Gauck warnt vor Angst und befürchtet keine deutsche Kriegsbeteiligung

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck äußert Bedenken hinsichtlich der deutschen Position zur Ukraine-Krise. Gauck widerspricht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und drückt seine Hoffnung aus, dass Deutschland seine Meinung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine noch ändern wird. Er warnt vor übermäßiger Ängstlichkeit und kritisiert den Vorschlag von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, den Krieg “einzufrieren”.

Gauck widerspricht Scholz

Altbundespräsident Joachim Gauck bezieht klar Stellung zu dem von Deutschland derzeit abgelehnten Vorhaben, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Gauck sieht in einer solchen Waffenlieferung keine Beteiligung Deutschlands am Krieg und warnt vor übermäßiger Ängstlichkeit. “Eine Kriegsbeteiligung durch Taurus sehe ich nicht. Relevante Völkerrechtler und Militärexperten auch nicht”, so Gauck im Gespräch mit dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgabe).

Appell an mehr Standhaftigkeit

Der ehemalige Bundespräsident kritisiert die nach seiner Meinung zu schnell aufkommende Furcht vieler Deutscher vor den Drohungen Russlands und warnt vor deren Ausnutzung durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. “Die Furcht ist ein Helfer des Aggressors”, betont Gauck. Angst könne das Sichtfeld verkleinern und dazu führen, dass man vor Situationen flüchtet, denen man eigentlich standhalten könnte.

Kritik am “Einfrieren” des Krieges

Gauck hält den Vorschlag von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, den Krieg “einzufrieren”, für problematisch. Er sieht dadurch die Gefährlichkeit Putins nicht ausreichend gewürdigt und warnt vor einem möglichen Realitätsverlust. “Ein Einfrieren brächte Gewinne für Putin, er behielte erobertes Land, könnte in Ruhe aufrüsten und dann wieder zuschlagen”, warnt Gauck.

Bereitschaft zur Verteidigung der Freiheit

Gauck sieht auch für Deutschland eine Verpflichtung, die Freiheit und somit den Frieden glaubhaft zu verteidigen. Er stimmt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu, der fordert, dass Deutschland wieder kriegstüchtig werden müsse. Hierbei betont Gauck jedoch ausdrücklich: “Kriegstüchtig heißt nicht kriegssüchtig”.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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