Gute Nachricht des Tages: DBU fördert Startup für nachhaltige Fußprothesen  

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Unfälle, Krankheiten oder Kriegsverletzungen: Es gibt zahlreiche Gründe, warum Gehprothesen notwendig sind. Die herkömmliche Fertigung ist allerdings aufwendig, energieintensiv und die Preise entsprechend hoch – das soll sich nun durch ein von der in Osnabrück ansässigen Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Startup ändern.

Viele Menschen besonders in Ländern des globalen Südens sowie in den Kriegs- und Konfliktzonen weltweit können sich den notwendigen künstlichen Ersatz nicht leisten. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Startup steptics aus München entwickelt ein neues automatisiertes Verfahren zur Herstellung von Fußprothesen und will auch beim Material künftig auf Nachhaltigkeit setzen, um Energieverbrauch, Emissionen und Kosten zu reduzieren.

„Umweltverträgliche, kreislauffähige und hochwertige Prothesen, die erschwinglich und allen zugänglich sind, leisten einen wichtigen Beitrag für eine sozial verantwortliche und nachhaltige Gesellschaft“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Das Startup sei ein gutes Beispiel dafür, „wie die Entwicklung neuer Technologien Hand in Hand mit Klimaschutz und sozialem Engagement geht”.

Herkömmliche Prothesen bislang nur schwer recycelbar

Prothesen helfen Menschen mit Amputationen, ihre Mobilität und Unabhängigkeit zurückzuerlangen. Dafür müssen insbesondere Fußprothesen sehr hohen mechanischen Belastungen standhalten und zugleich durch geringes Gewicht für ein komfortables Tragegefühl sorgen. Viele orthopädische Hilfsmittel bestehen daher aus sogenannten Faserverbundwerkstoffen. Die Herstellung dieser Werkstoffe basiert allerdings in der Regel auf fossilen Rohstoffen und benötigt viel Energie. Herkömmliche Prothesen-Bauteile seien außerdem nur schwer recycelbar.

Marc-Antonio Padilla, Daniel Kun und Benjamin Els – das Gründerteam des DBU-geförderten Startups steptics – wollen das ändern und arbeiten an einem automatisierten Verfahren zur Herstellung von Fußprothesen. „Wir wollen mehr Menschen weltweit mit nachhaltigen, leistungsfähigen sowie kostengünstigen Gehprothesen versorgen“, sagt Padilla. Besonders im Blick: der untere Teil der Prothese, die sogenannte Feder, die einen Teil des Fußes abbildet. „Durch das von uns entwickelte Verfahren können wir individuelle Parameter wie die Amputationshöhe oder das Körpergewicht eines Menschen automatisiert per Computer anpassen.“ Das junge Unternehmen habe bereits erfolgreich Prototypen hergestellt, „mit deutlich weniger Energie und Kosten im Vergleich zur herkömmlichen Produktion von Fußprothesen“.

Naturfasern statt fossilen Verbundwerkstoffen

Das steptics-Team will noch einen Schritt weitergehen und mithilfe der DBU-Förderung die in Gehprothesen oftmals verwendeten fossilen Verbundwerkstoffe aus Carbon- oder Glasfasern durch biobasierte Materialien wie Naturfasern ersetzen. So sollen die Prothesen-Bauteile nach dem Gebrauch einfacher zu recyceln sein und laut Angaben des Startups die Hälfte der Herstellungskosten sowie 90 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase im Vergleich zur traditionellen Fertigung einsparen.


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