Nach RENO-Insolvenz: Osnabrücker HR Group ebenfalls insolvent

2022 verkaufte die HR Group RENO. Vor wenigen Tagen meldete RENO Insolvenz an, nun hat auch die Geschäftsführung der HR Group für neun deutsche Gesellschaften beim Amtsgericht Osnabrück einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Das Amtsgericht ist dem Antrag gefolgt und hat den erfahrenen Sanierungsspezialisten Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Verhandlungen stoppten durch RENO-Insolvenz

Die HR Group gehört zu den führenden europäischen Handelsgruppen im Schuhmarkt. Im Zuge der bisher erfolgten Restrukturierung und Neuausrichtung der Gruppe war bereits im Oktober 2022 die Retail-Sparte RENO an einen Investor verkauft worden. Weil die “bereits weit fortgeschrittene und aussichtsreiche Suche nach einem Investor”, der die Sparten Systemgeschäft und Logistik übernimmt, “überraschend zum Erliegen gekommen war”, musste die HR Group einen Insolvenzantrag stellen.

Auslöser für die stoppenden Verhandlungen war der Insolvenzantrag von RENO am 28. März, da die HR Group als Dienstleister weiterhin umfangreiche Services für RENO in den Bereichen IT und Logistik erbringt. Darüber hinaus werde die HR Group – wie viele andere Wettbewerber auch – durch die noch nicht überwundenen Folgen der Corona-Pandemie, die Energiekrise und Preissteigerungen sowie durch Forderungsrückstände belastet. Die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher sowie die entsprechend geringere Nachfrage der Handelskunden wirkten sich unmittelbar negativ auf Umsatz und Liquidität aus.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Der Geschäftsbetrieb in allen Gesellschaften der HR Group läuft trotz der vorläufigen Insolvenz uneingeschränkt weiter, heißt es in einer Mitteilung. Löhne und Gehälter der rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die nächsten drei Monate bis Ende Juni 2023 durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Nicht direkt betroffen von den Insolvenzanträgen sind die Auslandsgesellschaften der Gruppe in Polen, Tschechien, der Slowakei, Rumänien und Ungarn.

„Beinahe der gesamte Schuhhandel befindet sich derzeit in der Krise. Gleichwohl handelt es sich bei dem Systemgeschäft und der Logistik um bewährte Geschäftsmodelle, bei denen die HR Group über eine im Markt anerkannte und geschätzte Kompetenz verfügt“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Christian Gerloff. „Unsere Priorität ist nun, den laufenden Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und alle Optionen auszuloten, die eine tragfähige Zukunftslösung für das Unternehmen und seine Beschäftigten ermöglichen. Das ist auch im Interesse einer bestmöglichen Gläubigerbefriedigung.“


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