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Göring-Eckardt hält Graichen-Abgang für richtig

Göring-Eckardt mahnt Grüne zu mehr Interesse an Ostdeutschland
Göring-Eckardt mahnt Grüne zu mehr Interesse an Ostdeutschland

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat die Arbeit des Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium, Patrick Graichen, gewürdigt, hält seinen Abgang aber für richtig. „Patrick Graichen hat sich mit Herzblut und großer Kenntnis dafür eingesetzt, dass die Bewältigung der Klimakatastrophe endlich gelingt“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgabe).

„Sein Beitrag dazu, dass das Land gut und sicher durch den Winter gekommen ist, war sehr groß und wir sind ihm zu Dank verpflichtet.“ Göring-Eckardt fügte mit Blick auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hinzu: „Die gemeinsame Entscheidung von ihm und Robert war menschlich hart, aber in der Situation richtig.“


Foto: Katrin Göring-Eckardt, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Kubicki dringt auf Beruhigung der Debatte um Wirtschaftsministerium

Kubicki bei Wahl als FDP-Vize abgestraft
Kubicki bei Wahl als FDP-Vize abgestraft

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vize-FDP-Chef Wolfgang Kubicki dringt nach der Versetzung von Staatssekretär Patrick Graichen auf eine Beruhigung der Debatte. „Ich hoffe sehr, dass Robert Habeck mit seiner heutigen Pressekonferenz zum Rückzug Patrick Graichens wieder Ruhe ins Schiff bringen konnte“, sagte Kubicki den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgabe).

„Denn klar ist: Die wichtigen parlamentarischen Diskussionen über die Energiewende sollten tunlichst nicht von unaufgeräumten Baustellen im Bundeswirtschaftsministerium gebremst werden.“ Der heute verkündete personelle Schnitt sei deshalb „richtig und verdient Respekt“, sagte der FDP-Politiker. „Deshalb wäre es mein großer Wunsch, dass Robert Habeck jetzt schnellstmöglich wieder befreit seinen Geschäften nachgehen kann.“


Foto: Bijan Djir-Sarai und Wolfgang Kubicki, über dts Nachrichtenagentur

AFP

EU-Kommission will neue EU-Zollbehörde einrichten

EU-Kommission will Gesellschaftsrecht digitaler gestalten
EU-Kommission will Gesellschaftsrecht digitaler gestalten

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Kommission will eine neue EU-Zollbehörde einrichten. Das teilte die Kommission am Mittwoch mit.

Die Behörde würde eine neu zu schaffende Datenplattform überwachen, mit der die bestehende IT-Infrastruktur für den Zoll in den EU-Mitgliedstaaten ersetzt werden soll. Unternehmen müssten die Daten für Sendungen lediglich einmal übermitteln. Dadurch verspricht sich die Kommission Einsparungen bei den Betriebskosten von jährlich bis zu zwei Milliarden Euro. Besonders vertrauenswürdige Händler sollen ihre Waren ohne aktives Tätigwerden der Zollbehörden in der EU in den Verkehr bringen können.

Die Kommission schlägt darüber hinaus vor, die derzeitige Zollbefreiung für Waren mit einem Wert von weniger als 150 Euro aufzuheben. Sie würden von Betrügern stark ausgenutzt werden. Nach Kommissionsangaben werden bis zu 65 Prozent solcher in die EU eingeführten Waren derzeit mit einem zu niedrigen Wert angemeldet, um Zollgebühren bei der Einfuhr zu umgehen. Die Vorschläge sollen nun vom Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union diskutiert und weiter verhandelt werden.


Foto: EU-Kommission in Brüssel, über dts Nachrichtenagentur

AFP

US-Börsen legen kräftig zu – Bewegung bei Haushaltsverhandlungen

US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu
US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Mittwoch kräftig zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.421 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.159 Punkten 1,2 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 12.499 Punkten 1,3 Prozent stärker. Anleger zeigten sich am Mittwoch optimistisch, dass ein Staatsbankrott der USA abgewendet werden kann. Nach einem Treffen mit den Vorsitzenden des US-Kongresses sagte US-Präsident Joe Biden: „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Einigung über den Haushalt erzielen werden und dass Amerika nicht zahlungsunfähig wird.“ Ähnlich äußerte sich auch Kevin McCarthy, republikanischer Sprecher des Repräsentantenhauses. Er sagte jedoch zugleich, dass Demokraten und Republikaner immer noch weit auseinander lägen.

Eine Einigung wird für Sonntag angestrebt. Unterdessen tendierte die europäische Gemeinschaftswährung am Mittwochabend schwächer. Ein Euro kostete 1,0840 US-Dollar (-0,21 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9225 Euro zu haben. Der Goldpreis fiel, am Abend wurden für eine Feinunze 1.982,85 US-Dollar gezahlt (-0,31 Prozent).

Das entspricht einem Preis von 58,79 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 76,89 US-Dollar, das waren 2,6 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Ukraine tritt Cyber-Abwehrzentrum der Nato bei

Druck auf Scholz zu Nato-Beitritt der Ukraine wächst
Druck auf Scholz zu Nato-Beitritt der Ukraine wächst

Tallinn (dts Nachrichtenagentur) – Die Ukraine ist dem Cyber-Abwehrzentrum der Nato beigetreten. Das teilte die „Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence“ (CCDCOE) am Mittwoch mit.

Außerdem wurden Island, Irland und Japan in die Institution aufgenommen. „Wir freuen uns, dass wir gleichgesinnte Nationen haben, die ihr Cyber-Wissen teilen und Methoden austauschen, um systematisch gegen Cyber-Angriffe vorzugehen“, sagte Mart Noorma, Direktor des Cyber-Abwehrzentrums. „Unser Ziel ist es, eine verstärkte Zusammenarbeit zu fördern und die Vorteile dieser groß angelegten Koalition durch Forschung, Ausbildung und Übungen zu nutzen.“ Die Botschafterin der Ukraine in Estland, Mariana Betsa, hofft auf eine tiefere Anbindung an die Nato.

„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Teilnahme der Ukraine im CCDCOE den Erfahrungsaustausch im Bereich der Cybersicherheit zwischen der Ukraine und den CCDCOE-Mitgliedsstaaten der Nato verbessern und einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Nato-Beitritt der Ukraine darstellen wird“, sagte Betsa. „In Anbetracht der anhaltenden militärischen Aggression und hybriden Kriegsführung Russlands gegen unser Land wird der Beitritt der Ukraine zum CCDCOE die Cyberfähigkeiten unseres Landes weiter stärken.“


Foto: Ukrainische Flagge vor dem Parlament in Kiew, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Gute Nachricht des Tages: DBU fördert Technik, die Schrott zu Rohstoff macht

LIBS-Technologie. © Clean-Lasersysteme GmbH
LIBS-Technologie. © Clean-Lasersysteme GmbH

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Als heute (Mittwoch, 17. Mai) östlich von Berlin das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Alba an seinem Standort Hoppegarten eine Aluminium-Sortieranlage in Betrieb nahm, begann für das Metall-Recycling von Sekundärrohstoffen eine neue zirkuläre Zeitrechnung. Denn es ist die erste kommerzielle Anwendung einer laserbasierten Sortier-Technik, für deren Entwicklung die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Projekt- und Prototyp-Förderung in Höhe von mehr als einer Million Euro sowie drei mittelständische Unternehmen mit technischer Finesse und Ingenieurkunst den Weg geebnet haben. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Das ist bahnbrechendes Hightech. Aus Schrott wird Umweltschutz.“

Ein Win-Win für Wirtschaft und Umwelt

Der Metall-Müll ist nach Bondes Worten „keineswegs nutzloser Abfall, sondern tatsächlich kostbarer Rohstoff, der wieder zu hochwertigen Legierungen einzuschmelzen ist“. Das sei ein Win-Win für Wirtschaft und Umwelt. „Die wegweisenden Ideen der beteiligten mittelständischen Unternehmen senken nicht nur die Energiekosten, sondern sorgen für mehr Umwelt- und Klimaschutz, weil weniger Rohstoffe der Erde entnommen werden müssen“, fügt Bonde hinzu. Er spricht von einem „riesigen Impuls für die Kreislaufwirtschaft“. Dass nun eine Aluminium-Sortieranlage Marktreife erlangt hat, ist einer mehrjährigen Entwicklung und Forschung zu verdanken – maßgeblich durch Kooperation der beiden NRW-Firmen Clean-Lasersysteme GmbH und cleansort GmbH sowie der OSR GmbH & Co.KG aus Baden-Württemberg. Clean-Lasersysteme feilte an der geeigneten Messtechnik, cleansort tüftelte am Anlagenbau, und die auf Schrotthandel und Aufbereitung von Rohstoffen spezialisierte OSR war schließlich der entscheidende Schlüssel, um den Prototyp einer Anlage in Rosengarten (Ostwürttemberg) in Betrieb zu nehmen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat die Hightech-Vorhaben fachlich und finanziell gefördert.

Bestimmte Hochleistungswerkstoffe benötigen exakte Legierungsanteile

„Die angewandte Technologie ist von höchster Präzision geprägt“, sagt DBU-Referatsleiter Dr. Michael Schwake. Kombiniert werden dabei zwei Verfahren mit dem Ziel, die Legierung der Schrottteile genau zu bestimmen. In der Metallurgie handelt es sich bei Legierungen um homogene metallische Werkstoffe, die aus mehreren chemischen Elementen bestehen, wovon mindestens eines ein Metall ist. Schwake: „Für verschiedene Sektoren wie die Automobilindustrie sind Legierungsbestandteile von größter Bedeutung. Hochleistungswerkstoffe wie Karosseriebleche oder Achsträger benötigen exakte Legierungsanteile.“

Bonde: Das könnte den Schrottmarkt revolutionieren

Genau das gewährleistet die Hoppegarten-Anlage, die anfangs aufgrund der zu erwartenden positiven Nachhaltigkeits- und Kosteneffekte Aluminiumschrott sortiert, grundsätzlich aber alle metallischen Werkstoffe für die spätere Weiternutzung trennen kann. In einem ersten Schritt werden die etwa handtellergroßen Schrottstücke wie zum Beispiel ausgestanzte Bleche auf einem Fließband transportiert. Kameras inspizieren jedes einzelne Teil und identifizieren mehrere Prüfpunkte. Dann kommen die Hightech-Laser an diesen Prüfpunkten zum Einsatz: zunächst zum Reinigen der Oberfläche von Dreck und Deckschichten bis aufs Grundmetall – anschließend mit punktuellen Laserpulsen direkt auf das Schrottteil. Blitzschnell. Die Folge: Das Material verdampft, aus den Lichtemissionen der Metallatome wird die chemische Zusammensetzung ermittelt. Eine Ausblas-Einheit am Ende des Prozesses sorgt mittels Luftdrucks für die Trennung der Schrottstücke. Durch eine solche laserbasierte Sortier-Technik – im Fachjargon spricht man von laserinduzierter Plasmaspektroskopie LIBS (Laser Induced Breakdown Spectroscopy) – kann künftig der Schrott entsprechend seiner Legierungsanteile zielgenau zur Schmelze gebracht werden. DBU-Generalsekretär Bonde: „Diese hochkomplexe Technologie ist eine herausragende Entwicklung und könnte den Schrottmarkt revolutionieren.“

Bedarf an Aluminiumschrott in der EU könnte in den nächsten Jahrzehnten auf neun Millionen Tonnen steigen

Vor allem ermöglicht die LIBS-Technologie, die Menge der verwendeten Sekundärrohstoffe als Recyclingmaterial für die Produktion von Hochleistungswerkstoffen beträchtlich zu steigern. Derzeit liegt deren Anteil in der Metallproduktion in Deutschland bei 43 Prozent des Kupfers, 69 Prozent des Bleis, 60 Prozent des Aluminiums und 44 Prozent des Rohstahls. Für die hierzulande jährlich erzeugten rund 50 Millionen Tonnen Stahl werden etwa 22 Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe sowie zusätzlich drei Millionen Tonnen Legierungsmetalle eingesetzt. Wie dringend neue Technologien bei der Schrottverwertung sind, macht der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) klar. Laut VDM steigt in der EU in den nächsten Jahrzehnten der Bedarf an Aluminiumschrott auf rund neun Millionen Tonnen – mit hervorragender Perspektive: Der Einsatz von Aluminiumschrott spart 95 Prozent der Energie im Vergleich zum Energieverbrauch bei der Primärproduktion, so der VDM. Und: Laut cleansort-Kalkulation können durch eine Anlage wie in Hoppegarten jedes Jahr in einem Zwei-Schicht-Betrieb auf Basis deutscher Strompreise rund sechs Millionen Euro Kosten eingespart werden – und fast 18.000 Tonnen klimaschädliches Kohlenstoffdioxid.

AFP

Kabinett verabschiedet Änderung des LNG-Beschleunigungsgesetzes

Union stellt sich gegen LNG-Terminal vor Rügen
Union stellt sich gegen LNG-Terminal vor Rügen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das LNG-Beschleunigungsgesetz soll kurzfristig geändert werden. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen.

Es solle die Grundlage dafür geschaffen werden, landgebundene Terminals nur für eine begrenzte Zeit mit Erdgas zu betreiben und eine „nachhaltige, klimaneutrale Nachnutzung von Anfang an sicher zu stellen“, teilte das Wirtschaftsministerium mit. „Ziel ist es, die Nutzbarkeit der dauerhaften LNG-Infrastruktur spätestens nach Ablauf der Befristung der jeweiligen Genehmigung am 31. Dezember 2043 durch einen klimaneutralen Weiterbetrieb frühzeitig sicherzustellen“, so das Ministerium. Dies solle „stranded investments“ verhindern und dem Aufbau einer zukünftigen Wasserstoffinfrastruktur dienen. „Ein anschließender Weiterbetrieb kann also nur für klimaneutralen Wasserstoff und dessen Derivate genehmigt werden.“

Zudem sollen weitergehende Regelungen zur Zulassung und Errichtung von Anbindungs- und Fernleitungen getroffen werden sowie der Anwendungsbereich für Heizkesselanlagen geöffnet werden. Als weiterer „Vorhabenstandort“ für ein LNG-Terminal wird Mukran an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in das Gesetz aufgenommen.


Foto: Schwimmendes LNG-Terminal in Wilhelmshaven, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Özdemir begrüßt Verlängerung von Schwarzmeer-Getreideabkommen

Bioverband kritisiert Özdemirs Schweine-Förderung
Bioverband kritisiert Özdemirs Schweine-Förderung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat die Verlängerung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine begrüßt. „Es ist gut für die Ukraine und die Menschen im globalen Süden, dass das Schwarzmeer-Getreideabkommen um weitere 60 Tage verlängert wird“, sagte Özdemir am Mittwoch.

„Aber vergessen wir nicht, dass Russland das Abkommen zuvor einseitig und vorzeitig aufgekündigt hatte.“ Putin scheine „immer verzweifelter um seinen Machterhalt zu kämpfen“ und nutze jede Gelegenheit, um Druck auf die internationale Gemeinschaft auszuüben, so Özdemir. „In den letzten Wochen und Monaten hat Russland immer wieder Schiffe behindert und Kontrollen verzögert, um Agrarexporte über das Schwarze Meer zu reduzieren und die Versorgungsdefizite in den Ländern zu vergrößern, die es am meisten brauchen. Gerade der Seeweg ist für ihre Versorgung von größter Bedeutung“, sagte der Landwirtschaftsminister.

Russland müsse seiner vor der Weltgemeinschaft abgegebenen Verpflichtung gerecht werden und das Abkommen uneingeschränkt fortsetzen. „Die in letzter Zeit immer wieder geäußerten Drohungen, das Schwarzmeer-Abkommen einseitig auszusetzen, verbunden mit immer kürzeren Verlängerungen, verschärfen die Unsicherheiten für die Ukrainischen Bauern und führen zu steigenden Logistikkosten für Getreide, die insbesondere vulnerable Länder des Globalen Südens treffen“, so Özdemir.


Foto: Cem Özdemir, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Lottozahlen vom Mittwoch (17.05.2023)

Lottozahlen vom Mittwoch (29.03.2023)
Lottozahlen vom Mittwoch (29.03.2023)

Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) – In der Mittwochs-Ausspielung von „6 aus 49“ des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden am Abend die Lottozahlen gezogen. Sie lauten 2, 26, 29, 31, 36, 45, die Superzahl ist die 6. Der Gewinnzahlenblock im „Spiel77“ lautet 9737376. Im Spiel „Super 6“ wurde der Zahlenblock 052142 gezogen.

Diese Angaben sind ohne Gewähr. Der Deutsche Lotto- und Totoblock teilte mit, dass die Chance, sechs Richtige und die Superzahl zu tippen, bei etwa 1 zu 140 Millionen liege und warnte davor, dass Glücksspiel süchtig machen könne. Der Jackpot liegt aktuell bei 5 Millionen Euro.


Foto: Lotto-Spielerin, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Zoo-Präsident Brickwedde: Sliwka verlor sein Amt „mit List und Tücke und nicht mit Fairness“

Sitzung mit Zoo-Sponsoren im Osnabrücker Rathaus
Sitzung mit Zoo-Sponsoren im Osnabrücker Rathaus / Foto: Pohlmann

Zoopräsident Dr. h.c. Fritz Brickwedde hat inzwischen einen anderen Blick darauf, wie vor vier Jahren das damalige Zoo-Präsidium aus dem Amt gedrängt wurde. Explizit nannte Brickwedde bei einem Treffen mit Zoo-Sponsoren auch seinen Amtsvorgänger Reinhard Sliwka, dessen Abgang „mit List und Tücke und nicht mit Fairness“ inszeniert worden sei.

Der langjährige Zoo-Präsident Reinhard Sliwka wurde im Jahr 2019 in einer Sitzung der Zoogesellschaft unerwartet abgewählt, Brickwedde übernahm daraufhin den Posten. Nach eigenen Angaben war er im Vorfeld nicht darauf vorbereitet, dass er an diesem Abend die Sliwka-Nachfolge übernehmen sollte.

Wie sich kurz darauf herausstellte, waren mehr als 50 Mitarbeiter, Freunde und Verwandte eines als Pächter im Zoo tätigen Fotografen kurz vor der entscheidenden Sitzung in die Zoogesellschaft eingetreten. Diese Neumitglieder sollen für die Mehrheit gesorgt haben, die notwendig war, um die Abwahl von Sliwka durchzusetzen und den Weg für ein neues Präsidium frei zu machen, das inzwischen allerdings ebenfalls im Clinch mit dem Zoo-Geschäftsführer liegt und letztendlich dafür gesorgt hat, dass dieser zum Jahresende seinen Vertrag vorzeitig beenden wird.

Ex-Zoopräsident Sliwka warnte früh vor „Prinzip Busemann“

Bevor Sliwka im Sommer 2019 – für ihn nach eigenen Worten „völlig überraschend“ – abgewählt wurde, hatte der damalige Zoo-Präsident intern bemängelt, dass Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann seine Freundin und spätere Ehefrau mit einem gut dotierten Beraterposten beim Zoo versorgt hatte. Und auch sonst soll Sliwka bereits 2019 bereits ein sehr angespanntes Verhältnis zu Busemann und seiner Arbeit als Geschäftsführer gehabt haben.
In der Folge der eskalierenden Konfrontation zwischen Sliwka und Busemann trat bei einer späteren Mitgliederversammlung schließlich das gesamte vorherige Präsidium zurück und machte den Weg für ein neues Präsidium frei.

Brickwedde blickt jetzt kritisch auf vergangene Jahre zurück

„Wenn ich gewusst hätte, was in den folgenden vier Jahren auf mich zukommt, hätte ich damals anders entschieden“, erklärte Brickwedde am Dienstagabend (16. Mai) auf einem Treffen mit den Zoo-Sponsoren. Im Sommer 2019 sei es ihm darum gegangen, für den Zoo die entstandene Lücke in der Führung auszufüllen. Dass die Zusammenarbeit mit Zoo-Geschäftsführer Busemann so schwierig werden würde, hätte er damals nicht erwartet.

Nachdem Brickwedde unterstützt von Stadtkämmerer Thomas Fillep, Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und Zoo-Schatzmeister Michel Wendt die Sponsoren umfangreich darüber informierte, wie es zu der vorzeitigen Trennung vom Geschäftsführer kommen konnte, stellte sich das Präsidium den Fragen der Sponsoren.

Corona überdeckte lange Zeit die Compliance-Probleme

Eine zentrale Frage an dem Abend war, warum denn dem Aufsichtsrat nicht früher bewusst wurde, dass das „Prinzip Busemann“ problematisch ist, und es vor allem Compliance-Probleme bei der Besetzung von Stellen mit Freunden und Verwandten für den Zoo gab.
Das neue Präsidium hatte sich erst im Herbst 2019 gebildet, kurz nach dem folgenden Jahreswechsel begann die heraufziehende Corona-Welle das erste von insgesamt drei Geschäftsjahren zu dominieren. „In dieser Situation ging es für den Zoo um das Überleben“, resümierte Brickwedde die Aufgaben, die bis zum vergangenen Sommer das Präsidium beschäftigten. Von da an – dem Ende der Corona-Auswirkungen – war es aber auch nicht mehr weit bis zu der Eskalation, die kurz nach dem Jahreswechsel 2022/2023 zur gemeinsam mit Andreas Busemann getroffenen Vereinbarung zur vorzeitigen Beendigung seiner Tätigkeit zum Jahresende 2023 führten.

Zoo Osnabrück soll ein „Bürgerzoo“ bleiben

Mit Verweis auf die öffentliche Diskussion erläuterte das Präsidium gegenüber den Sponsoren alle Hintergründe im Detail, die zur Vertragsbeendigung geführt hatten. Zusammen mit einer neuen Zoo-Geschäftsführerin oder eines neuen Geschäftsführers soll die Erfolgsgeschichte von 25 Jahren der Ära Busemann fortgeschrieben werden.

Dass ein Zoo keine Gewinne machen kann, gilt bei allen Beteiligten auch weiterhin als gesetzt, wie an diesem Abend deutlich betont wurde. Der Zoo soll vor allem auch ein „Bürgerzoo“ bleiben. Eine Übernahme von weiteren Anteilen von der Zoogesellschaft, die 75 Prozent der Zoo-Anteile hält, sei nicht geplant und auch nicht wünschenswert, wurde von verschiedenen Präsidiumsmitgliedern mehrfach erklärt.

Kostenintensive Projekte wie die neue Elefantenanlage oder das Holographie-Theater „Time Spiral“ werden erstmal so lange auf Eis gelegt, bis mit dem Busemann-Nachfolger eine  Neubewertung durchgeführt werden kann.

Abschließend warb Oberbürgermeisterin Katharina Pötter bei den versammelten Sponsoren sich auch weiterhin für den Zoo zu engagieren

AFP