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Fahrradstraße soll ihrem Namen gerecht werden: Fridays for Future blockiert Kolpingstraße in Osnabrück

Zwei Stunden lang stand am Freitagnachmittag (2. Mai) der Autoverkehr auf der Kolpingstraße in Osnabrück still. Von 14:00 bis 16:00 Uhr blockierten mehrere Aktivisten von Fridays for Future (FFF) die Straße vor dem Uni-Gebäude, um ein deutliches Zeichen für sichere Fahrradstraßen zu setzen. Die Aktion war im Vorfeld angemeldet – und verlief friedlich, aber bestimmt.

Radverkehr stärken

Mit Transparenten, Fahrrädern, Kreidebotschaften und Musik machten die Teilnehmenden darauf aufmerksam, dass die Kolpingstraße derzeit kaum als Fahrradstraße erkennbar sei. „Autos sollten nur noch erlaubt sein, wenn sie in die Kolpingstraße wollen, also ein Anliegen haben“, fordert FFF-Aktivist Florian. Die Straße sei durch den vielen Durchgangsverkehr, häufige Geschwindigkeitsüberschreitungen und das Verhalten so genannter Poser als Fahrradstraße faktisch unbrauchbar. „Der Radverkehr und die Sicherheit für Radfahrende sollen gestärkt werden“, ergänzt FFF-Aktivistin Anna.

Demo von Fridays for Future
FFF findet: Nichts ist gruseliger als eine verschlafene Verkehrswende. / Foto: Dominik Lapp

Stadt steht in der Kritik

Die Kritik der Demonstrierenden richtet sich vor allem gegen die Stadt Osnabrück: Die Kolpingstraße sei zwar als Fahrradstraße ausgewiesen, werde diesem Anspruch aber in keiner Weise gerecht. Neben zu schnellen Autos und regelwidrigem Überholen bemängeln die Aktivistinnen und Aktivisten die mangelnde Sichtbarkeit der Fahrradstraße. Fridays for Future fordert daher eine klare und unmissverständliche Kennzeichnung.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Die Gruppe spricht sich für dauerhafte bauliche Maßnahmen aus, etwa die Installation von Pollern, um den Durchgangsverkehr aus der Straße zu verbannen. Ihr Ziel: Eine Verkehrsführung, bei der die Kolpingstraße tatsächlich den Radfahrenden gehört – wie es die Straßenbezeichnung suggeriert.

Demo von Fridays for Future
Radfahrende durften die Kolpingstraße in Osnabrück passieren, aber für Autos ging es hier nicht weiter. / Foto: Dominik Lapp

Alles nur Lippenbekenntnisse?

Auch Kontrollen durch die Stadt werden gefordert, insbesondere um gegen „gravierende Verstöße durch Poser“ vorzugehen. „Osnabrück rühmt sich mit Fahrradstraßen, die in Wirklichkeit keine sind. Das kann und muss die Stadt ändern, um zur Fahrradstadt zu werden“, sagt Anna. Und Florian ergänzt: „Osnabrück hat das Potenzial, ein Wegenetz zu kreieren, dass allen Verkehrsmitteln gerecht wird. Dafür braucht es jedoch mutige Reformen und einen unvoreingenommen Blick auf die Bedarfe der Zukunft.“

Die Blockade war symbolisch – die Botschaft klar: Für eine echte Verkehrswende braucht es mehr als Lippenbekenntnisse. Fridays for Future will nicht nur mahnen, sondern konkrete Veränderungen anstoßen.


 
Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.
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