Migrationsforscher warnt vor Flüchtlingswelle bei Niederlage der Ukraine

Der Migrationsforscher Gerald Knaus warnt vor einer signifikanten Zunahme der Flüchtlingszahlen im Falle einer Niederlage der Ukraine gegen Russland. Er betont die Wichtigkeit der Unterstützung der Ukraine und stellt die potenzielle Fluchtbewegung in den Kontext der enormen Zahlen des Zweiten Weltkriegs.

Gerald Knaus warnt vor massiver Flucht aus der Ukraine

Gerald Knaus, Migrationsforscher von der European Stability Initiative, äußerte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland seine Sorge über die möglichen Auswirkungen einer Niederlage der Ukraine gegen Russland. “Diejenigen, die in Europa zögern, die Ukraine stärker zu unterstützen, haben immer noch nicht wirklich erfasst, was auf dem Spiel steht”, sagte er. “Denn wenn die Ukraine den Krieg verliert, dann erleben wir die weltweit größte Fluchtbewegung seit den 1940er-Jahren. Dann kommen viele Millionen Menschen mehr.”

Bisherige Entwicklung der Fluchtzahlen

Die aktuelle Situation ist bereits dramatisch: “Wir haben jetzt bereits etwa zehn Millionen vertriebene Ukrainer. Aber viele weitere Millionen Menschen sind in der Ukraine geblieben, weil sie auf einen Erfolg setzen. Schwindet dieser Glaube, könnte die Zahl sehr schnell sehr stark wachsen – so wie in den Wochen nach Kriegsbeginn am 24. Februar 2022. Da waren es 3 Millionen Flüchtlinge in 3 Wochen.”, so Knaus.

Für Deutschland kann der Migrationsforscher nicht vorhersagen, wie viele zusätzliche Flüchtlinge in diesem Fall kommen würden. Bislang seien von den 4,2 Millionen ukrainischen Flüchtlingen in der EU 1,2 Millionen nach Deutschland gekommen. “Das sind pro Kopf weniger als in Polen, Tschechien und Bulgarien, allerdings über zehnmal mehr als in Frankreich.”

Registrierte Ukrainer in Deutschland

Der “Spiegel” berichtete am Freitag unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums an den CDU-Innenexperten Alexander Throm, dass zum Stichtag 12. März rund 1,65 Millionen Ukrainer beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) registriert gewesen seien. Vor einem Jahr waren es demnach noch 1,4 Millionen.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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