Am Dienstag (6. Mai) hat vor dem Landgericht Osnabrück ein aufsehenerregender Strafprozess begonnen: Ein Mann aus Bramsche muss sich wegen gewerbsmäßiger Geldwäsche in Tateinheit mit weiteren Straftaten verantworten. Brisant: Die Ermittlungen führen bis in die Osnabrücker Stadtverwaltung – konkret zur Kfz-Zulassungsstelle.
Fahrzeuge für Drogenschmuggel
Laut Anklage steht der Beschuldigte im Verdacht, Fahrzeuge zur Begehung schwerer Straftaten – unter anderem Drogenschmuggel – eingesetzt und in diesem Zusammenhang Geldwäsche betrieben zu haben. Besonders heikel ist dabei ein mutmaßliches Beziehungsgeflecht zu zwei ehemaligen Mitarbeitenden der Kfz-Zulassungsstelle der Stadt Osnabrück.
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat ein separates Ermittlungsverfahren gegen die beiden Ex-Angestellten eingeleitet. Der Verdacht: Mögliche dienstliche Verstrickungen im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Straftaten des Angeklagten. Ob sich daraus strafrechtlich relevante Handlungen ergeben, ist Gegenstand laufender Untersuchungen. Bis zum Abschluss dieser gilt die Unschuldsvermutung.
Stadt nimmt Vorwürfe ernst
Die Stadt Osnabrück zeigte sich in einer Stellungnahme betroffen und betonte, die Vorwürfe sehr ernst zu nehmen. Man unterstütze die Ermittlungen aktiv und habe größtes Interesse an einer vollständigen und transparenten Aufklärung. Über neue Erkenntnisse wolle man die Öffentlichkeit informieren, sobald diese gesichert vorlägen. Bis dahin liege die Kommunikationshoheit bei der Staatsanwaltschaft.
Der aktuelle Fall ist nicht das einzige Verfahren, in dem Mitarbeitende der Stadt Osnabrück ins Visier von Ermittlern geraten sind. Derzeit laufen auch in einem weiteren Komplex strafrechtliche Ermittlungen – dort geht es um mögliche Korruption im Zusammenhang mit Schleuserkriminalität.
