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Claudia Major warnt Kiew vor Attacken auf zivile Ziele in Russland

Druck auf Scholz zu Nato-Beitritt der Ukraine wächst
Druck auf Scholz zu Nato-Beitritt der Ukraine wächst

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Politikwissenschaftlerin Claudia Major mahnt die Ukraine, sich bei ihrem Widerstand gegen Russland weiterhin an die Charta der Vereinten Nationen zu halten. „Aus ukrainischer Sicht ist es klug, sich weiterhin auf militärische Ziele zu konzentrieren“, sagte sie dem „Spiegel“.

Der Westen unterstütze „die Befreiung der Ukraine, aber nicht einen Krieg gegen Russland“. Am Dienstag hatten Drohnen ein Wohnhaus in Moskau beschädigt, wer hinter dem Angriff steckt, ist unklar. Major warnte vor Spekulationen. Angriffe der Ukraine auf russischem Gebiet sieht sie dann von der Uno-Charta gedeckt, wenn sie „verhältnismäßig“ blieben und nur auf „strategische Ziele“ wie Bahngleise oder Militäranlagen zielten.

Russland halte sich mit seinem Angriff auf die Ukraine „klar nicht ans Völkerrecht“. Kiew müsse vermeiden, seinerseits zivile Ziele anzugreifen. Major sprach sich erneut für Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Solange Russland glaube, es könne seine Ziele militärisch erreichen, werde es keinen Frieden geben, so Major.

„Und dann zu glauben, wir machen hier ein Abkommen und dann ist gut, ist irreführend.“ Kremlchef Wladimir Putin habe „schlicht kein Interesse“ an Gesprächen. Den Weg zu Verhandlungen sieht die Politikwissenschaftlerin entsprechend in der weiteren Unterstützung der Ukraine: „Die momentan vielversprechendste Lösung scheint zu sein, Russland militärisch so unter Druck zu setzen, dass es im Aufhören mehr Erfolg sieht als im Weitermachen.“ Major ist Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik.


Foto: Ukrainische Flagge vor dem Parlament in Kiew, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Klinikgipfel stößt auf geteiltes Echo

Krankenstand 2022 um 30 Prozent höher als im Vorjahr
Krankenstand 2022 um 30 Prozent höher als im Vorjahr

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der am Donnerstag zwischen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Vertretern der Länder abgehaltene Gipfel zur geplanten Klinikreform stößt auf ein geteiltes Echo. „Die heutigen Beratungen geben Anlass zur Zuversicht, denn ein Grundgerüst von Vorhaltepauschalen, Qualitätskriterien und Leistungsgruppen steht“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge (CDU), dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).

„Entscheidend wird sein, dieses gemeinsam mit den Ländern zu konkretisieren.“ Die Planungshoheit der Länder müsse dabei gewährleistet bleiben. „Gerade noch rechtzeitig beherzigt Minister Lauterbach die Perspektive der Länder“, so Sorge. Es sei „dringend notwendig“ gewesen, die Expertise und die Vorarbeiten der Bundesländer in den Reformprozess einzubeziehen.

Von der Linkspartei kommt dagegen deutliche Kritik: „Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist halbherzig und in Teilen schädlich, weil sie nur Symptome behandelt, anstatt die Ursachen zu bekämpfen“, sagte die Parteivorsitzende Janine Wissler. „Wir müssen weg von der Profitorientierung im Gesundheitssystem.“ Solange private Konzerne mitmischten, die „nur ihre Profite im Blick haben“, würden die Probleme bleiben. „Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand“, fordert die Linken-Politikerin.

Es müsse zudem klar sein, dass die Menschen auf dem Land die bestmögliche Versorgung erhielten. Wer jetzt den Rotstift ansetze und drohe, dass andernfalls ein Viertel der Krankenhäuser nicht überleben würden, spiele auch mit der Gesundheit der Menschen vor Ort. „Oft entscheiden Minuten über Leben und Tod, je weiter der Weg ins nächste Krankenhaus, desto geringer die Überlebenschancen“, so Wissler. Oberste Priorität habe deshalb nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern die Gesundheit.

„Nicht das Geld, sondern die Menschen müssen im Mittelpunkt der Planungen stehen“, fordert sie.


Foto: Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur

AFP

39 Großstädte im Vergleich: Freibadbesuch in Osnabrück bundesweit am teuersten

Auch vom Moskaubad geht es in die Strandbar. / Foto: Stadtwerke Osnabrück / Bettina Meckel-Wolff
Moskaubad / Foto: Stadtwerke Osnabrück / Bettina Meckel-Wolff

Bei schönem Wetter lockt das Freibad. Auch viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker wird es in den kommenden Tagen ins Moskau-, Schinkel- oder Nettebad ziehen – und müssen dabei im bundesweiten Vergleich ziemlich tief in die Tasche greifen. Laut dem Onlineportal „COUPONS.DE“ ist der Schwimmbadbesuch in Osnabrück im Vergleich mit 39 Großstädten am teuersten.

Im Schnitt kostet der Eintritt bundesweit 4,65 Euro. Die Preise von bis zu drei Freibädern pro Stadt wurden dabei in die Auswertung eingerechnet. Insgesamt schaute sich das Portal 106 Preise in 39 Großstädten an. Besonders günstig ist ein Schwimmbadbesuch im Norden von Deutschland. In Kiel, der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, können Schwimmerinnen und Schwimmer für durchschnittlich 3,10 Euro ins Wasser springen. Auch in Magdeburg, Mannheim, Hamburg, Lübeck und Paderborn liegt der Eintrittspreis unter 4 Euro.

Osnabrücker Freibad ist Spitzenreiter

Osnabrück verlangt von seinen Besucherinnen und Besuchern laut der Auswertung den höchsten Preis. 6,10 Euro werden für den Schwimmbadbesuch seit diesem Jahr im Moskaubad fällig. 2022 zahlten Badegäste noch 5,80 Euro. Die Hasestadt ist somit sogar teurer als München, die 6 Euro Eintritt aufrufen. Freibadbesuche in Köln, Wiesbaden, Erfurt, Karlsruhe und Berlin sind ebenfalls teurer als der Bundesschnitt. Hier hätte sich auch die Friedensstadt mit ihrem alten Preis eingereiht und sich damit nicht direkt an der Spitze, sondern lediglich im oberen Mittelfeld wiedergefunden. In der Friedenspartnerstadt Münster zahlen Badegäste laut Auswertung nur 4 Euro.

Wer das Ganze Jahr über in Osnabrück schwimmen möchte, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Der Basistarif für Erwachsene im Nettebad (120 Minuten, Eintritt Sportbereich und Erlebniswelt) kostet 10,10 Euro, der Kombitarif Sportbad und Cabriosol im Schinkelbad (120 Minuten, Erwachsene) sogar 11,90 Euro.

Erst Anfang des Jahres hatten die Stadtwerke die Eintrittspreise für ihre Schwimmbäder um sechs beziehungsweise zwölf Prozent angezogen. Grund dafür waren laut Unternehmen die hohen Energiepreise.

AFP

MdB-Flash: Abgeordnete reagieren auf Urteil zu Lina E.

Ex-Bundestagspräsidentin für breitere Repräsentation im Parlament
Ex-Bundestagspräsidentin für breitere Repräsentation im Parlament

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Urteil im Prozess um linksextremistische Gewalttaten von Lina E. und ihren Mitstreitern hat im politischen Berlin unterschiedliche Reaktionen ausgelöst, wobei sich die Linken-Abgeordneten eher zurückhalten. Der Leipziger CDU-Abgeordnete Jens Lehmann begrüßt das Urteil des Oberlandesgerichts Dresden hingegen klar: „Auch wenn ich mir längere Haftstrafen für die Angeklagten gewünscht hätte: Mit den mehrjährigen Haftstrafen hat unsere wehrhafte Demokratie unmissverständlich klar gemacht, dass schwere Straftaten und Extremismus in unserem Land nicht geduldet werden – egal, ob von links, rechts oder religiös begründet“, sagte Lehmann.

Torsten Herbst (FDP) aus Dresden schrieb auf Twitter: „Heute wurde wieder einmal klar: Vor dem Gesetz sind alle gleich und – bei Straftaten reagiert der Rechtsstaat konsequent. Extremismus – egal von welcher Seite und mit welchen Motiven – darf niemals geduldet oder verharmlost werden.“ Unzufrieden ist die AfD: Der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Lucassen kommentiert: „Das lächerlich milde Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. und die Haftverschonung geben der neuen RAF einen ordentlichen Booster. Prognose: In Kürze werden wir Zeuge von noch brutaleren Angriffen auf Menschen.“

Weitere Themen, die den Bundestagsabgeordneten laut Auswertung der dts Nachrichtenagentur aktuell wichtig sind: Der SPD-Abgeordnete Adis Ahmetovic aus Hannover reagiert alarmiert auf die Angriffe auf Kfor-Soldaten im Kosovo am Montag. Die jüngsten Ereignisse bildeten „einen neuen Tiefpunkt in den angespannten Beziehungen Serbiens und Kosovo“, sagte der Parlamentarier, der familiäre Wurzeln in Bosnien und Herzegowina hat und der Mitglied des Auswärtigen Ausschusses ist. Jan-Niclas Gesenhues (Grüne) aus Steinfurt beschäftigt sich mit der UN-Konferenz gegen Plastikmüll und fordert verbindliche Abkommen: „Die UN-Konferenz in Paris ist eine große Chance, denn die Vermüllung des Planeten ist ein globales Problem, auf das wir auch globale Antworten geben müssen“, sagte Gesenhues. Wiebke Papenbrock (SPD) aus Prignitz zeigt sich erfreut über Bundesmittel zur Sanierung der stillgelegten Mülldeponie im Wittstocker Stadtteil Scharfenberg im Landkreis Ostprignitz-Ruppin: Der Bund fördert die geplanten Maßnahmen mit rund einer Million Euro, was 60 Prozent der geplanten Gesamtausgaben abdeckt; Im Rahmen einer sogenannten aeroben In-situ-Stabilisierung soll der Abfall durch Sauerstoffzufuhr weiter zersetzt und die automatisch stattfindende Produktion von Methangas reduziert werden.

Heike Brehmer (CDU) aus dem Harz in Sachsen-Anhalt und Ulrike Harzer (FDP) aus dem Erzgebirgskreis beschäftigen sich mit einem parlamentarischen Patenschaftsprogramm für junge Berufstätige: Dabei geht es um ein Vollstipendium, welches jungen Menschen ermöglicht, nach dem Abschluss ihrer Berufsausbildung für ein Jahr in die USA zu reisen und dort am College zu studieren sowie ein Praktikum zu absolvieren. Peggy Schierenbeck (SPD) aus dem Landkreis Diepholz hat ihren Fraktionskollegen Lars Castellucci für den 17. Juni zu einer Diskussionsveranstaltung unter dem Motto „Suizid ermöglichen, aber nicht fördern“ nach Hoya eingeladen. Es sei wichtig, mit den Bürgern zu sprechen, bevor sie etwas entscheiden – gerade wenn es um Leben und Tod geht, sagte sie. Kerstin Vieregge (CDU) aus Lippe ruft auf zur Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Digitale Orte im Land der Ideen“ auf.

Gesucht werden dabei Projekte, die mit innovativen Ansätzen und Technologien den digitalen Wandel im ländlichen Raum erfolgreich gestalten und vorantreiben. Anlässlich des Kindertages finden in mehreren deutschen Städten Kinderfeste statt, bei einigen werden auch Bundestagsabgeordnete vor Ort sein: Unter anderem laden der Dresdner CDU-Abgeordnete Markus Reichel und Sören Pellmann (Linke) aus Leipzig zu entsprechenden Veranstaltungen in ihren Wahlkreisen ein. Und schließlich rufen Martin Gerster (SPD) aus dem Landkreis Biberach und Melanie Wegling (SPD) aus dem Kreis Groß-Gerau Kulturanbieter zur Registrierung für den sogenannten Kulturpass auf, der ab Mitte Juni verfügbar sein soll: Über die digitale Plattform können sich Kulturunternehmen anmelden und auf sich aufmerksam machen.


Foto: Reichstagskuppel bei Sonnenaufgang, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Auch ein Geschäft in Osnabrück: Hallhuber erneut insolvent

Hallhuber hat auch eine Filiale in der Großen Straße in Osnabrück. / Foto: Pohlmann
Hallhuber hat auch eine Filiale in der Großen Straße in Osnabrück. / Foto: Pohlmann

Wieder ist ein Einzelhandelsgigant insolvent. In diesem Jahr meldete bereits RENO Insolvenz an, am heutigen Donnerstag (1. Juni) stellt die Berner GmbH ihren Betrieb ein. Erst 2021 übernahm ein Investor die angeschlagene Modekette Hallhuber, die auch ein Geschäft in der Großen Straße in Osnabrück hat. 

Die Modekette Hallhuber ist erneut in Schieflage geraten. Schon im Jahr 2021 musste Hallhuber Insolvenz anmelden, konnte aber von Investoren gerettet werden. Nun soll sich das Modeunternehmen laut diversen Medienberichten erneut in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung neu ausrichten. Hintergrund seien „marktbekannte multiple Krisen im Textileinzelhandel“ und die daraus folgenden massiven Umsatzeinbußen, so das Unternehmen. Das Magazin „Textilwirtschaft“ hatte zunächst über die Insolvenz berichtet.

Die bisherige Geschäftsführung soll das Unternehmen vorerst weiterleiten und werde durch den gerichtlich bestellten Sachwalter Christian Gerloff überwacht. Unterstützt wird das Unternehmen außerdem durch die Sanierungsexperten Sven Tischendorf und Alexander Höpfner. Hallhuber beschäftigt derzeit 1.100 Angestellte und betreibt 113 Filialen. Auch in der Großen Straße gibt es einen Standort der Modekette. Konsequenzen für Standorte und Filialen gibt es bisher noch nicht.

AFP

Grüne kritisieren Faeser wegen Verzögerung bei Transparenzgesetz

Innenministerium will “klaren Rechtsrahmen” für KI
Innenministerium will “klaren Rechtsrahmen” für KI

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Aus den Reihen der Grünen kommt wegen Verzögerungen beim Transparenzgesetz Kritik an Innenministerin Nancy Faeser (SPD). „Ich hätte erwartet, dass das Ministerium uns vor der Sommerpause etwas vorlegt“, sagte die Grünen-Bundestagsabgeordnete und Innenpolitikerin Misbah Khan.

Sie hätte sich gewünscht, dass das Transparenzgesetz ein „Vorzeigeprojekt“ des Innenministeriums werde, fügte sie hinzu. Das Transparenzgesetz soll die Rechte der Bürger auf Zugang zu Informationen erweitern und geltende Rechtstexte wie das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) und das Umweltinformationsgesetz (UIG) ablösen. Ursprünglich hatte das Innenministerium bereits bis Ende 2022 Eckpunkte für das Gesetz versprochen. Auf Anfrage der „Welt“ räumte das Ministerium jetzt ein, dass man sich zunächst im eigenen Haus auf eine Fassung der versprochenen Eckpunkte einigen müsse.

Die „Hausabstimmung über den Entwurf der Eckpunkte zum Transparenzgesetz“ werde „demnächst eingeleitet“, so eine Sprecherin. Danach folge die Ressortabstimmung mit den anderen beteiligten Bundesministerien, bevor die Eckpunkte vom Kabinett beschlossen werden könnten. Die Sprecherin verwies auf „die enorme Komplexität des Vorhabens“, da mehrere „Rechtsregime“ und verschiedene bestehende Gesetze zusammengeführt werden müssten. Man arbeite „mit Hochdruck an dem Vorhaben“.

Die Grünen-Abgeordnete Khan macht dagegen geltend, dass „ein sehr guter Gesetzesentwurf“ für das Transparenzgesetz bereits vorliege. Sie bezog sich auf den Vorschlag von verschiedenen Organisationen wie dem Deutschen Journalistenverband (DJV), dem Portal „FragDenStaat“ und der Antikorruptionsorganisation Transparency International. „Das Ministerium ist also in der Bringschuld“, so Khan.


Foto: Bundesinnenministerium, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Im Osnabrücker Forum am Dom zeigen Betroffene von geistlichem Missbrauch Gesicht

Forum am Dom / Foto: Schulte
Forum am Dom / Foto: Schulte

Die Wanderausstellung „Betroffene zeigen Gesicht“ ist ab sofort und bis zum 11. Juni im Forum am Dom zu sehen. Dadurch wird die wissenschaftliche Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück durch die Universität durch eine persönliche und emotionale Ebene von 22 Betroffenen ergänzt.

Seit September 2021 arbeitet die Universität Osnabrück den Umgang mit sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück seit 1945 auf. Im Herbst vergangenen Jahres stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Ergebnisse in einem Zwischenbericht vor. Eine Ausstellung soll nun neben der sachlichen Aufklärung auch die Schicksale Betroffener in den Fokus der Öffentlichkeit bringen.

22 Einzelschicksale machen Missbrauch konkret

Dr. Ilonka Czerny hat die Wanderausstellung 2022 an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart konzipiert. Sie dokumentierte so 22 Einzelschicksale Betroffener. Auch Karl Haucke, Mitglied der Steuerungsgruppe in Osnabrück, zeigt dort sein Gesicht. „Ich habe Jahrzehnte gebraucht, um zu entkommen“, heißt es unter anderem in seinem Text. Haucke gab den Impuls, die Ausstellung in die Friedensstadt zu holen. Laut Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl sei es ein „wertvolles Zeichen“ der Auseinandersetzung, dass die Ausstellung im Forum am Dom und damit in den Räumen des Bistums Osnabrück gezeigt werde.

Fotos der Betroffenen zeigen sie zu der Zeit, in der ihnen der Missbrauch widerfahren ist. Eigene Texte geben ihre Emotionen wider, was der Missbrauch mit ihnen gemacht hat und welche (Zer-)Störung daraus folgte. „Als Kleinkind hat mir ein katholischer Gemeindepfarrer nicht nur meine Kindheit zerstört, sondern auch viele Bereiche in meinem heutigen Leben“, schreibt ein Betroffener. Einige schreiben von Selbstmordgedanken, von psychischen Problemen, Schulden oder Alkoholproblemen. „Mit 15 Jahren trank ich eine Flasche Schnaps am Tag“, „mit 18 schon drei Selbstmordversuche hinter mir“ oder auch „in meinem Kopf verjährt nichts“ zeigen eindrücklich, was geistlicher Missbrauch mit den Betroffenen macht.

Ausstellung auch Aufruf für Betroffene

Noch bis zum 11. Juni wird die Ausstellung außer montags von 11 bis 18 Uhr im Forum am Dom gezeigt. Die Ausstellung soll auch Betroffenen helfen, die sich bislang noch nicht gemeldet haben, den Mut zu finden, sich bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Osnabrück zu melden. Bereits nach dem Zwischenbericht im vergangenen Jahr hätten sich weitere Betroffene an das Uniteam gewandt. Derzeit befassen sich die Forschenden damit, wie es in kirchlichen Institutionen überhaupt dazu kommen konnte und was Missbrauch im Kontext Kirche beförderte.

Die Universität zählt derzeit 30 Betroffene. „Es gibt mehr Betroffene, als sich bisher bei uns gemeldet haben“, sagt Dr. Jürgen Schmiesing, Koordinator der Forschungsgruppe, die wiederum darauf angewiesen sei, dass sich Betroffene melden. „Niemand, der sich bei uns meldet, muss Angst haben, die Kontrolle über seine Informationen zu verlieren“, versichert Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke. Es sei jederzeit möglich, Interviews abzubrechen oder sich aus dem Forschungsprozess zurückzuziehen. Betroffene können sich bei Dr. Jürgen Schmiesing melden – telefonisch unter 0541 9696422, per Mail oder postalisch (Universität Osnabrück, Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit, z. Hd. J. Schmiesing, Postfach 4469, 49074 Osnabrück).

AFP

Deutschland und Dänemark teilen sich Offshore-Windkraft-Leitungen

Berlin/Kopenhagen (dts Nachrichtenagentur) – Die Länder Deutschland und Dänemark bauen die Infrastruktur für Offshore-Windkraft gemeinsam aus. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der dänische Energieminister Lars Aagaard unterzeichneten am Donnerstag ein rechtsverbindliches Kooperationsabkommen, wie das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) berichtet.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums handelt es sich dabei um das erste Abkommen dieser Art in der EU. Minister Habeck sagte, das Projekt schaffe die Grundlage für künftige Grünstrom-Importe nach Deutschland und werde „die Stromversorgung günstiger, sicherer und unabhängiger von fossilen Energieträgern machen“. Die Regierungen von Deutschland und Dänemark schaffen mit dem Kooperationsabkommen die Voraussetzung für die länderübergreifende Zusammenarbeit in der Ostsee. Auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm sollen demnach bis Anfang der 2030er-Jahre mindestens drei Gigawatt Offshore-Windstromerzeugungskapazität auf dänischem Territorium angeschlossen werden. Der Strom soll dann über neue Netzanbindungen nach Deutschland und zum dänischen Festland transportiert werden.

Foto: Windrad, über dts Nachrichtenagentur

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Linke kritisiert Faeser für Reaktion auf Urteil gegen Lina E.

CDU will Faesers Social-Media-Konten überprüfen lassen
CDU will Faesers Social-Media-Konten überprüfen lassen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Verurteilung der Studentin Lina E. hat die Linkspartei harsche Kritik an den Reaktionen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) geübt. „Von Faesers Versprechen progressiver Innenpolitik und eines konsequenten Kampfes gegen die extreme Rechte ist nichts übrig“, sagte Daphne Weber, Mitglied des geschäftsführenden Linke-Parteivorstands, der „Welt“.

In Deutschland gebe es eine fünfstellige Anzahl rechter Straftaten, Tendenz steigend. „Angesichts von rechten Wahlerfolgen, extrem rechten Netzwerken in den Sicherheitsbehörden und zahlreichen neonazistischen Gewalttaten scheint in unserem Land gehörig etwas ins Rutschen zu geraten.“ Weiter sagte Weber: „An Lina E. wurde ein Exempel statuiert, und auch die `Letzte Generation` soll eine kriminelle Vereinigung werden: Das ist unverhältnismäßig und autoritär.“ Der „Klatschklub von Mitte bis Rechts“ klopfe sich auf die Schulter, statt wirklich für innere Sicherheit angesichts der rechten Bedrohung zu sorgen, und kriminalisiere stattdessen soziale Bewegungen, so Weber. Mit solch einer Law-and-Order-Rhetorik grabe man den Rechten nicht das Wasser ab, sondern spiele ihr Spiel mit – und lasse sich von ihnen treiben. „Faeser sollte ihren Kompass justieren und Buschmann einen entdecken“, fordert die Linken-Politikerin. „Ein erster Schritt wäre, das lang versprochene Demokratiefördergesetz mal endlich auf den Weg zu bringen.“


Foto: Nancy Faeser, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Vorplatz der Universitätsbibliothek an der Alten Münze freigegeben – und direkt mit Graffitis beschmiert

Grafitis und volle Mülleimer trüben das Bild des neuen Vorplatzes. / Foto: privat
Grafitis und volle Mülleimer trüben das Bild des neuen Vorplatzes. / Foto: privat

Seit Freitag (26. Mai) ist der neue Vorplatz der Universitätsbibliothek an der Alten Münze nach zehn Monaten Bauzeit freigegeben. Das erste Wochenende nach Eröffnung hat allerdings direkt seine Spuren hinterlassen. Bei der Universität zeigt man sich insbesondere angesichts der dort hinterlassenen Graffitis und Schmierereien enttäuscht.

„Wir finden es schlimm, dass ein neuer, frisch gemachter Platz direkt so verschmutzt wird“, äußert sich ein Sprecher der Universität auf Nachfrage der HASEPOST mit Blick auf die zahlreichen Graffitis, die Teile des Platzes seit dem Wochenende zieren. Das Problem mit den Graffitis und ähnlichen Schmierereien habe man auch schon an der Mensa nahe des Schlossgartens beobachten können, wirklich langfristig könne man dem allerdings wenig entgegensetzen.

Eigentlich ganz schön - wenn da nicht t die ersten Schmierereien wären. / Foto: privat
Eigentlich ganz schön – wenn da nicht die ersten Schmierereien wären. / Foto: Privat

VfL-Aufstieg hinterlässt Spuren

Getrübt wurde das Bild des ansonsten im hellen Licht erstrahlenden Platzes am ersten Wochenende zudem von überfüllten Mülleimern. „Grundsätzlich obliegt die Entsorgung nicht uns, aber wir haben das im Auge und behalten uns Nachbesserungen vor“, heißt es seitens der Universität. Denkbar sei, dass die Anzahl der aufgestellten Mülleimer dem Menschenandrang nach dem Aufstieg des VfL Osnabrück nicht standgehalten habe – eine Ausnahmesituation.

Grafitis am neuen Vorplatz der Universitätsbibliothek an der Alten Münze. / Foto: privat
Graffitis am neuen Vorplatz der Universitätsbibliothek an der Alten Münze / Foto: Privat

Fertiggestellt wurde der neue Vorplatz im Rahmen von zehnmonatigen Bauarbeiten. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro, eine offizielle Eröffnung hatte es am Freitag nicht gegeben.

AFP