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Engpassberufe: Überdurchschnittlich viele Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte

Schild Agentur für Arbeit
Foto: dts

Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte sind in vielen Engpassberufen in Deutschland überdurchschnittlich stark vertreten. 2024 lag ihr Anteil in der Schweiß- und Verbindungstechnik bei 60 Prozent, in der Lebensmittelherstellung sowie bei Köchen bei jeweils 54 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. In der Gesamtwirtschaft hatten gut 26 Prozent aller abhängig Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte.

Hohe Anteile in Engpassberufen

In der Schweiß- und Verbindungstechnik hatten 60 Prozent der Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. In der Lebensmittelherstellung sowie bei Köchen traf dies auf jeweils 54 Prozent zu. Überdurchschnittlich hoch war der Anteil auch im Gerüstbau (48 Prozent), unter den Fahrern von Bussen und Straßenbahnen (47 Prozent), in der Fleischverarbeitung (46 Prozent) sowie unter Servicekräften in der Gastronomie (45 Prozent).

In der Gesamtwirtschaft hatte gut ein Viertel (26 Prozent) aller abhängig Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte. Sie selbst oder beide Elternteile waren also seit dem Jahr 1950 nach Deutschland eingewandert. In sogenannten Engpassberufen herrscht oder droht laut Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) ein Fachkräftemangel.

Weitere Mangelberufe über dem Durchschnitt

Deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt liegt der Anteil der Beschäftigten mit Einwanderungsgeschichte auch in der Kunststoff- und Kautschukherstellung (44 Prozent), im Hotelservice (40 Prozent), bei Berufskraftfahrern im Güterverkehr (39 Prozent), in der Metallbearbeitung (37 Prozent), in der Altenpflege (33 Prozent), bei Speditions- und Logistikkaufleuten (32 Prozent) sowie im Metallbau oder der Elektrotechnik (je 30 Prozent).

Der geringste Anteil an Beschäftigten mit Einwanderungsgeschichte in einem Engpassberuf war im Rettungsdienst (8 Prozent), in der Justizverwaltung (9 Prozent) und in der Landwirtschaft (15 Prozent) zu finden. Auch wenn es sich nicht um Mangelberufe laut Engpassanalyse der BA handelt, sind Menschen mit Einwanderungsgeschichte in einigen Berufsgruppen ähnlich stark unterrepräsentiert: Das trifft vor allem auf den Polizeivollzugsdienst (7 Prozent), Berufe in der öffentlichen Verwaltung sowie in der Sozialverwaltung und -versicherung (je 9 Prozent), auf Lehrkräfte (Primarstufe: 9 Prozent, Sekundarstufe: 12 Prozent) sowie auf Berufe in der Steuerverwaltung (10 Prozent) zu.

Branchen mit besonders hohem oder niedrigem Anteil

Der Anteil der Menschen mit Einwanderungsgeschichte ist nicht nur in vielen Mangelberufen hoch – einige Branchen sind insgesamt in besonderem Maße auf diese Arbeitskräfte angewiesen, so die Statistiker. Das ist vor allem in der Gastronomie der Fall: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller abhängig Beschäftigten in der Gastronomie, unabhängig vom jeweils ausgeübten Beruf, hatte 2024 eine Einwanderungsgeschichte. In der Gebäudebetreuung, die zum Großteil aus Gebäudereinigung besteht, zu der aber auch Garten- und Landschaftsbau zählen, hatte die Hälfte (50 Prozent) der Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte.

Einen überdurchschnittlich großen Anteil hatten Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte auch in der Beherbergung (43 Prozent), bei Wach- und Sicherheitsdiensten, in privaten Haushalten mit Hauspersonal sowie in der Lagerei und Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr (je 42 Prozent) und im Spiel-, Wett- und Lotteriewesen sowie bei Post-, Kurier und Expressdiensten (je 41 Prozent).

In zwei beschäftigungsstarken Bereichen mit jeweils mehr als einer Million Beschäftigten lag der Anteil mit einem knappen Drittel ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt in der Gesamtwirtschaft (26 Prozent): In Alten- und Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen sowie in der Kraftwagenproduktion hatten je 32 Prozent der abhängig Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte.

Deutlich unterrepräsentiert waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte im Jahr 2024 dagegen im Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (12 Prozent), in der Versicherungsbranche (14 Prozent), in der Energieversorgung und in der Landwirtschaft (je 15 Prozent). Im Bereich Erziehung und Unterricht mit 2,8 Millionen Beschäftigten waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte ebenfalls deutlich unterrepräsentiert (17 Prozent).

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Britische Inflation verharrt im September bei 3,8 Prozent

London Victoria
London Victoria Railway Station (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Die Inflation in Großbritannien verharrte im September 2025 bei 3,8 Prozent. Gegenüber August stagnierten die Verbraucherpreise; die Kerninflation sank leicht auf 3,5 Prozent. Der Verkehrssektor trieb die jährliche Teuerung, während Freizeit und Kultur sowie Lebensmittel und alkoholfreie Getränke dämpften, wie die britische Statistikbehörde am Mittwoch in London mitteilte.

Inflationsrate stabilisiert sich auf hohem Niveau

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Großbritannien hat sich zuletzt auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die jährliche Inflationsrate lag im September 2025 wie im Vormonat bei 3,8 Prozent, teilte die britische Statistikbehörde am Mittwoch in London mit.

Kerninflation und Monatsentwicklung

Gegenüber August stagnierten die Verbraucherpreise im neunten Monat des Jahres. Die jährliche Kerninflation (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) ist weiterhin etwas niedriger als der Gesamtindex. Sie lag im September bei 3,5 Prozent und war damit etwas geringer als im August, als es 3,6 Prozent waren, nach Angaben der britischen Statistikbehörde.

Sektorale Beiträge

Der Verkehrssektor leistete den größten Aufwärtsbeitrag zur monatlichen Veränderung der Jahresraten. Die Bereiche Freizeit und Kultur sowie Lebensmittel und alkoholfreie Getränke leisteten die größten gegenläufigen Abwärtsbeiträge, wie die britische Statistikbehörde mitteilte.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

AFP

Erinnern und Verantwortung übernehmen: Osnabrück gedenkt der Pogromnacht mit vielfältigem Programm

Zerstörte Synagoge am Morgen des 10. November 1938 / Foto: Sammlung Ordelheide Osnabrück
Zerstörte Synagoge am Morgen des 10. November 1938 / Foto: Sammlung Ordelheide Osnabrück

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland zahlreiche Synagogen. Auch in Osnabrück wurde das jüdische Gotteshaus an der heutigen Alten-Synagogen-Straße in Brand gesetzt, jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden verhaftet oder waren gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt.

Gedenkfeier im Schloss Osnabrück

Jedes Jahr organisieren Osnabrücker Schulen eine Gedenkfeier, um an diese Verbrechen und ihre Opfer zu erinnern. In diesem Jahr präsentieren die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums am 9. November um 11:30 Uhr in der Aula des Osnabrücker Schlosses ein szenisches Spiel mit dem Titel „Wer bin ich? Wer darf ich sein?“, das die Auseinandersetzung mit Identität, Ausgrenzung und Verantwortung in den Mittelpunkt stellt.  Im Anschluss führt ein Gedenkgang zum Ort der zerstörten Synagoge an der Alten-Synagogen-Straße, wo die Kranzniederlegung am Mahnmal „Alte Synagoge“ erfolgt. Für den Besuch der Veranstaltung in der Aula ist eine Anmeldung erforderlich.

Weitere Veranstaltungen

Neben der Veranstaltung im Schloss gibt es in den Tagen zuvor und danach ein vielfältiges Rahmenprogram: Am Donnerstag (23. Oktober) hält Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum in der Volkshochschule Osnabrück einen Vortrag zum Thema „Unerwünscht – Juden in Nachkriegsdeutschland“ in dem sie die Situation jüdischer Menschen in der unmittelbaren Nachkriegszeit beleuchtet.

Am Sonntag (2. November) läuft um 11:30 Uhr der Dokumentarfilm „Truus’ Children“ im Cinema-Arthouse, der die bewegende Geschichte der niederländischen Widerstandskämpferin Truus Wijsmuller erzählt, die tausende jüdische Kinder vor der Deportation in die Vernichtungslager rettete.

Am Freitag (21. November) hält die Journalistin Susanne Siegert um 18:30 Uhr im Museumsquartier Osnabrück eine Lesung aus dem Buch  „Gedenken neu denken – Wie sich unser Erinnern an den Holocaust verändern muss“ und zeigt, wie Formen des Gedenkens weiterentwickelt und neu gedacht werden können. Ergänzt wird das Programm außerdem durch weitere Vorträge, Lesungen, Konzerte, Führungen mit thematischen Schwerpunkten und durch ein Zeitzeugengespräch mit den „Omas gegen Rechts“.

Informationen und Anmeldung

Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen gibt es online oder auf einem Faltblatt, das in der Touristen-Information und an weiteren öffentlichen Orten ausliegt. Anmeldungen zur Gedenkveranstaltung am 9. November und weitere Informationen gibt es beim Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück per Telefon unter 0541 323-2462 oder per Mail an friedenskultur@osnabrueck.de.

AFP

SPD fordert Parlamentsbeschluss zur Stadtbild-Debatte nach Merz-Äußerungen

Adis Ahmetovic
Adis Ahmetovic (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Nach umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über ein fortbestehendes „Problem“ im „Stadtbild“ im Zusammenhang mit der Migrationspolitik wird aus der SPD die Forderung nach Klarheit laut. SPD-Politiker Adis Ahmetovic bringt einen parlamentarischen Beschluss ins Spiel.

SPD drängt auf Klärung der „Stadtbild“-Debatte

Die SPD reagiert auf die jüngsten Aussagen von Friedrich Merz (CDU) mit dem Ruf nach einer präzisen Debatte. Adis Ahmetovic, Vorsitzender der SPD Hannover und Bundestagsabgeordneter, plädiert für ein gemeinsames Vorgehen der Koalition.

„Die Koalition aus CDU, CSU und SPD sollte sich auf ein gemeinsames Stadtbild durch einen parlamentarischen Beschluss verständigen, um die Debatte zu rationalisieren: Wie können wir Leerstand beseitigen, für mehr Erlebnis und Kultur sowie Sicherheit und Sauberkeit sorgen?“, sagte Adis Ahmetovic, Vorsitzender der SPD Hannover und Bundestagsabgeordneter, dem „Stern“. „Ob der Kanzler dafür ins Kanzleramt einlädt, das Thema im Koalitionsausschuss bespricht oder wir eine Arbeitsgruppe einrichten: Hauptsache, wir klären das.“

Forderung nach Klarheit an den Kanzler

Ahmetovic, der auch außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, forderte den Kanzler zu „Klarheit“ in der „Stadtbild“-Debatte auf. „Diese schwammige Sprache ist gefährlich, weil sie Raum für Ressentiments öffnet – und damit die AfD und ihre Ideologie beflügelt“, kritisierte der Sozialdemokrat. „Was genau ist das Problem, von dem Friedrich Merz spricht? Angesichts früherer Aussagen von ihm habe ich eine Vermutung. Das Problem aber: Als Kanzler spricht er auch für die Koalition.“ Ahmetovic: „Ich will das als SPD-Abgeordneter, zumal als Großstadt-Kind, nicht einfach so stehen lassen.“

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Reservistenchef: Wehrpflicht nötig für Deutschlands Verteidigungsfähigkeit

Soldaten der deutschen Bundeswehr
Soldaten der deutschen Bundeswehr / Foto: dts

Der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr hält die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht für notwendig, um Deutschlands Verteidigungsfähigkeit zu sichern. Er rechnet im Kriegsfall mit hohen täglichen Verlusten an der Front, die vor allem durch Reservisten ausgeglichen werden müssten, und äußert sich skeptisch zum diskutierten Losverfahren bei der Musterung.

Debatte um Wehrpflicht und Verteidigungsfähigkeit

Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr Patrick Sensburg hält eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht für nötig, um Deutschland verteidigungsfähig zu machen. Im Falle eines Krieges rechnet er mit 1.000 getöteten oder verwundeten Soldaten an der Front pro Tag – die müssten ersetzt werden, und zwar auch maßgeblich durch Reservisten, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Krieg bedeute Tod, Leid und Elend – „und darum müssen wir schon jetzt alles daransetzen, um ihn zu verhindern“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Skepsis gegenüber Losverfahren

Das diskutierte Losverfahren für die Musterung betrachtet Sensburg mit Skepsis: „Das Losverfahren wäre eine verfassungskonforme Möglichkeit. Sie ist aber kommunikativ nicht besonders glücklich. Sinn macht vermutlich eine Kombination aus Bestenauslese und Losverfahren.“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Freiwillige und Rolle der Reserve

Zu den möglichen Bewerberzahlen sagte Sensburg: „Ich rechne damit, dass wir viel mehr freiwillige Bewerbungen kriegen werden, als wir glauben. Wir reden von aufwachsenden bis zu rund 40.000 Freiwilligen, die wir aus über 600.000 Männern und Frauen eines Jahrgangs gewinnen müssen. Ich wette, die kriegen wir. Nur für die Reserve, also eine wehrhafte Zivilbevölkerung, wird es dauerhaft nicht reichen. Deshalb wird es auf Dauer ohne Wiedereinsetzung der Wehrpflicht nicht gehen.“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Reservisten würden unter anderem für die Sicherung der militärischen Infrastruktur im eigenen Land und für zahlreiche weitere Aufgaben und den sogenannten Feldersatz benötigt, fügte Sensburg hinzu.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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CDU-Landespolitiker fordert, Koalition soll Streit beenden und AfD den Nährboden entziehen

Wichtige Teile
Wichtige Teile der Bundesregierung mit dem Bundeskanzler (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Der rheinland-pfälzische CDU-Landeschef Gordon Schnieder fordert von der schwarz-roten Regierungskoalition in Berlin ein geräuschloseres Arbeiten im Kampf gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Zudem mahnt er Verlässlichkeit der Bundesregierung in der Energiepolitik an und ruft die eigene Partei zum Dialog mit enttäuschten Wählern auf.

Forderung nach geschlossenem Auftreten

Rheinland-pfälzischer CDU-Landeschef Gordon Schnieder sieht die Regierungskoalition in Berlin in der Pflicht, interne Konflikte nicht öffentlich auszutragen. „Nur mit guter und verlässlicher Politik können wir der AfD ihren Nährboden entziehen“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Mittwochsausgabe). „Die öffentliche Zankerei muss ein Ende haben.“

In der Umsetzung des Koalitionsvertrags dürfe „nicht jedes Thema nochmals von den Fraktionen infrage gestellt werden“, so Schnieder. Dies zerstöre Vertrauen, das Wähler in die regierungstragenden Parteien haben müssten. Das Ringen um Kompromisse gehöre zur Demokratie, „Streit auf offener Bühne aber schadet uns immens“.

Appell an Bundesregierung und eigene Partei

CDU-Spitzenkandidat für die rheinland-pfälzische Landtagswahl im März Schnieder wünscht sich „Verlässlichkeit von der Bundesregierung“. Wer geringere Stromsteuern für alle ankündige, dürfe am Ende nicht nur günstige Energie für wenige beschließen – „sonst werde ich unglaubwürdig“.

Schnieder rief die CDU auf, das Gespräch mit enttäuschten Wählern zu suchen, und betonte zugleich klare Kommunikation: Die Partei sollte „aber ihnen auch klarmachen, dass unsere Wahlkampfversprechen weder gelogen noch geheuchelt waren“. Vielleicht habe die CDU „zu wenig die Selbstverständlichkeit betont, dass unser Programm mit weniger als 50 Prozent der Parlamentssitze nicht eins zu eins umsetzbar ist“. Eine Koalition müsse „Kompromisse erarbeiten, die das Land trotzdem nach vorn bringen. So ist die Bundesrepublik groß geworden“.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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DRK-Chefin fordert Pistorius: Soziale Dienste ins Wehranschreiben

Sanitäter
Sanitäter / Foto: dts

Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes fordert, junge Menschen in einem Wehrdienst-Anschreiben ausdrücklich auch auf soziale Dienste hinzuweisen. Zugleich äußert sie Skepsis gegenüber einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr mit Verweis auf Bürokratie und Kosten.

Forderung nach Hinweis auf soziale Dienste

Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Gerda Hasselfeldt hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) aufgefordert, in dem Wehrdienst-Anschreiben an junge Menschen auch auf die Möglichkeit sozialer Dienste hinzuweisen. „Hier könnte man mit einfachen Mitteln für einen signifikanten Anstieg des gesellschaftlichen Engagements sorgen“, sagte Hasselfeldt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr sieht sie aufgrund von Bürokratie und Kosten mit Skepsis.

Zurückhaltung bei verpflichtendem Gesellschaftsjahr

„Wir stehen als Gesellschaft vor vielen Herausforderungen wie der Alterung der Gesellschaft oder zunehmenden Naturkatastrophen“, sagte Hasselfeldt. „Zudem gilt es, die Widerstandsfähigkeit unserer Bevölkerung auch deshalb zu erhöhen, um im äußersten Notfall auf einen bewaffneten Konflikt besser vorbereitet zu sein.“ Dazu sei „deutlich mehr gesellschaftliches Engagement“ nötig, weshalb sie die Diskussion über ein Gesellschaftsjahr grundsätzlich begrüße. Sie schränkte jedoch ein: „Bei der konkreten Gestaltung sollten wir in Betracht ziehen, ob das Ganze zeitnah realisierbar ist, ob rechtliche Risiken bestehen und wie groß der bürokratische, aber auch der finanzielle Aufwand sind.“

Freiwilligendienste stärken

Mit einer Stärkung der bestehenden Freiwilligendienste würde eine deutliche Zunahme des gesellschaftlichen Engagements auf freiwilliger Basis einhergehen, zeigte sich Hasselfeldt überzeugt. Bei der Bezahlung und Anerkennung gebe es allerdings „noch viel Luft nach oben“. Zuletzt hatten sich prominente Grüne in einem Antrag für den Parteitag Ende November für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr ausgesprochen.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Uni Osnabrück startet KI-Reallabor Agrar: 18,9 Millionen Euro für die Landwirtschaft der Zukunft

Die Beteiligten am KI-Reallabor Agrar bei der feierlichen Eröffnung. Foto: Uwe Lewandowski
Die Beteiligten am KI-Reallabor Agrar bei der feierlichen Eröffnung. Foto: Uwe Lewandowski

Kann man dank Künstlicher Intelligenz Landwirtschaft künftig produktiver, nachhaltiger und womöglich auch kostengünstiger betreiben? Wie kann eine resiliente Wirtschaft im Bereich von Agrar, Ernährung und Bioökonomie verstärkt gefördert werden? Diesen Fragen widmet sich das KI-Reallabor Agrar (RLA), das am Freitag, 17. Oktober, unter Leitung der Universität Osnabrück gemeinsam mit sieben Partnern offiziell seine Arbeit aufnimmt. 

18,9 Millionen Euro für KI-Reallabor Agrar

Für das KI-Reallabor stellt die VolkswagenStiftung im Rahmen der Initiative zukunft.niedersachsen über das Ministerium für Wissenschaft und Kultur Projektmittel in Höhe von 18,9 Millionen Euro zur Verfügung. Unter Konsortialführung der Universität Osnabrück beteiligen sich an dem auf fünf Jahre angesetzten Vorhaben das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Hochschule Osnabrück (HSOS), das Agrotech Valley Forum e.V. (AVF), die Technische Universität Braunschweig (TUBS), das Johann Heinrich von Thünen-Institut, das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) sowie das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (NAN).

Zukunft der Landwirtschaft im Fokus

„Mit dem neuen KI-Reallabor Agrar setzen wir Maßstäbe“, sagte Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Uni Osnabrück, anlässlich der Auftaktveranstaltung im Osnabrücker Schloss. „Steht doch die Landwirtschaft vor einer Zukunft voller Herausforderungen. Dabei spreche ich nicht allein von den hoch problematischen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels. Verschlimmernd hinzu kommen stetig steigende Produktionskosten und ein besorgniserregender Fachkräftemangel. Da sind Aufgaben zu bewältigen, die verschiedene Blickwinkel benötigen. Und genau dafür bringen alle an dem Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein so vielgestaltiges Expertinnen- und Expertenwissen mit, dass man wirklich von gelebter Interdisziplinarität sprechen kann.“ 

Niedersachsen ist Agrarland Nummer 1

Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen, ergänzte: „Im KI-Reallabor Agrar und in den beiden Verbundprojekten wird ganz wesentliche Forschung für Niedersachsen als Agrarland Nummer 1 geleistet. Wir erhoffen uns Erkenntnisse, wie die Transformation hin zu einem nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem gelingen kann.“

Versuchshof FielLab Agrar soll Technik testen

In der Region Osnabrück soll im kommenden Jahr ein agrartechnischer Versuchshof für Test- und Validierungen – das FieldLab Agrar – entstehen und mit Leben gefüllt werden. „Wir wollen in einem ersten Schritt hier als einen Arbeitsschwerpunkt teilautomatisierte Technik testen und dabei auch die wirtschaftlichen Komponenten im Blick behalten“, erläutert Prof. Dr. Tim Römer vom Institut für Mathematik der Uni Osnabrück. Landwirtschaftliche Geräte sind teuer – statt direkt einen neuen Traktor anzuschaffen, soll daher etwa die Möglichkeit überprüft werden, bestehende Technik nachzurüsten. 

KI soll praktisch in Landwirtschaft zum Einsatz kommen

Dass der wissenschaftlich begleitete Einsatz von KI auch einen praktischen Einsatz in der Landwirtschaft erfährt, liegt den Forschenden besonders am Herzen: „Wir wollen in den Austausch mit Firmen und Berufsschulen gehen und können uns auch sehr gut vorstellen, Berufs- und Fachschullehrerinnen und -lehrern die Anwendung neuester Technologien vorzuführen“, so Römer. Das KI-Reallabor Agrar soll eine Plattform sein, die Wissenschaft, Praxis und Bildung eng verknüpft. 

Interdisziplinäre Besetzung des KI-Reallabor

Bis dahin werden zunächst Büroräume und Lagermöglichkeiten geschaffen und weiter Personal aufgebaut, wobei das Stellenbesetzungsverfahren interdisziplinär abläuft – neben Informatikern, Mathematikerinnen und Mathematikern werden auch Menschen aus agrarwissenschaftlichen oder kaufmännischen Studiengängen sowie Technikerinnen und Techniker gesucht. Auch Juristinnen und Juristen spielen im RLA eine sehr bedeutende Rolle, da die Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmens für den Einsatz von KI- und Robotik in der Landwirtschaft eines der Kernziele des Forschungsprojekts darstellt.

AFP

Länder fordern Ausnahmen vom Verbrennerverbot für E-Fuels nach 2035

Die Regierungschefs der Länder wollen neben sogenannten „Range Extendern“ und Plug-in-Hybriden auch „E-Fuel-Only“-Fahrzeuge zulassen – und zwar auch über 2035 hinaus. Das geht aus der Beschlussvorlage der Ministerpräsidentenkonferenz hervor, meldet das Nachrichtenmagazin „Politico“ am Mittwoch.

Beschlussvorlage der Ministerpräsidentenkonferenz

Die 16 Länderchefs bekennen sich laut Beschlussvorlage zur Elektromobilität, halten jedoch „eine angemessene Berücksichtigung und Förderung alternativer klimafreundlicher Antriebskonzepte und ergänzender Übergangstechnologien wie `E-Fuel-Only`-Fahrzeuge […] für erforderlich.“ (Beschlussvorlage) Dafür müsse die EU-Kommission einen realistischen Rahmen setzen.

Flottengrenzwerte und Übergangstechnologien

Die Bundesregierung solle sich für eine „dynamische und indikatorenbasierte Auslegung der Flottengrenzwerte“ einsetzen (Beschlussvorlage). Ein „starres Verbot der Verbrennertechnologie ab dem Jahr 2035 ohne Rücksicht auf seine tatsächliche Umsetzbarkeit“ würde den Angaben zufolge die Wettbewerbsfähigkeit und die Akzeptanz von E-Autos gefährden (Beschlussvorlage). Der höhere CO2-Ausstoß soll durch „entsprechende Erhöhung der Beimischquoten an CO2-armem Kraftstoff ausgeschlichen werden“ (Beschlussvorlage).

Forderung nach Abbau von US-Zöllen

Zudem fordern die Länder vom Bund, sich für eine Senkung der US-Zölle einzusetzen. So schreiben die 16 Länderchefs: „Vor dem Hintergrund der Attraktivität des europäischen Binnenmarktes appellieren die Regierungschefinnen und Regierungschefs an die Bundesregierung und an die Europäische Kommission, im Rahmen des künftigen Verhandlungsprozesses als Verhandlungspartner auf Augenhöhe mit den Vereinigten Staaten von Amerika auf eine spürbare Senkung der derzeit vereinbarten 15-prozentigen Zollobergrenze auf europäische Waren hinzuarbeiten.“ (Beschlussvorlage) Der Zollsatz sei „eine hohe Belastung für zahlreiche europäische Unternehmen“, auch wenn dieser als Zollobergrenze im Rahmenabkommen zugesichert worden sei (Beschlussvorlage). Die Länder fordern ebenfalls ein „ausgewogenes Stahl- und Aluminiumabkommen“, in dem Europa ein angemessenes Importkontingent erhält (Beschlussvorlage).

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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CDU-Kandidat Schulze ignoriert Brandmauer-Debatte, peilt Wahlsieg 2026 an

Sven Schulze
Sven Schulze am 17.10.2025 / via dts Nachrichtenagentur

Sven Schulze, designierter CDU-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt, zeigt sich unbeeindruckt von Debatten über Brandmauern und Unvereinbarkeitsbeschlüsse. Trotz Rückstands in Umfragen setzt er auf Inhalte und peilt bei der Landtagswahl im September 2026 den ersten Platz für die CDU an. Das sagte er dem Nachrichtenmagazin „Politico“.

Gelassenheit in Debatten

Designierter CDU-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt Sven Schulze will sich von Diskussionen über Brandmauern und Unvereinbarkeitsbeschlüsse nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Ich lasse mich doch nicht verrückt machen von irgendwelchen theoretischen Diskussionen, dann wäre ich ja auch der falsche Kandidat“, sagte Schulze dem Nachrichtenmagazin „Politico“.

Ziel: stärkste Kraft 2026

Trotz eines erheblichen Rückstands in den Umfragen setzt Schulze darauf, bei der Landtagswahl im September 2026 mit der CDU in Sachsen-Anhalt vorn zu liegen. „Uns geht es darum, durch Inhalte in den nächsten elf Monaten hier ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Unser Ziel ist klar, stärkste Kraft zu werden.“, sagte Schulze dem Nachrichtenmagazin „Politico“.

Herausforderungen in Ostdeutschland

Schulze sagte, es stimme, dass es in Ostdeutschland inzwischen andere Realitäten gebe. „Und dass es wirklich verdammt schwer ist, überhaupt noch eine Mehrheit hier zu organisieren. Das haben wir ja in Thüringen gesehen, das haben wir in Sachsen gesehen.“, sagte Schulze dem Nachrichtenmagazin „Politico“. Aber es lohne sich zu kämpfen und für die eigenen Themen Wähler zu werben: „Das haben wir 2021 gezeigt.“, sagte Schulze dem Nachrichtenmagazin „Politico“. Auch damals habe die CDU schlechte Umfragewerte gehabt.

„Die Menschen sagen mir hier: Herr Schulze, wir wollen nicht über Konstellationen reden, sondern wir wollen mit Ihnen über die Themen reden, die für Sie, die für uns wichtig sind. Und das ist halt der Unterschied zwischen Berlin-Mitte und Magdeburg“, so CDU-Politiker Schulze dem Nachrichtenmagazin „Politico“.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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