Osnabrück: Krematorium am Heger Friedhof wird erweitert

Hier kann bei Bedarf eine dritte Ofenlinie eingerichtet werden. / Foto: Brockfeld

Das Krematorium am Heger Friedhof wird deutlich erweitert. Der Anbau soll die Kühlräume und den Bereich für die amtsärztliche Untersuchung vergrößern. Bei Bedarf kann außerdem eine dritte Ofenlinie installiert werden. Am heutigen Donnerstag (24. März) fand die symbolische Grundsteinlegung statt.

Lange Zeit waren Feuerbestattungen eher die Ausnahme, doch in den vergangen Jahrzehnten wuchs ihre Zahl stetig an. In den 1940er Jahren gab es in Osnabrück nur etwas mehr als 100 Einäscherungen pro Jahr, inzwischen sind es mehr als 5.000. 71 Prozent der Bestattungen in Osnabrück sind damit Feuerbestattungen, Tendenz steigend. Eine Feuerbestattung dauert etwa vier Stunden. Außerdem braucht es Kühlräume zur Aufbewahrung der Verstorbenen sowie einen Amtsarzt, der die Leichen untersucht, damit beispielsweise kein Mord vertuscht werden kann. Der Aufwand ist groß und der Bedarf wächst, daher wird das Krematorium auf dem Heger Friedhof deutlich erweitert.

Die Bauarbeiten sind schon deutlich fortgeschritten. / Foto: Brockfeld
Die Bauarbeiten sind schon deutlich fortgeschritten. / Foto: Brockfeld

Fertigstellung 2023 geplant

Der Anbau ist seit 2018 in Planung und soll 2023 fertig werden. Die Kosten belaufen sich auf 3,9 Millionen Euro, davon werden über zwei Millionen durch Zuschüsse gedeckt. Es ist nicht die erste Erweiterung des Krematoriums: “Das Osnabrücker Krematorium aus dem Jahr 1936 mit zwei Ofenlinien steht mit dem gesamten Gebäudekomplex des Hauptgebäudes am Heger Friedhof unter Denkmalschutz”, erklärt Detlef Schnier, Betriebsleiter des Osnabrücker ServiceBetriebs. “Bereits Anfang der 90er Jahre wurde ein neues Krematorium mit einer modernen Filtertechnik und zwei neuen Öfen angebaut. Aufgrund gestiegener Umweltanforderungen wurde das Krematorium wiederum 2008/2009 modernisiert.”

Finanzvorstand Thomas Fillep ( links) und Andrew McCulloch,Technischer Leiter des Krematoriums, befüllen die Zeitkapsel. / Foto: Brockfeld
Finanzvorstand Thomas Fillep (links) und Andrew McCulloch, Technischer Leiter des Krematoriums, befüllen die Zeitkapsel. / Foto: Brockfeld

Zeitkapsel eingemauert

Das neue Gebäude wurde vom Planungsbüro Rohling entworfen und wird seit August 2021 von der Firma Kallage aus Vechta errichtet. Der zweigeschossige Bau liegt hinter dem Anbau von 1993 und soll über mehr Platz für Kühlräume sowie die amtsärztlichen Untersuchungen der Leichen verfügen. Falls nötig, kann in Zukunft auch eine zusätzliche Ofenlinie installiert werden, sodass insgesamt drei statt zwei Öfen bereit stehen. Obwohl der Bau schon fortgeschritten ist, fand die symbolische Grundsteinlegung am 24. März 2022 statt. Thomas Fillep, Finanzvorstand des Osnabrücker Servicebetriebes, nutzte die Gelegenheit, um eine Zeitkapsel einzumauern. In dieser finden sich unter anderem eine Tageszeitung, Münzen, die aktuellen Baupläne und eine kleine Kopie der Ursprungspläne von 1936.


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Lukas Brockfeld
Lukas Brockfeld
Lukas Brockfeld ist seit dem Sommer 2019, erst als Praktikant und inzwischen als fester Mitarbeiter, für die Redaktion der HASEPOST unterwegs.

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