Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) äußert Bedenken bezüglich des jüngsten finanzpolitischen Kurswechsels der Union. Er sieht darin nicht nur einen Vertrauensverlust, sondern auch eine Bedrohung für die liberale Demokratie.
Kritik an der Union
Wolfgang Kubicki, Bundestagsvizepräsident, kritisierte in der „Welt“ (Montagsausgabe) die Union für ihre Kehrtwende in der Finanzpolitik. „Innerhalb so kurzer Zeit einen derart fundamentalen Kurswechsel vorzunehmen, produziert einen enormen Vertrauensverlust, den die Union noch lange spüren wird“, äußerte er. Zudem warnte er vor den Folgen einer solchen Politik: „So etwas verstärkt die Gefahr für die liberale Demokratie insgesamt.“
Misslungene Verhandlungen
In den Verhandlungen mit SPD und Grünen sei nicht nur eine „180-Grad-Wendung innerhalb weniger Tage“ vollzogen worden, sondern es sei auch „grottenschlecht verhandelt“ worden, so Kubicki weiter. Er kritisierte, dass am Ende sowohl Sozialdemokraten als auch Grüne mehr erreicht hätten, als sie erwartet hatten. Besonders bemerkenswert fand er die verfassungsrechtliche Verankerung der Klimaneutralität bis 2045, die ihm zufolge nicht einmal eine Forderung der Grünen gewesen sei. Kubicki bemerkte weiter: „Das Problem an diesem politischen Manöver sei, dass sich die Menschen im Land doch irgendwann fragen: Wen müssen wir wählen, damit wir nach der Wahl keine linke Politik bekommen?“
Herausforderungen für die FDP
Der FDP-Vize blickt auch auf seine eigene Partei mit Sorge, nachdem diese an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist. „Das Aufwachen in der Wirklichkeit wird noch zwei, drei Monate dauern“, sagte Kubicki. Er befürchtet, dass vielen Abgeordneten erst dann bewusst werden wird, dass das Ausscheiden aus dem Bundestag mit einem erheblichen Bedeutungsverlust einhergeht: „Man wird nicht mehr gefragt, man rutscht aus den Einladungslisten, die Partei findet in der Öffentlichkeit kaum noch statt.“ Dies stelle auch einen „Kulturschock“ dar.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
