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„Karriereplanung war nie Otto Waalkes‘ Ziel“

(über dts) Ohne Plan zum Erfolg
Otto Waalkes, der bekannte deutsche Komiker, gibt in einem Interview zu, dass er seine Karriere nie geplant hat. Stattdessen seien viele seiner Erfolge auf Zufälle zurückzuführen. Er sagt: „Die Dinge kamen auf uns zu. Dann haben wir sie umgesetzt.“

Der Ottifant war ein Versehen

Eine dieser zufälligen Entwicklungen war die Erfindung von Ottos bekanntester Figur, dem Ottifanten. Otto gibt zu, dass der Ottifant eigentlich nur ein verunglücktes Selbstporträt war: „In Wirklichkeit ist der Ottifant ja das Resultat eines verunglückten Selbstporträts.“

Erfolge in Musik und Film

Obwohl Otto seine Karriere nicht geplant hat, hat er im Laufe der Jahre große Erfolge erzielt. Er hat Millionen von Schallplatten verkauft und sein Film „Otto – Der Film“ von 1985 gilt immer noch als einer der erfolgreichsten deutschen Produktionen.

Ein musikalischer Hit

Nicht nur als Komiker und Schauspieler ist Otto erfolgreich, sondern auch als Musiker. Zusammen mit Ski Aggu und Joost steht er derzeit mit dem Hit „Friesenjung“ auf Platz eins der Spotify-Charts. Im Juli wird der Komiker 75 Jahre alt.

AFP

Mehr Personen im Gleis behindern Bahnverkehr

(über dts) Zahl der Personen im Gleis steigt
Die Zahl der Personen, die den Zugverkehr in Deutschland durch Aufenthalt im Gleis beeinträchtigen, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut einer Statistik, die der bahnpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, beim Bundesverkehrsministerium erfragt hat, gab es im Jahr 2014 etwa 3.300 Fälle, während im letzten Jahr die Zahl auf 4.039 gestiegen ist, was einem Anstieg von mehr als 20 Prozent entspricht. Auch die Dauer der Gleissperrungen nahm um etwa ein Fünftel zu.

Gründe für den Anstieg

Die Deutsche Bahn bestätigt, dass der Anstieg auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Dazu gehören ein sinkendes Gefahrenbewusstsein, eine geringere Hemmschwelle, Verbotenes zu tun, sowie eine größere Bereitschaft, sich an gefährlichen Trends wie Selfies im Gleisbereich zu beteiligen.

Auswirkungen auf den Zugverkehr

Sobald der Verdacht besteht, dass sich eine Person auf den Gleisen befindet, wird die betroffene Strecke vorsorglich gesperrt. Das führt oft zu erheblichen Verspätungen für zahlreiche Züge, die in der Folge auch über den ganzen Tag spürbar sein können. Im Durchschnitt dauerten die Streckensperrungen im vergangenen Jahr 75 Minuten, was in der Regel ein klarer Fall für eine Entschädigung ist.

Keine Entschädigung mehr

Seit der vergangenen Woche müssen im Falle von Personen im Gleis keine Entschädigungen mehr gezahlt werden, da sie in die Kategorie „Eingriff durch Dritte“ fallen. Die neue EU-Fahrgastrechteverordnung sieht künftig keine Pflicht zur Zahlung von Entschädigungen vor. Allerdings wird die Deutsche Bahn großzügig entscheiden und nur dann keine Entschädigung zahlen, wenn die Verspätung ausschließlich und zweifelsfrei auf einen Eingriff Dritter zurückzuführen ist.

Überlegungen zur Gesetzesänderung

Es gibt Überlegungen, die gesetzlichen Regelungen zu lockern, damit nicht in jedem Fall von Personen im Gleis die Strecke komplett gesperrt werden muss. Die Grünen sehen die Notwendigkeit für einen pragmatischen Ansatz und werden sich dafür einsetzen, die rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Auch die Deutsche Bahn spricht sich für solche Gesetzesänderungen aus. Eine entsprechende Regelung wird derzeit erarbeitet.

AFP

„Welthungerhilfe fordert Ernährungssicherung bei Klimaverhandlungen“

Türkei meldet Verlängerung von Getreideabkommen
Türkei meldet Verlängerung von Getreideabkommen

(über dts) Welthungerhilfe fordert neuen Fokus auf Ernährungssicherung im globalen Süden

Die Welthungerhilfe setzt sich für einen stärkeren Fokus der internationalen Klimaverhandlungen auf die Ernährungssicherung im globalen Süden ein. Die Präsidentin der Hilfsorganisation, Marlehn Thieme, betonte die Wichtigkeit der Anpassung an den Klimawandel und forderte mehr Programme und Geld von den Staaten des globalen Nordens. Die Ernährungssicherung für die verletzlichsten Menschen müsse klimaresilient gemacht werden und sei neben einer schnellen und drastischen Reduktion der CO2-Emissionen eine der wichtigsten Aufgaben.

Bonn-Konferenz als wichtige Weichenstellung im Kampf gegen den Klimawandel

Die Abschlusserklärung der Bonn-Konferenz gilt als wichtige Weichenstellung für den internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Thieme forderte, dass das Thema Ernährungssicherung in die Abschlusserklärung aufgenommen wird. Nur so könne auch die Weltöffentlichkeit und internationale Fonds darauf aufmerksam gemacht werden. Die Auswirkungen des Klimawandels seien bereits dramatisch und erste Regionen drohen durch Hitze und Trockenheit unbewohnbar zu werden. Auch ein Übermaß an Regen in Bangladesch verringere die Überlebenschancen.

Konkrete Schritte für klimaresiliente Verkehrswege, Speicher und Flutschutz

Thieme forderte konkrete Schritte wie den Bau von klimaresistenten Verkehrswege, Speichern und Flutschutz. Zudem sei die Förderung von Wissen über die Möglichkeit, sich anzupassen, sowie ein Versicherungsschutz der Bauern gegen Klimaschäden notwendig, um Familien vor einem Sturz ins Elend zu schützen. Zurzeit seien bereits 828 Millionen Menschen von Hunger bedroht, und nur wenige Überschwemmungen oder anhaltende Dürren könnten die Milliardengrenze wieder übersteigen.

Die Welthungerhilfe setzt sich damit nicht nur für die Ernährungssicherung ein, sondern betont auch die Bedeutung des Kampfes gegen den Klimawandel. Nur durch eine stärkere Anpassung an den Klimawandel und die Umsetzung konkreter Maßnahmen können die negativen Auswirkungen verringert werden.

AFP

Lehmann kritisiert neue Hürden für queere Flüchtlinge nach EU-Einigung

Lehmann kritisiert CSU-Treffen mit US-Gouverneur DeSantis
Lehmann kritisiert CSU-Treffen mit US-Gouverneur DeSantis

(über dts) Queer-Beauftragter Lehmann befürchtet Verschlechterung der Asylchancen
Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), äußerte in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ seine Besorgnis darüber, dass homosexuelle Verfolgte aufgrund der im EU-Ministerrat beschlossenen Schnellverfahren in Zukunft schlechtere Chancen auf Asyl haben könnten. Er befürchtet, dass die Verbesserungen für queere Geflüchtete in Deutschland, die die Ampelregierung vorgenommen hat, auf dem Spiel stehen könnten.

Schwieriger Zugang zu fairen Asylverfahren für Homosexuelle

Lehmann erklärt, dass es durch die Schnellverfahren an den Außengrenzen für Homosexuelle, die vor Verfolgung fliehen müssen, schwieriger wird, ein faires Asylverfahren zu bekommen. Er betont, dass es zwar richtig sei, den Versuch für ein neues und solidarisches Verteilungssystem in der EU zu unternehmen, jedoch sei das, was der Rat der EU nun vereinbart hat, hochproblematisch.

Fehlender Schutz für Familien mit Kindern und vulnerable Gruppen

Lehmann kritisiert auch, dass Familien mit Kindern von den neuen Regelungen an den Außengrenzen nicht ausgenommen werden, obwohl sie einen besonderen Schutz benötigen. Er setzt nun auf das Europäische Parlament, um im Sinne der Menschenrechte Nachbesserungen zu erreichen, vor allem für Familien mit Kindern sowie für vulnerable Gruppen wie queere Geflüchtete. Angesichts der unhaltbaren Zustände in Flüchtlingslagern an der EU-Außengrenze sei es nun wichtiger denn je, dass die EU sich für den Schutz von geflüchteten Menschen einsetzt.

AFP

Klimaaktivistin Neubauer kritisiert Konzerne wegen Waldbränden in Kanada

Klima-Aktivistin Neubauer kritisiert Grüne
Klima-Aktivistin Neubauer kritisiert Grüne

(über dts) Fridays for Future kritisiert Konzerne wegen Waldbränden in Kanada und verschmutzter Luft an der Ostküste der USA
Angesichts der verheerenden Waldbrände in Kanada und der dadurch verschmutzten Luft an der Ostküste der USA hat die Klimaschutzorganisation Fridays for Future Konzerne kritisiert und zur Unterstützung ihrer Protesten aufgerufen. Luisa Neubauer, eine der Hauptorganisatorinnen von Fridays for Future in Deutschland, sagte der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe): „Die Bilder aus New York City wirken wie Science Fiction. Sie machen für alle Welt sichtbar: Wir sind in der Klimadystopie angekommen, vor der Jahrzehnte lang gewarnt wurde.“

Luft zum Atmen wird den Menschen genommen und Freiheiten eingeschränkt

Neubauer fügte hinzu: „Selbstverständlichkeiten wie die Luft zum Atmen werden den Menschen genommen, Freiheiten eingeschränkt.“ Sie betonte, dass die Feuer in Kanada nach fossilen Großkonzernen benannt werden sollten, da diese für die Klimazerstörung überall verantwortlich seien. „Sie machen aktuell Rekordgewinne und wir alle bezahlen für ihre Profite mit der Vernichtung unserer Lebensgrundlagen“, so Neubauer.

Konzepte zur ökologischen Transformation liegen auf dem Tisch

Die Aktivistin erklärte, dass die Konzepte zur ökologischen Transformation auf dem Tisch lägen. Was jedoch fehle, sei der kollektive Druck für die schnelle Umsetzung. „Wir brauchen die ganze Kraft der Gesellschaft, um die fossile Zerstörung zu beenden. Nachdrücklicher denn je rufen wir Menschen auf, mit uns auf die Straße zu kommen.“

Aufruf zur Unterstützung von Protesten

Fridays for Future ruft dazu auf, sich den Protesten anzuschließen, um gemeinsam für eine ökologische Transformation und gegen die fossile Zerstörung zu kämpfen. Der Klimawandel und seine Folgen sind längst Realität und es ist an der Zeit zu handeln, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen.

AFP

Experte: Asyl-Kooperation mit Drittstaaten erfordert Vorsicht, warnt EU

Linke bezeichnet Faeser-Vorschlag als Abschaffung des Asylrechts
Linke bezeichnet Faeser-Vorschlag als Abschaffung des Asylrechts

(über dts) Vorsicht bei der Umsetzung der Beschlüsse
Der EU-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, Raphael Bossong, hat nach der Einigung der EU-Innenminister auf eine Verschärfung der Asylpolitik zur Vorsicht bei der Umsetzung der Beschlüsse aufgerufen. Bossong betonte, dass es ein schwieriger Weg sei, einerseits die Lage in den EU-Grenzlagern human zu halten, und zeitgleich auf Abschiebungen in Drittstaaten und Herkunftsländer zu setzen.

Kooperation mit autokratischen Staaten

Besonders brisant sei die Kooperation mit Staaten in der europäischen Nachbarschaft. Bossong machte deutlich, dass die vergangenen Jahre gezeigt haben, wie rigoros autokratische Staaten Grenzkontrollen durchsetzen und dabei durch die EU unterstützt werden. Es sei wichtig, dass die EU-Staaten bei der Asylpolitik mehr Einigkeit signalisieren als in den vergangenen Jahren.

Auswirkungen des Beschlusses

Allerdings werde sich dieser Beschluss des EU-Rats akut nicht auswirken – weder an der EU-Außengrenze noch in deutschen Kommunen. Laut Bossong seien die EU-Gesetzgebungsverfahren, die durchaus noch scheitern könnten, frühestens Anfang 2024 abgeschlossen. Daher werde es mindestens drei Jahre dauern, bis die Grenzverfahren etabliert seien.

AFP

Nachtzüge der Deutschen Bahn werden billiger

Länder drängen auf Ausbau von Nachtzugverbindungen
Länder drängen auf Ausbau von Nachtzugverbindungen

(über dts) Deutsche Bahn senkt Schienenmaut für Nachtzüge
Die Deutsche Bahn (DB) hat angekündigt, den Betrieb von Nachtzügen zu fördern, indem sie die Schienenmaut für langlaufende Züge weiter senkt. „Günstigere Trassenpreise machen es für Nachtzug-Anbieter attraktiver, ihre Verbindungen auszubauen“, sagte Berthold Huber, Infrastruktur-Vorstand der DB.

Umweltfreundliches Reisen im Schlaf

Der Staatskonzern will es Reisenden ermöglichen, umweltfreundlich und bequem schlafend zu reisen. „Reisende könnten damit häufiger bequem schlafend im umweltfreundlichsten Verkehrsmittel reisen“, so Huber. Konkret zahlen nachts fahrende Züge mit Schlaf- oder Liegewagen für die Schienennutzung ab Dezember während der gesamten Fahrt den günstigeren Nachttarif.

Günstigerer Nachttarif für Nachtzug-Betreiber

Die günstigeren Trassenpreise sollen Nachtzug-Betreiber dazu ermutigen, ihre Verbindungen auszubauen. Pro Trassenkilometer müssen die Züge nur noch 2,76 Euro zahlen, statt durchschnittlich rund sieben Euro am Tag.

Kritik von Greenpeace

Lena Donat, Verkehrsexpertin bei Greenpeace, sieht darin jedoch nicht mehr als ein kleines Signal. Die Ersparnis für die Betreiber sei gering und sie forderte ein deutlich geringeres Schienen-Entgelt. „In Deutschland sollten Nachtzüge für die Schienennutzung nicht mehr als die unmittelbar anfallenden Kosten zahlen“, so Donat. Dies wären rund ein Euro pro Trassenkilometer, schätzte die Greenpeace-Expertin.

AFP

Staudamm-Bruch in Ukraine: Milliardenschäden erwartet

Über 760 ukrainische Eisenbahner seit Kriegsbeginn getötet
Über 760 ukrainische Eisenbahner seit Kriegsbeginn getötet

(über dts) Milliardenschäden für Menschen, Umwelt und Landwirtschaft
Die Ukraine kämpft mit den Folgen der Sprengung des Kachowka-Staudamms, die von norwegischen Seismologen bestätigt wurde. Die Schäden belaufen sich auf Milliarden von Dollar und betreffen Mensch, Umwelt und Landwirtschaft. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, betonte, dass die Verluste für die Fischerei durch den Verlust aller biologischen Ressourcen gravierend sein werden. In der Region Cherson wurde bereits ein Fischsterben registriert.

Soforthilfe-Anfrage an Deutschland

Die Kosten für den raschen Wiederaufbau allein in diesem Jahr belaufen sich auf 14,1 Milliarden Dollar, so Makeiev. Davon würden 3,3 Milliarden Dollar bereits im Haushalt der Ukraine bereitgestellt. Die ukrainische Regierung hat beim deutschen Außenministerium eine Anfrage für Soforthilfe gestellt. Die Liste umfasst 26 Punkte, darunter zehn Tanklaster zur Trinkwasserversorgung, mobile Wasseraufbereitungsanlagen, Schlauchboote, Rettungsbojen, Motorpumpen für Schmutzwasser, Feuerwehrschläuche und Schwimmwesten.

Potentielle Gefahr durch Anti-Personen-Minen

Der ukrainische Diplomat befürchtet zudem Schäden durch explodierende Minen, die von Russland am Ufer des Dnipro verlegt wurden. Durch die Überflutung wurden auch diese Minen erfasst, die jederzeit explodieren können. Dies stellt eine große potenzielle Gefahr für die Menschen dar. Auf die Frage, ob Russland nach der Damm-Sprengung auch eine Beschädigung des Atomkraftwerks Saporischschja erwägen könnte, antwortete Makeiev, dass dies alles möglich sei. Russland sei ein Terrorstaat und sehr unberechenbar.

Tausende Binnenflüchtlinge

Mehrere Tausend Menschen sind von den Überflutungen betroffen und müssen untergebracht werden. Der Botschafter betonte, dass Tausende Binnenflüchtlinge in der ganzen Ukraine verteilt werden müssen. Dafür brauche man Geld und Wohnungen.

Kosten für den Wiederaufbau

Kiew nennt unter den Top-Prioritäten für den Wiederaufbau 2023 die Energieinfrastruktur, Verkehr und Wohnungsbau. In einem Zeitraum von zehn Jahren beziffert die Regierung die Kosten für den Wiederaufbau des Landes auf 411 Milliarden Dollar. Deutschland hat seit Beginn des Krieges die Ukraine mit 16,8 Milliarden Euro unterstützt.

AFP

Wissing plant Deutschlandticket auch für Frankreich

49-Euro-Ticket endgültig beschlossen – Bundesrat stimmt zu
49-Euro-Ticket endgültig beschlossen – Bundesrat stimmt zu

(über dts) Bundesverkehrsminister Volker Wissing will nationalen Tickets gegenseitig anerkennen
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) setzt sich dafür ein, dass Kunden des Deutschlandtickets kostenfrei den französischen Nahverkehr nutzen können. „Frankreich plant ebenfalls die Einführung eines nationalen Tickets, das unserem Deutschlandticket ähnelt. Ich hätte eine große Sympathie dafür, dass wir unsere nationalen Tickets gegenseitig anerkennen“, sagte Wissing den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) und der französischen Zeitung „Ouest-France“. Deutschland und Frankreich könnten einen Anfang machen, andere europäische Länder mitziehen, erhofft sich der FDP-Politiker. Allerdings betonte er auch, dass dies ein komplexes Unterfangen sei, das Zeit in Anspruch nehmen werde.

Deutschlandticket auch im ländlichen Raum sinnvoll

Wissing wies zuletzt aufgekommene Kritik am Deutschlandticket zurück. Kritiker bemängelten, dass das Ticket im ländlichen Raum wenig sinnvoll sei. Dem widerspricht Wissing: „Je nach Region und täglicher Fahrzeit sind für Verbraucher bei einer kombinierten Nutzung von Auto und ÖPNV Ersparnisse von bis zu 4.000 Euro pro Jahr möglich. Wegen der längeren Pendlerstrecken ist das CO2-Einsparpotenzial hier auch um ein Vielfaches höher als in den Städten.“ Es sei unrealistisch, bundesweit eine flächendeckende enge ÖPNV-Taktung wie in den Großstädten zu ermöglichen, daher müssten Auto und ÖPNV kombiniert gedacht werden.

Möglichst einheitliche Ausgestaltung des Deutschlandtickets gefordert

An die Bundesländer gerichtet forderte Wissing, die Ausgestaltung des Deutschlandtickets möglichst einheitlich vorzunehmen. „Der Erfolg des Tickets liegt in seiner Einfachheit begründet.“

Details zu Gratistickets für junge Erwachsene

Zudem teilte Wissing Details zu den geplanten 60.000 Gratistickets für junge Erwachsene in Deutschland und Frankreich im Rahmen des 60-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrages mit. Die Bewerbung um die Tickets starte am 12. Juni um 10 Uhr, das Ticket sei für junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland beziehungsweise Frankreich nutzbar. „Es gilt: Wer sich zuerst bewirbt, bekommt als erstes ein Ticket, bis das Kontingent erschöpft ist“, sagte Wissing. Das Angebot gelte zwischen Juli und Dezember. An sieben Tagen in einem Monat könne mit dem Gratisticket der Fern- und Nahverkehr kostenfrei genutzt werden. Das Vorhaben sei mit fünf Millionen Euro an Kosten im Haushalt veranschlagt, so Wissing.

AFP

Milchbauern fordern 14 Cent für unproduzierte Liter

Ampel einigt sich auf Abgabe für Umbau der Tierhaltung
Ampel einigt sich auf Abgabe für Umbau der Tierhaltung

(über dts) Milchbauern fordern staatliche Subventionen
Die deutschen Milchbauern machen ihrem Unmut über die Milch-Überproduktion Luft und fordern staatliche Subventionen. Laut dem Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Milchviehhalter (BDM), Karsten Hansen, muss Agrarminister Cem Özdemir die Krise ausrufen und zur Reduzierung der Milchproduktion aufrufen. „Dafür muss es im Gegenzug eine entsprechende Entschädigung aus dem EU-Krisenfonds geben“, so Hansen. Er schlägt eine Entschädigung von 14 Cent je nicht produzierten Liter Milch vor, um die Überproduktion zu stoppen.

Überproduktion von Rohmilch in Deutschland

Der Milchindustrieverband (MIV) rechnet damit, dass dieses Jahr knapp eine Milliarde Liter zu viel Rohmilch in Deutschland hergestellt werden. MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser sagte der „Bild“, dass der Preisdruck im Markt so groß sei, dass die Discounter ihre Preisverhandlungen bereits um einen Monat vorgezogen hätten. Heuser geht davon aus, dass die Preise für Milchprodukte bis Weihnachten nicht weiter sinken werden, aber der Butterpreis noch weiter schwanken könne.

Zuversicht trotz angespannter Lage

Trotz der angespannten Lage zeigt sich Heuser zuversichtlich, dass die Milchbauern im Gesamtjahr 2023 einen Durchschnittspreis von mehr als 40 Cent je Liter erzielen werden. „Das ist historisch immer noch sehr hoch“, so Heuser. Die Milchbauern hoffen auf eine schnelle Lösung der Krise und fordern von der Politik Unterstützung, um ihre Existenz zu sichern.

AFP