Der Chef des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Reint E. Gropp, fordert von den zukünftigen Regierungsparteien Deutschland umfassende Reformen. Insbesondere der Abbau von Bürokratie und grundlegende Änderungen im Rentensystem stehen dabei im Fokus. Gropp sieht diese Reformen als notwendig an, um wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern und das Wachstum langfristig zu sichern.
Forderung nach umfassenden Reformen
Reint E. Gropp, Chef des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, hat sich gegenüber dem Fernsehsender ntv zu den dringenden Aufgaben der kommenden Regierung geäußert. „Nach der Ampel-Regierung wird die Große Koalition den Reformstau, der sich angehäuft hat, endlich mutig angehen müssen“, betonte Gropp. Besonders der Bürokratieabbau und grundlegende Veränderungen im Rentensystem stehen in seinem Fokus. Laut Gropp seien „grundlegende Reformen“ gefragt, um die strukturellen Probleme in Angriff zu nehmen. „Wir sprechen hier nicht davon, dass die Rentenformel ein bisschen angepasst werden muss. Es geht um grundsätzliche systemische Veränderungen“, so der Ökonom.
Herausforderungen bei der Rentenreform
Gropp sieht eine wahrscheinliche Koalition von Union und SPD vor einer großen Herausforderung, wenn es um die Reform des Rentensystems geht. „Wir wissen schon lange, dass die gegenwärtigen Renten in der Form nicht finanzierbar sind. Beziehungsweise dass es, wenn wir sie konstant halten wollen, zu unglaublichen Erhöhungen der Rentenbeiträge führen würde“, erklärte Gropp weiter. Er fordert mehr Eigenverantwortung seitens der Bürger, was jedoch der SPD zuwiderlaufen könnte. Der Ökonom präferiert ein Kapitaldeckungsverfahren, bei dem individuelle Renten auch durch private Anlagen abgesichert werden.
Protektionismus und Wirtschaftswachstum
Mit Besorgnis betrachtet Gropp den protektionistischen Kurs des US-Präsidenten, da Deutschland stark von Exporten in die USA abhängig ist. „Wenn der US-Präsident tatsächlich Zölle einführt, dann wird die EU mit eigenen Zöllen reagieren müssen. Das macht nicht nur vieles teurer, sondern ist auch eine fürchterlich schlechte Wirtschaftspolitik“, äußerte er gegenüber ntv. Angesichts dieser Entwicklungen blickt Gropp skeptisch auf das Wirtschaftswachstum der kommenden Jahre, erwartet jedoch, dass tiefgreifende Reformen dem entgegenwirken könnten: „Wenn wir mutig sind und Reformen durchführen, wird es uns in den nächsten zehn Jahren deutlich besser gehen“, fasste er zusammen.
Gleichzeitig sieht Gropp gute Chancen für schnelle Kompromisse bei einem weiteren Bundeswehr-Sondervermögen sowie für eine Reform der Einkommenssteuer.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .