Erst Demo, dann Fußball: Drei Gründe für einen Sieg des VfL Osnabrück gegen Paderborn

Vor dem Heimspiel am Samstagmittag (27. Januar) hat der VfL Osnabrück zur Teilnahme an der Demo gegen Rechts aufgerufen, spätestens ab 13 Uhr soll sich dann aber alles um den Fußball drehen. Zu Gast an der Bremer Brücke ist der SC Paderborn, dessen Trainer trotz katastrophaler Tabellensituation vor den gastgebenden Lila-Weißen warnt – mit guten Gründen.

Mit dem SCP kommt am Samstagmittag eine Mannschaft in Lauerstellung zu den Aufstiegsplätzen zum abgeschlagenen Tabellenschlusslicht nach Osnabrück. Dennoch gibt es Anlass zur Hoffnung beim VfL – zwei der drei zentralen Gründe dafür liefert ausgerechnet der Gästetrainer.

Grund Nummer 1: Die Bremer Brücke

Obwohl der VfL abgeschlagen Tabellenletzter ist und auch der Jahresauftakt beim Karlsruher SC in der vergangenen Woche nach hinten losging, erwarten die Lila-Weißen eine gut gefüllte Bremer Brücke. Um die loyale Fan-Unterstützung in Osnabrück und den Mythos des VfL-Stadions weiß auch Paderborn-Coach Lukas Kwasniok, der sich auf die „einzigartige Stimmung an der Bremer Brücke“ freut und seine Mannschaft auf viele „Mann-gegen-Mann-Duelle“ einstellt, wie er im Vorfeld der Partie verriet. Der 42-Jährige betont aber auch: „Meine Mannschaft hat da Bock drauf.“

Grund Nummer 2: Der VfL Osnabrück ist Favoritenschreck

Wie der VfL hat auch der SCP zum Jahresauftakt verloren. Die Erwartungshaltung bei den Ostwestfalen ist nach der Niederlage gegen Reuther Fürth (0:1) daher klar – erst recht, wenn er Gegner Tabellenschlusslicht ist. „Jeder erwartet von uns einen Dreier“, weiß auch Kwasniok. Die Konstellation „ambitionierter Zweitligist gegen haushohen Abstiegskandidaten“, hält der Fußballlehrer allerdings für zusätzlich gefährlich und warnt daher vor dem VfL: „„Die können jeder Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel wehtun. Es wird eine heikle Aufgabe.“

Zusätzliche Nahrung erhalten Kwasnioks Aussagen beim Blick auf die Statistiken: Sieben seiner neun Punkte sammelte der VfL gegen einen Gegner aus den zu dem jeweiligen Zeitpunkt Top-6 der Liga. Zu denen zählt aktuell auch der SC Paderborn als Tabellensechster. In vier von fünf Duellen gegen die Top-Teams fuhren die Lila-Weißen mindestens einen Punkt ein, zuletzt konnten unter anderem weder der HSV noch St. Pauli an der Bremer Brücke gewinnen. Lediglich das Spiel gegen Fürth (0:4) tanzte aus der Reihe. Der VfL ist also Favoritenschreck – und Paderborn gewarnt.

Grund Nummer 3: Paderborns fehlender Erfolgsbringer

Paderborns „Superstar“ heißt Florent Muslija – oder besser gesagt: hieß. Drei mal stand eben dieser Muslija in dieser Saison nicht in der Startelf, in allen Partien ging der SCP als Verlierer vom Platz. Auch an der Bremer Brücke wird der Flügelstürmer fehlen, denn er hat im Winter der 2. Bundesliga den Rücken gekehrt und ist nach Freiburg in die Eliteklasse gewechselt. Ersetzen könnte ihn sein designierter Nachfolger Aaron Zehnter. Zwei weitere Paderborner sind zudem dem VfL-Anhang noch gut bekannt: Sebastian Klaas hat sich im offensiven Mittelfeld festgespielt, im Sturm könnte Adriano Grimaldi den angeschlagenen Filip Biblija ersetzen.

Und sonst so?

Nach einigen kurzfristigen wie kurzzeitigen Ausfällen unter der Woche hat sich die Personallage beim VfL pünktlich zum Wochenende wieder etwas entspannt. Die zwischenzeitigen Ausfälle Florian Bähr, Robert Tesche und Michael Cuisance waren bereits am Donnerstag (25. Januar) wieder voll dabei. Ebenfalls voll mittrainiert hat zuletzt Kapitän Timo Beermann, der nach längerer Verletzung zumindest wieder eine Option für den Spieltagskader darstellt. John Verhoek hingegen fehlte zuletzt aufgrund von Oberschenkelproblemen, ebenso wie Bashkim Ajdini aus privaten Gründen. Zudem muss Lars Kehl nach seinem Mittelfußbruch aus dem Karlsruhe-Spiel langfristig passen.

Osnabrück steht auf

Und dann wäre da noch was Organisatorisches: Im Vorfeld des Spiels findet am Schlossgarten eine Kundgebung sowie eine Demonstration gegen rechte Faschisten und Extremisten statt, zu deren Teilnahme auch der VfL seine Fans und Mitglieder mit klaren und aus dem Stadion bekannten Worten aufgefordert hat: „Steht auf, wenn ihr Osnabrücker seid!“

Start der Kundgebung ist um 10:30 Uhr, um 11:30 Uhr ist dann eine Schweigeminute zum sich an dem Tag jährenden Gedenken an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau geplant. Das offizielle Ende der Veranstaltung ist für 13 Uhr geplant, bereits im Vorfeld können sich die VfL-Fans unter den Teilnehmenden auf den Weg zur Bremer Brücke machen. Dazu werden in Absprache mit den Stadtwerken Osnabrück und den Sicherheitsträgern zwischen Neumarkt und Stadion vermehrt Shuttle-Busse eingesetzt. Der Fußweg vom Schlossgarten zur Bremer Brücke dauert rund 30 Minuten.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

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