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Nahverkehrsplan sorgt für Ärger: VCD warnt vor massiven Verschlechterungen in der Region Osnabrück

📍Ort des Geschehens: Osnabrück (Gesamtstadt)

Der Kreisverband Osnabrück des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) schlägt Alarm: Der aktuelle Entwurf des neuen Nahverkehrsplans für Stadt und Landkreis Osnabrück dürfe so nicht verabschiedet werden. Der Verein fordert deutliche Nachbesserungen und warnt vor gravierenden Einschnitten für Fahrgäste.

Busverlegung sorgt für Kritik

Besonders kritisch sieht der VCD die geplante Verlegung von Buslinien vom Neumarkt in die Johannisfreiheit. Tobias Demircioglu, 1. Vorsitzender des VCD Osnabrück, erklärt: „Es steht leider im Entwurf des NVP unter Kapitel 4.3.2 als planerische Vorgabe, die Buslinien in Osnabrück in einer Richtung vom Neumarkt zu verlegen in die Johannisfreiheit. Dieses sollte nicht beschlossen werden. Die Johannisfreiheit ist sehr schmal, und es sind drei Krankenhäuser als Anlieger (Marienhospital, Christliches Kinderhospital, Hospiz). Ferner ist es für Busse ein Umweg, und für Fahrgäste, die am Neumarkt umsteigen, werden die Fußwege weiter.“

Ausgedünnte Verbindungen nach Bad Essen und Ostercappeln

Besonders an Sonn- und Feiertagen drohen laut VCD erhebliche Angebotslücken. Schon jetzt gebe es kaum Busfahrten auf der Relation Osnabrück – Bad Essen, nachdem mit Einführung der S20 viele Fahrten der Linie X276 gestrichen worden seien. Laut Entwurf soll die S20 ab Januar 2026 nur noch montags bis freitags zwischen 7:00 und 18:00 Uhr fahren – ein deutlicher Rückbau.

Auch abends sollen Verbindungen dünner werden

Unklar bleibt nach Ansicht des VCD, wie es künftig in anderen Regionen des Landkreises aussieht, insbesondere dort, wo das Angebot durch „Moin+“ ausgeweitet worden war. Betroffen sind unter anderem die Relationen Osnabrück – Bad Laer (S40), Fürstenau – Quakenbrück (640) und Fürstenau – Bersenbrück (650). Für die Strecke nach Bad Laer sieht der Entwurf zudem eine Zusammenlegung der Linien S40 und 465 vor – mit selteneren Fahrten am Sonntag. Demircioglu warnt: „Es sollte vermieden werden, dass es zu Verschlechterungen kommt.“

Seit Jahren fehlen wichtige Linien im Schinkel

Im Osnabrücker Stadtteil Schinkel, einem der dichtbesiedelten Viertel der Stadt, fehlen seit zwei Jahren zwei wichtige Busrelationen. Betroffen ist die Verbindung von der Innenstadt über die Belmer Straße Richtung Gretesch / Gretescher Turm. Dort liegen mehrere frühere Haltestellen, die seit Wegfall der alten Linien nicht mehr bedient werden. Auch ein Teil der Ringbusverbindung Dodesheide – Schinkel – Fledder ist weiterhin nicht wiederhergestellt.

Zudem fordert der VCD, Busse von der Mindener Straße wieder über die Hamburger Straße zum Hauptbahnhof zu führen. Nur so könnten Fahrgäste aus Lüstringen und Schledehausen den Bahnhofsvorplatz wieder direkt erreichen. „Wir appellieren an die Politik aus Stadt und Landkreis Osnabrück, diesen Entwurf des Nahverkehrsplans so nicht zu beschließen“, so Demircioglu.


 
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