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Nach Vandalismus in Havelse: VfL Osnabrück stellt Zusammenarbeit mit Fanszene infrage

Nach dem nächtlichen Vandalismus im Wilhelm-Langrehr-Stadion des TSV Havelse verschärft der VfL Osnabrück seine Haltung – und stellt die Zusammenarbeit mit Teilen der eigenen Fanszene infrage.

Immense Schäden am Stadiongelände

In der Nacht vor dem Drittliga-Spiel zwischen dem TSV Havelse und dem VfL Osnabrück drangen unbekannte Täter auf das Vereinsgelände in Garbsen ein und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Vereinssprecher Matthias Limbach zeigte sich entsetzt: „Wirklich alle denkbaren Flächen im und am Stadion sind besprüht mit Chemikalien.“ Zudem seien sämtliche Schlösser auf dem Gelände mit Silikon und Schmutz verklebt worden – darunter auch die Wohnung des Hausmeisters, der das Gebäude am Samstagmorgen zunächst nicht verlassen konnte.

Besonders schwer wiegt der Schaden an der LED-Wand, die erst zu den Aufstiegsspielen angeschafft worden war. Auch die Stadiontechnik in der Sprecherkabine und mehrere Fahrzeuge sind unbrauchbar. Der Schaden wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt. Laut TSV-Vorsitzendem Daniel Wolter ist insbesondere der Jugendsport betroffen, der für ein bis zwei Wochen ausfällt.

Transparent im Gästeblock bringt das Fass zum Überlaufen

Brisanz erhielt der Vorfall zusätzlich durch ein Transparent im Osnabrücker Gästeblock am Spieltag. Die Aufschrift: „Eure Kartenpreise führen zu neuen Problemen – Osnabrücker Finanzspritze für lokale Reinigungsunternehmen.“ Der Spruch wurde in direktem Zusammenhang mit der nächtlichen Aktion verstanden – und brachte das Fass aus Sicht des VfL zum Überlaufen.

VfL Osnabrück verurteilt eigenes Umfeld

Der Verein reagierte am Folgetag mit einem ungewöhnlich deutlichen Statement. Die Transparente seien „nicht nur eine inakzeptable Solidarisierung mit den Tätern“, sondern zeigten auch, dass die kriminelle Aktion „innerhalb der aktiven Fanszene beziehungsweise in großen Teilen der Szene bekannt beziehungsweise sogar geplant war“. Der Klub kündigte an, die bisherige Form der Zusammenarbeit mit Fanvertretern auf den Prüfstand zu stellen.
Bereits am Samstag hatte Präsident Holger Elixmann von einem „absolut unsozialen Verhalten“ gesprochen, das „nicht mit den Werten des VfL im Einklang“ stehe. Auch in einem ergänzenden Vereinsstatement wurde die Haltung nochmals bekräftigt: Man könne „nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“.

Anzeige gegen Unbekannt – Ermittlungen laufen

Der TSV Havelse hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs. Beweise liegen bislang nicht vor, doch sowohl der TSV als auch der VfL sehen Indizien, die auf das Umfeld der Osnabrücker Fanszene hinweisen.

Wie sich die Situation weiterentwickelt, bleibt offen – fest steht: Der Vorfall hat das Verhältnis zwischen Klub und Teilen seiner Anhängerschaft schwer beschädigt.


 
Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.
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