Ohne Visum in die USA reisen: Das gilt es zu beachten

Deutschland ist zwar kein Reiseweltmeister mehr, die Deutschen verreisen aber immer noch viel. Rund 55 Millionen Deutsche unternehmen jedes Jahr mindestens eine Urlaubsreise. Besonders beliebte Reiseziele sind die Mittelmeerländer, aber auch fernere Länder. In die meisten Länder kann man ohne Visum einreisen. Der deutsche Reisepass reicht aus. Wer in die USA reisen möchte, braucht sowohl für die Urlaubs- als auch die Geschäftsreise eine elektronische Reisegenehmigung, ESTA (Electronic System Travel Authorization).

Alle Fragen wahrheitsgemäß beantworten

Den ESTA Antrag ausfüllen kann man nur online. Hier werden Angaben zur Person abgefragt, Kontaktdaten, Angaben zum Reisepass, aber auch über Staatsbürgerschaft, die Eltern und das Beschäftigungsverhältnis. Außerdem sind Sicherheitsfragen zu beantworten, und zwar wahrheitsgemäß. Falsche Antworten können zu einem lebenslangen Einreiseverbot führen. Der Antrag muss spätestens 72 Stunden vor Abreise gestellt werden. Die elektronische Reisegenehmigung gilt für 90 Tage. Wer länger in den USA bleiben möchte, braucht ein Visum. Das gilt auch für Reisen, die einem anderen als einem geschäftlichen oder touristischen Aufenthalt dienen.

ESTA und das Visa Waiver Programm

Grundlage für die visafreie Einreise in die USA ist das sogenannte Visa Waiver Programm. Es ermöglicht allen Staatsangehörigen der am Programm teilnehmenden Ländern die Einreise ohne Visum. Das Programm wurde 1986 ausgearbeitet mit dem Ziel, das Außenministerium zu entlasten, das für die Erteilung von Touristenvisa zuständig ist. In das Programm aufgenommen werden unter anderem nur souveräne Staaten, die Sicherheitsdaten mit den USA teilen und strenge Reisepass-Sicherheitsanforderungen erfüllen. Deutschland gehört seit 1989 zu den Mitgliedsländern. Um die Reisegenehmigungsanträge von Staatsangehörigen aus den Mitgliedsländern elektronisch bearbeiten zu können, wurde 2008 ESTA eingeführt. ESTA ist kein Visum, sondern eine Visabefreiung.

Welche Dokumente werden noch gebraucht?

Um den ESTA-Antrag stellen zu können, müssen Reisende über einen gültigen, maschinenlesbaren Reisepass mit einem biometrischen Passfoto verfügen. Dabei darf es sich nicht um einen vorläufigen Reisepass handeln. Die Gültigkeit muss mindestens noch sechs Monate betragen. Jedes Familienmitglied braucht einen eigenen Pass, auch Kinder. Um die Gebühr für die Erteilung der Reisegenehmigung begleichen zu können, wird eine Kreditkarte benötigt. Ohne Kreditkarte ist die Antragstellung nicht möglich. Außerdem ist ein gültiges Rückreiseticket nötig. Das Rückreisedatum muss innerhalb der 90 Tage liegen, die der Aufenthalt maximal dauern darf. Im Flugzeug muss eine Zollerklärung ausgefüllt werden, in der unter anderem die Adresse der Unterkunft anzugeben ist. Diese sollte man also griffbereit haben. Das gilt auch für den Reisepass, denn dessen Nummer wird ebenfalls für die Zollerklärung benötigt.

Was noch bei der Einreise zu beachten ist

Die Einreisekontrollen in die USA sind streng. Selbst mit Reisegenehmigung oder Visum ist die Einreise nicht garantiert. Jeder USA-Reisende muss auf lange Befragungen und eine gründliche Durchsuchung des Gepäcks gefasst sein. Das gilt auch für Smartphone und Laptop. Zwar muss man Passwörter nicht preisgeben, wenn der Grenzbeamte aber nicht auf die Daten zugreifen kann, werden die Geräte mit forensischer Software untersucht. Und das kann dauern. Besser ist es, die Geräte vor der Übergabe zu entsperren. Spaß verstehen die Grenzbeamten eher nicht. Und sie haben die Macht, die Einreise zu verweigern. Dann heißt es zurück nach Hause, denn im ESTA-Antrag muss auf das Recht der Überprüfung der Zulassungsentscheidung des Grenzbeamten ausdrücklich verzichtet werden.


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Redaktion Hasepost
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