Die Gaspreise für Neukunden in Deutschland haben sich innerhalb eines Jahres erheblich erhöht. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox, über die die Funke-Mediengruppe am Montag berichtet, sind die Preise bei Neuverträgen um rund 3 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, was einem Anstieg von 43 Prozent entspricht.
Preisanstieg für Haushalte
Thorsten Storck von Verivox erklärt, dass ein Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) Anfang Februar 2024 im Schnitt etwa 7 Cent pro kWh für einen günstigen Gastarif mit zwölfmonatiger Preisgarantie zahlte. Inzwischen liegt das günstigste Angebot im Bundesdurchschnitt bei etwa 10 Cent/kWh. Für den Musterhaushalt bedeutet dies nun jährliche Mehrkosten von rund 600 Euro.
Gründe für den Anstieg
Das Preisvergleichsportal Verivox nennt mehrere Gründe für den deutlichen Anstieg der Gaspreise. Ein wesentlicher Faktor sei die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Erdgas seit April 2024, was allein schon eine Erhöhung des Gaspreisniveaus um etwa 11 Prozent bewirkte. Zudem seien die Fixkosten zum Jahreswechsel gestiegen, unter anderem durch eine Erhöhung der durchschnittlichen Gasnetzgebühren um 21 Prozent. Dies bedeutet für ein Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Jahresverbrauch zusätzliche Kosten von rund 98 Euro (brutto). Die Gasspeicherumlage erhöhte sich ebenfalls um 20 Prozent, was Verivox zufolge weiteren Kosten von 12 Euro (brutto) entspricht. Auch der CO2-Preis stieg von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne im Jahr 2025, wodurch weitere 43 Euro (brutto) anfallen.
Volatilität des Gasmarkts
Die Großhandelspreise für Gas haben sich in den letzten zwölf Monaten etwa verdoppelt. Im Februar 2024 lag der durchschnittliche Spotmarktpreis noch bei circa 2,5 Cent/kWh, aktuell müssen über 5 Cent/kWh gezahlt werden. Verivox-Experten beschreiben den Gasmarkt als „sehr volatil“. Diese Volatilität wird von Händlern mit stärker geleerten Gasspeichern und politischen Unsicherheiten erklärt, da die deutschen Gasspeicher schnell geleert wurden, so schnell wie seit vier Jahren nicht mehr.
„Derzeit sehen wir keine Signale für langfristig sinkende Großhandelspreise für Gas, weshalb die Angebote für Haushalte eher steigen als sinken werden“, so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, gegenüber den Funke-Medien. Entwarnung für ein schnelleres Abflachen der Preiskurve geben Fachleute nicht.
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