HASEPOST
 

Bundestag berät in dieser Woche nicht über Heizungsgesetz

Mehrheit erhofft sich von kleinerem Bundestag bessere Arbeit
Mehrheit erhofft sich von kleinerem Bundestag bessere Arbeit

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das in der Ampelkoalition umstrittene Heizungsgesetz kommt wegen des Widerstands der FDP in dieser Woche noch nicht zur ersten Lesung in den Bundestag. Die Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktionen verständigten sich am Dienstag über die Tagesordnung des Parlaments in dieser Woche, das Heizungsgesetz steht nicht auf dem Programm, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben) berichten.

Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Gesetz noch vor der Sommerpause verabschiedet wird – bis dahin sind nur noch drei Sitzungswochen geplant. Zuletzt war es zu heftigen Streitigkeiten innerhalb der Regierungskoalition um die inhaltliche Ausgestaltung des Gebäudeenergiegesetzes gekommen. Die FDP hatte am Montag angekündigt, die vorgesehene Novelle in der derzeitigen Form nicht unterstützen zu wollen.


Foto: Bundestagsplenum, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Deutsche Schweinefleischexporte nach Südkorea wieder möglich

Importpreise weiter zurückgegangen
Importpreise weiter zurückgegangen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Export von Schweinefleisch aus Deutschland nach Südkorea ist nach einer zweieinhalbjährigen Sperre in Folge der ersten Nachweise der Afrikanischen Schweinepest in der Bundesrepublik wieder möglich. Die ersten drei deutschen Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe seien durch die koreanischen Behörden wieder für den Export zugelassen worden, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Dienstag mit.

Vorausgegangen waren Verhandlungen über den Abschluss einer Regionalisierungsvereinbarung, um den Handel aus den nicht betroffenen Regionen Deutschlands wieder aufnehmen zu können. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) begrüßte den Schritt und kündigte an, daran zu arbeiten, dass auch Sperren weiterer Länder gegenüber deutschem Schweinefleisch aufgehoben werden. „Das gilt vor allem mit Blick auf China und dafür werden wir jede Gelegenheit nutzen“, so der Minister. Die Auswirkungen der afrikanischen Schweinepest hätten den heimischen Betrieben „einen herben Schlag versetzt“ und das in einer Zeit, in der viele Unternehmen der Branche bereits von den Herausforderungen eines Strukturwandels betroffen seien, fügte Özdemir hinzu.

Noch 2019 hatte Südkorea aus Deutschland rund 106.000 Tonnen Schweinefleisch eingeführt, darunter etwa 41.000 Tonnen Schweinebauch. Mit knapp 298 Millionen Euro war Korea im betreffenden Jahr unter den Drittstaaten das zweitgrößte Abnehmerland für Schweinefleisch aus Deutschland.


Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Studie: Wirtschaftssanktionen treffen oft ärmere Bevölkerung

München (dts Nachrichtenagentur) – Wirtschaftssanktionen erzeugen hohen wirtschaftlichen Schaden in den Zielländern – und treffen oft vor allem die ärmere Bevölkerung. Das ist das Ergebnis einer Studie des Münchener Ifo-Instituts, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Demnach führen Sanktionen durch die Vereinten Nationen dazu, dass das Wachstum in den entsprechenden Ländern jährlich um zwei Prozentpunkte zurückgeht. Auf zehn Jahre hochgerechnet kommt dies einem Einbruch der Wirtschaftsleistung pro Kopf um 25 Prozent gleich. Einseitige Sanktionen durch die USA führen unterdessen zu einem jährlichen Rückgang des Wachstums um knapp einen Prozentpunkt in den betroffenen Staaten und senken die Wirtschaftsleistung pro Kopf langfristig um 13 Prozent. Die negativen Folgen für ärmere Bevölkerungsschichten seien in der Vergangenheit vor allem bei US-Sanktionen aufgetreten, sagte Florian Neumeier, Leiter der Ifo-Forschungsgruppe Steuer und Finanzpolitik.

„Studien zeigen zum Beispiel, dass durch die 2012 verhängten Sanktionen gegen den Iran vor allem die junge, ungebildete Bevölkerung auf dem Land zu leiden hatte.“ In der Vergangenheit seien Sanktionen meist gegen kleinere Volkswirtschaften verhängt worden, fügte Neumeier hinzu. „Aus den Analysen können wir daher nicht ableiten, wie die aktuellen Sanktionen auf eine große Volkswirtschaft wie Russland wirken.“ In ärmeren Ländern führen Wirtschaftssanktionen auch zu einer geringeren Lebenserwartung in der Bevölkerung.

Sanktionen durch die Vereinten Nationen verringern die Lebenserwartung der Bevölkerung um durchschnittlich 1,2 bis 1,4 Jahre, Sanktionen durch die USA um knapp ein halbes Jahr. „Die Unterscheidung zwischen der Lebenserwartung von Männern und Frauen zeigt außerdem, dass Frauen von der Verhängung von Sanktionen stärker betroffen sind“, so Neumeier. Die Zahlen basieren auf Auswertungen von 160 Ländern. Davon waren 67 im Zeitraum von 1976 bis 2012 von Wirtschaftssanktionen betroffen.


Foto: Kinder in einem Slum, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Scholz drängt auf Stärkung der Tarifbindung in der EU

Linke will "Prekaritätsentschädigung" für Leiharbeiter
Linke will "Prekaritätsentschädigung" für Leiharbeiter

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drängt auf eine Stärkung der Tarifbindung in der EU. Geringe Löhne seien die Folge von zu geringer Tarifbindung – und die sinke in der gesamten EU weiter, sagte er am Dienstag beim Kongress des Europäischen Gewerkschaftsbundes in Berlin. „Darum kommt es darauf an, dass wir die Tarifbindung wieder steigern.“

Die Verabschiedung der Mindestlohn-Richtlinie sei zwar „ein ganz wichtiger Schritt“, aber wenn man über Mindestlöhne spreche, dann bedeute das, dass etwas nicht stimme. „Gute Tarifabschlüsse sind Ausdruck des Respekts für die Leistung der Beschäftigten“, so Scholz. Der Kanzler warb in diesem Zusammenhang für die Pläne der Ampelkoalition, öffentliche Aufträge in Zukunft nur noch an Unternehmen zu vergeben, die sich an die geltenden Tarifverträge halten.


Foto: Bauarbeiter, über dts Nachrichtenagentur

AFP

BKA gelingt Schlag gegen Geldautomatensprenger

Bankenverband sieht deutsche Banken gegen Turbulenzen gerüstet
Bankenverband sieht deutsche Banken gegen Turbulenzen gerüstet

Wiesbaden/Amsterdam (dts Nachrichtenagentur) – In einer großangelegten Aktion ist deutschen und niederländischen Behörden am Dienstag ein Schlag gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger gelungen. Einsatzkräfte der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, des Bundeskriminalamtes und der niederländischen Polizei durchsuchten bei der Razzia insgesamt neun Wohnobjekte in Amsterdam, Helmond und Utrecht, wie das BKA mitteilte.

Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW). Bei der Aktion wurden fünf niederländisch-marokkanische Staatsangehörige im Alter zwischen 23 und 38 Jahren festgenommen. Sie seien dringend verdächtig, an insgesamt 22 Sprengungen von Geldautomaten im Zeitraum 20. Mai 2021 bis 30. August 2022 in Deutschland als ausführende Täter bzw. Hintermänner beteiligt gewesen zu sein, so die Ermittler. Insgesamt sollen sie über eine Million Euro erbeutet und Sachschäden in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro verursacht haben.

Die Maßnahmen am Dienstag dienten unter anderem auch der Sicherung von Vermögenswerten und der Sicherstellung von Beweismitteln wie Tatkleidung, Tatmitteln sowie Mobiltelefonen und elektronischen Speichermedien. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der aufgefundenen Beweismittel, dauerten zunächst noch an. Für jeden Fall der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren vor, der schwere Bandendiebstahl von bis zu zehn Jahren. Die Sprengungen im Tatzeitraum wurden in Arnsberg, Bad Oeynhausen, Dormagen, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Löhne, Meerbusch, Pulheim, Senden, Viersen, Wesel, Braunschweig, Hannoversch Münden, Ihlow, Rinteln, Dierdorf, Montabaur, Trier, Homburg, Gelnhausen und Schuttrange (Luxemburg) verübt.


Foto: Geldautomat, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Dax startet im Minus – Weiter keine Einigung im US-Schuldenstreit

Dax auf zaghaftem Erholungskurs – Credit Suisse weiter im Fokus
Dax auf zaghaftem Erholungskurs – Credit Suisse weiter im Fokus

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart am Dienstag zunächst leichte Kursverluste verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der Dax mit rund 16.215 Punkten berechnet und damit 0,1 Prozent unter dem Handelsschluss am Vortag.

An der Spitze der Kursliste standen die Aktien von Qiagen, Vonovia und der Münchener Rück. Die größten Abschläge gab es bei den Papieren von Zalando, der Commerzbank und von Siemens Energy. Die Blicke der Anleger bleiben auch am Dienstag weiter auf den Streit um die Schuldenobergrenze in den USA gerichtet. Dort hatte es zuletzt positive Töne gegeben.

„Offensichtlich bewegen sich Joe Biden und Kevin McCarthy in kleinen Schritten aufeinander zu“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. „Vor allem Joe Bidens Kommentar, dass ein Default vom Tisch sei, kommt bei den Anlegern gut an.“ Allerdings werde eine Einigung im Schuldenstreit nicht automatisch zu weiter steigenden Kursen führen. „Die Börsen haben die Anhebung der Schuldengrenze in der vergangenen Woche eingepreist“, so Altmann.

„Es ist gut möglich, dass die tatsächliche Anhebung dann an den Börsen ein Ereignis nach dem Motto `buy the rumour, sell the fact` wird.“ Nach dem Rekordhoch laute das Motto jetzt erst mal wieder Abwarten. „Gestern waren die Umsätze bei den 40 Dax-Werten einmal mehr extrem dünn“, so Altmann. „Es wirkt, als würden viele dem neuen Kursniveau noch nicht so ganz trauen. Von Anschlusskäufen ist im Moment wenig zu sehen.“

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagmorgen etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0798 US-Dollar (-0,12 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9261 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

AFP

50 Jahre Nettebad: Spieleparty am Samstag in Osnabrück

Die Erlebniswelt des Nettebads / Foto: Jannis Brunsmann
Die Erlebniswelt des Nettebads / Foto: Jannis Brunsmann

Das Osnabrücker Nettebad wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Deshalb gibt es am Samstag (27. Mai) vor allem für Familien einen großen Spielenachmittag.

Zwischen 14 und 18 Uhr gibt es für alle Badegäste im Nettebad zum normalen Eintrittspreis Schnupperangeboten, Animation und Kinderspielen. In der Sportwelt sind beispielsweise Großspielgeräte aufgebaut, zudem führt die DLRG-Ortsgruppe Osnabrück Rettungsszenarien vor. Noch rasanter geht es beim Rutschwettbewerb für kleine und große Kinder zu, während beim AquaFloat-Schnupperkurs die körperliche Fitness gefragt ist. Im Textilsaunadorf Klein Finnland gibt es währenddessen spezielle Aufgüsse und auch das VR-Schnorcheln kann nach vorheriger Anmeldung kostenpflichtig ausprobiert werden – noch sind einige Restplätze frei.

Azubis organisieren Geburtstagsparty

Die Besonderheit der Nettebad-Geburtstagsparty: Sie wird komplett und eigenständig von Auszubildenden organisiert. „Das ist für unsere jungen Kolleginnen und Kollegen eine tolle Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und kreativ zu werden“, sagt Nettebad-Leiterin Sonja Niemann. „Ich bin mir sicher, dass das ein bunter Nachmittag für alle unsere Badegäste wird.“ Bis zum Monatsende gilt weiterhin das Jubiläumsangebot für alle Stadtwerke-Energiekunden: Sie können über die Erlebniswelt 50 Prozent Rabatt auf den Eintrittspreis erhalten.

AFP

Baumaßnahmen ab Donnerstag: Zwei neue Fahrradstraßen im Stadtteil Wüste werden eingerichtet

(Symbolbild) Fahrradweg
(Symbolbild) Fahrradweg

Im Stadtteil Wüste werden zwei neue Fahrradstraßen eingerichtet. Vorab sind bauliche Veränderungen in der Heinrichstraße (zwischen Arndtplatz und Koksche Straße) und dem Straßenzug Laischaftsstraße/Am Freibad/ Feldstraße (zwischen Burenkamp und Johannistorwall) erforderlich, so dass es dort ab Donnerstag (25. Mai) zu Verkehrseinschränkungen kommt.

Als erstes werden Pflasterflächen erneuert beziehungsweise angepasst und Asphaltflächen im Vorfeld der anstehenden Markierungsarbeiten ausgebessert. Die Arbeiten beginnen in der Heinrichstraße, erfolgen dann in der Laischaftsstraße und dauern insgesamt circa acht Wochen. Während dieses Zeitraums werden für jeweils circa ein bis zwei Wochen Sperrungen verschiedener Kreuzungen für den KFZ-Verkehr notwendig.

Kurze Straße bis Mitte/Ende September voll gesperrt

In der zweiten Umsetzungsphase ab voraussichtlich Mitte Juli werden die Straßenzüge entsprechend beschildert und markiert. Dabei ist mit temporären Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Ebenfalls ab Mitte Juli wird das Kopfsteinpflaster der Kurzen Straße gegen eine Asphaltdecke ausgetauscht. Für diese Baumaßnahme ist eine Vollsperrung der Kurzen Straße bis voraussichtlich Mitte/Ende September notwendig. Die Anwohnenden erhalten im Vorfeld der Maßnahme weitere Informationen per Hauswurfsendung.

Die beiden Fahrradstraßen sind verkehrsärmere Alternativen zu den Hauptrouten entlang der Sutthauser Straße und dem Wallring und als sogenannte Velorouten Teil des Osnabrücker Radverkehrsnetzes. Sie werden als erste Fahrradstraßen Osnabrücks entsprechend des neu erarbeiteten einheitlichen Designs für Osnabrücker Fahrradstraßen ausgestaltet. Sowohl die Erarbeitung des Designbaukastens Fahrradstraßen als auch die Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen werden mit Mitteln aus der Landeszuwendung zur „Förderung einer nachhaltigen Mobilität und Verbesserung der Luftreinhaltung in der Stadt Osnabrück“ finanziert.

Was gilt in einer Fahrradstraße?

In Fahrradstraßen gilt Tempo 30. Der Kraftfahrzeugverkehr ist in den Straßen zwar weiterhin zugelassen, dieser darf den Radverkehr aber nicht behindern oder gefährden. Radfahrende dürfen, ungeachtet des nachfolgenden Verkehrs, grundsätzlich nebeneinander fahren. An aktuell Rechts-vor-Links-geregelten Kreuzungen wird die Fahrradstraße bevorrechtigt. Das Halten und Abstellen von Pkw‘s auf der Fahrbahn ist zukünftig nicht erlaubt.

AFP

IG Bau warnt vor „Desaster“ auf dem Wohnungsmarkt

Fördergelder für klimafreundliche Neubauten werden knapp
Fördergelder für klimafreundliche Neubauten werden knapp

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der stagnierenden Zahl der neu gebauten Wohnungen im vergangenen Jahr warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) vor schweren Folgen für den Wohnungsmarkt. „Die aktuellen Zahlen der Neubauwohnungen sind Vorboten für das, was uns bevorsteht: ein Desaster auf dem Wohnungsmarkt“, sagte IG-Bau-Chef Robert Feiger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgabe).

„Wenn jetzt politisch nichts passiert, dann ist der Wohnungsbau am Ende.“ In diesem Jahr drohe der Neubau unter die Marke von 250.000 Wohnungen, im kommenden Jahr unter die 200.000er-Grenze zu fallen. „Die nicht gebauten Wohnungen sind ein Gradmesser dafür, wie es um den sozialen Frieden steht“, so Feiger. Der Gewerkschaftschef forderte die Politik zum Gegensteuern auf – in Form von 72 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025.

50 Milliarden davon sollten als Sondervermögen in den Bau von Sozialwohnungen fließen, 22 Milliarden Euro den bezahlbaren Neubau ankurbeln. Neben der IG Bau reagierten auch weitere Verbände aus der Immobilien- und Wohnungswirtschaft bestürzt auf die Zahl der neu gebauten Wohnungen. „Für die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau ist die Entwicklung eine Katastrophe“, sagte Jürgen Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland (IVD), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Jetzt ist auch die Mitte der Gesellschaft betroffen, die sich um den Lohn ihrer Arbeit betrogen fühlt, da sie sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten kann.“

Im neuen Zinsumfeld fehle vielen potenziellen Käufern das Eigenkapital für den Immobilienerwerb, so Schick. Er forderte staatliche eigenkapitalersetzende Bürgschaften, um die Lücke zu schließen. Auch müsse der Bund mit einer Grundgesetzänderung den Weg frei für die Einführung eines Freibetrags bei der Grunderwerbssteuer machen. Der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW, Axel Gedaschko, warnte unterdessen vor „katastrophalen Folgen“, die in den kommenden Jahren spürbar werden würden.

„Die immer weiter steigenden Baukosten machen es unseren Unternehmen unmöglich, bezahlbaren Neubau zu schaffen“, sagte der GdW-Präsident den Funke-Zeitungen. Die bisher günstigen Angebotsmieten der im GdW organisierten Unternehmen seien das Resultat einer verlässlichen und auskömmlichen Förderpolitik. Damit habe die Bundesregierung allerdings gebrochen, nun würden Bauprojekte abgesagt. „Die Menschen in Deutschland werden also künftig deutlich schwieriger eine Wohnung finden und die Preise werden angesichts allseits explodierender Kosten ohne wirksames Fördersystem weiter nach oben gehen“, warnte Gedaschko.

Nach Angaben des Eigentümerverbands Haus und Grund sind im aktuellen Umfeld je nach Baulandkosten, Baustandard und Bundesland zwischen 14,25 und 34,93 Euro pro Quadratmeter für eine auskömmliche Vermietung fällig. „Auf dem Wohnungsmarkt lastet ein enormer Druck“, sagte Haus-und-Grund-Präsident Kai Warnecke den Funke-Zeitungen. Mietinteressenten könnten derzeit kaum auf sinkende Mieten hoffen. Das Statistische Bundesamt hatte am Dienstagmorgen mitgeteilt, dass im vergangenen Jahr 295.300 Wohnungen in Deutschland fertiggestellt wurden.

Das waren nur 1.900 mehr als im Vorjahr. Die Ampel-Koalition hatte es sich zum Ziel gesetzt, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen.


Foto: Baustelle, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Betonblöcke an der Page: Wer den Schaden hat, wird nicht auch noch angezeigt

Bereits arg mitgenommener Betonblock an der Pagenstecherstraße.
Bereits arg mitgenommener Betonblock an der Pagenstecherstraße. / Foto: Pohlmann

Kaum drei Wochen säumen die ersten rund 200 Betonblöcke die Pagenstecherstraße stadtauswärts (in Fahrtrichtung Innenstadt werden die Parkbuchten im Juni blockiert), einige „Park-Verhinderer“ sehen inzwischen schon arg mitgenommen aus.

Bereits nach kurzer Zeit zeigen sich an einigen der Betonblöcke deutliche Spuren von Reifenabrieb. Herausgebrochene Ecken zeugen vom kleineren und vielleicht auch größeren Blech- und Reifenschäden.

An Einfahrten postierte Betonblöcke wurden durch Kontakt mit rangierenden Lkw oder Pkw von ihrem eigentlichen Standplatz bereits verschoben. Die „gerade Flucht“, in der die Betonblöcke von einem Kran aufgestellt wurden, wird wohl nicht lange halten.

Was unternimmt die Stadt nach „Kontakt“ mit den Betonblöcken?

Unsere Redaktion hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt, was denn den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern – neben den Kosten für die Karosseriewerkstatt oder den Reifenhändler – droht, wenn sie unfreiwillig „Kontakt“ mit einem der Betonblöcke hatten. Handelt es sich womöglich um Fahrerflucht, wenn man sich den Reifen oder die Felge an einem Betonblock zerstört?

Augen auf beim Abbiegen von Grundstücken an der Pagenstecherstraße – die Betonblöcke liegen außerhalb des üblichen Sichtbereichs und der Rückspiegel
Augen auf beim Abbiegen von Grundstücken an der Pagenstecherstraße – die Betonblöcke liegen außerhalb des üblichen Sichtbereichs und der Rückspiegel. / Foto: Pohlmann

Für die Stadt sind Unfälle mit ihren Betonblöcken eine „Bagatelle“

„Wir werten so etwas nicht als vorsätzliche Sachbeschädigung, sondern als nicht absichtlich verursachte Bagatelle, der wir natürlich nicht weiter nachgehen werden“, so ein Sprecher der Stadt Osnabrück auf unsere Anfrage. „Sofern die Straßensicherheit nicht gefährdet ist oder etwas anderes dafür spricht, werden die Betonklötze nur nach Bedarf wieder neu ausgerichtet.“

Was es denn kosten wird, die tonnenschweren Blöcke wieder auszurichten oder von Reifenabrieb zu befreien, ist der Stadt aktuell noch nicht bekannt. „Der Aufwand ist zurzeit nicht zu beziffern, da diese Arbeiten im Rahmen der normalen städtischen Unterhaltsaufgaben durchgeführt werden.“

AFP