Fahrradparkhaus mit Zutrittsterminal: Was Osnabrück von Meppen lernen kann

Vor zwei Wochen wurde im emsländischen Meppen das erste Fahrradparkhaus der Kreisstadt eröffnet. In Osnabrück, wo am Hauptbahnhof seit knapp einem Jahr mit mehr als 2.300 Stellplätzen das zweitgrößte Fahrradparkhaus Deutschlands und das größte Norddeutschlands steht, kann man sich von den Emsländern noch viel abgucken.

Chipkarte oder QR-Code ermöglichen Zutritt

In Meppen finden zwar nur 80 Fahrräder Platz im Fahrradparkhaus, innen sieht es aber ähnlich aus wie das Pendant in Osnabrück: Sauber und hell, mit Stellplätzen im Doppelstockparksystem, Schließfächern mit der Möglichkeit, E-Bike-Akkus aufzuladen und einer Reparaturstation. Besonders innovativ und zukunftsweisend ist jedoch das vollautomatische Zutrittssystem: Mittels Chipkarte oder QR-Code erhält man jederzeit Zutritt zum Fahrradparkhaus.

Davon können Radfahrende in der Friedensstadt nur träumen. Denn in Osnabrück hat die Radstation bekanntlich montags bis freitags von 5:00 bis 23:00 Uhr, samstags, sonn- und feiertags sogar nur von 7:00 bis 23:00 Uhr geöffnet – weil man dort auf Personal setzt, das in den besuchsarmen Nachstunden eingespart werden soll. Wer außerhalb der Öffnungszeiten an sein Fahrrad kommen möchte, muss Abonnent – so genannter Dauerparker – sein und eine Nachtklingel betätigen. Dann kann es allerdings schon mal 20 Minuten dauern, bis das Personal des Sicherheitsdienstes WSO angefahren kommt, um die Tür zum Fahrradparkhaus zu öffnen.

Tagesparker werden in Osnabrück von Nachtnutzung ausgeschlossen

Tagesparker schließt man mit diesem System in Osnabrück von der Nachtnutzung komplett aus, und selbst als Dauerparker ist es wenig erfreulich, wenn man nachts – womöglich bei Kälte und Nässe – am Hauptbahnhof warten muss, bis einem die Tür geöffnet wird. Vor allem für Frauen eine Zumutung.

Am Eingang des Meppener Fahrradparkhauses steht ein Zutrittsterminal, über das man mittels Chipkarte oder QR-Code jederzeit Zutritt erhält. / Foto: Michael Potthast
Am Eingang des Meppener Fahrradparkhauses steht ein Zutrittsterminal, über das man mittels Chipkarte oder QR-Code jederzeit Zutritt erhält. Somit ist kein Personal nötig. / Foto: Michael Potthast

In Meppen waren zunächst zwar auch begrenzte Öffnungszeiten täglich von 5:00 bis 24:00 Uhr vorgesehen, doch hat man sich von diesem Plan schnell verabschiedet. „Diese Zeit einzuschränken, war im Gespräch, wurde dann aber kurzfristig wieder verworfen“, teilt Meppens Stadtsprecherin Petra Büter auf Anfrage unserer Redaktion mit. „Tatsächlich haben wir nunmehr auch die systemseitigen Vorkehrungen getroffen, dass unser Fahrradhaus von registrierten Nutzerinnen und Nutzern 24/7 betreten und verlassen werden kann.“

24/7-Betrieb in Osnabrück nur im BikeTower

In Osnabrück ist ein 24/7-Betrieb lediglich im vollautomatischen BikeTower am Altstadtbahnhof möglich – das bringt jedoch den Radlern nichts, deren Zug nicht von dort abfährt oder nicht dort ankommt. Am Hauptbahnhof setzt man jedoch auf Personal, das sich laut Informationen unserer Redaktion morgens auch schon mal verspätet. Man wollte so unter anderem Angsträume verhindern und keinen neuen Aufenthaltsort für Drogenabhängige schaffen.

Fahrradparken in der City

Und noch etwas kann sich Osnabrück von Meppen abgucken: Das Fahrradparkhaus in der emsländischen Stadt ist inmitten der Innenstadt auf einer ehemaligen Bürofläche eröffnet worden, während in der Friedensstadt die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der City Mangelware sind, aber viele Ladenflächen leer stehen.

OB Katharina Pötter testet den BikeTower Altstadtbahnhof Osnabrück
In Osnabrück können Fahrräder nur am Altstadtbahnhof rund um die Uhr sicher und trocken geparkt werden. Bei der Radstation am Hauptbahnhof hat man jedoch darauf verzichtet, zumindest einen Teil der Anlage rund um die Uhr mittels Smartphone, PIN, QR-Code oder Chipkarte zugänglich zu machen. Das funktioniert in Meppen wesentlich besser. / Foto: Hannah Meiners


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit Oktober 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

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