig gemacht und ganz generell zum Denken angeregt.
„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G Jung)
Bitte denken Sie mehr, Ihr Heiko Pohlmann.
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Wirtschaftsministerium drängt EU zu "Aufholjagd" bei Rohstoffen
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die parlamentarische Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) hat die EU zu mehr Anstrengungen bei der Rohstoffsicherung aus anderen Ländern als China aufgerufen. „Wir müssen uns auf die Aufholjagd machen“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Denn wenn China einen Lieferstopp verhänge, wie es die Litauer schon erfahren mussten, „kann auf einen Schlag nicht mehr produziert werden“, warnte Brantner. Zwar könne die Risikominimierung zu Beginn teurer sein, auf lange Sicht zahle sie sich aber aus. „Diese Geduld müssen wir jetzt aufbringen“, forderte die Staatssekretärin. Sie verwies auf Länder wie Japan und Südkorea, die schon seit vielen Jahren eine „aktive Rohstoffstrategie“ verfolgten.
Deren Unternehmen bekämen die Rohstoffe heute sogar im Schnitt preiswerter als ihre europäischen Konkurrenten. Die EU-Kommission hat kürzlich einen Plan für eine europäische Rohstoffstrategie vorgestellt, wonach die Abhängigkeit von strategischen Rohstoffen bis 2030 auf 65 Prozent reduziert werden soll. Eine Einigung von Parlament und Mitgliedstaaten steht noch aus. Brantner sagte der NOZ, die Rohstoffsicherung sei „nur gemeinsam europäisch zu schaffen und nicht mit nationalen Alleingängen“.
Darüber hinaus werde die EU auch deutlich mehr Rohstoffe recyceln müssen. „Batterien aus Elektroautos könnten in Europa wiederverwertet werden, auch bei Wärmepumpen und Windmühlen ist viel mehr Recycling möglich und notwendig“, so die Grünen-Politikerin. „Leicht ist der Weg nicht, aber am Ende sind wir mit einer Kreislaufwirtschaft made in Europe nicht nur klimaneutral, sondern handlungsfähiger und viel weniger verwundbar: Das wird die EU auf ein neues Level heben“, so Brantner.
Linnemann verlangt radikale Änderung des Asylsystems
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CDU-Chef Friedrich Merz hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) vor dem Flüchtlingsgipfel aufgefordert, Migration nach Deutschland einzugrenzen. „Als Vizekanzler hat Olaf Scholz eine spürbare Begrenzung bei der Zuwanderung mitgetragen“, sagte Merz dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
„Der Bundeskanzler sollte erkennen, dass es sinnvoll war und ist, Migration nach Deutschland nachhaltig zu steuern.“ Eine „spürbare Grenze“ bei der Zuwanderung nach Deutschland bedeute aber keine „Begrenzung der Menschlichkeit“, so Merz. „Deutschland kann mehr in den Transit- und Herkunftsstaaten für die Menschen tun. Beides muss zusammen gedacht und getan werden.“
Der Unionsfraktionschef warnte vor mangelnden Kapazitäten in den Kommunen für die Integration. „Geflüchtete bei uns gut zu integrieren, hat auch etwas mit der Anzahl von Menschen zu tun, die hier bei uns leben“, sagte Merz. „Behörden oder auch Schulen haben keine unendlichen Kapazitäten. Wir sollten auf die Hilferufe der Kommunen hören.“