Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, äußert Zweifel an der Notwendigkeit, Lehrkräfte zur Auseinandersetzung mit der AfD im Unterricht aufzufordern. Diese Ansicht steht im Gegensatz zu der Position der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Lehrer und Lehrerinnen dazu auffordert, die Auseinandersetzung mit der AfD im Klassenraum zu suchen.
Differenzierende Meinungen zur politischen Bildung
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, spricht gegen die spezifische Auseinandersetzung mit der AfD im Unterricht. Er betont im “Tagesspiegel”, dass es sich “von selbst versteht”, auf die Bedrohung der Freiheit und der Grundrechte durch Demokratiefeinde hinzuweisen. Demokratiebildung sieht er als ohnehin integralen Bestandteil des Geschichts- und Politikunterrichts.
GEW fordert aktive Auseinandersetzung
Zuvor hatte die GEW explizit Lehrerinnen und Lehrer aufgefordert, die Auseinandersetzung mit der AfD im Klassenraum zu suchen. Dieser Aufruf erhielt bundesweit viel Zustimmung.
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Stellungnahmen von politischer Seite
Auch Politikerinnen äußerten ihre Meinungen zur Debatte. So betonte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) in der Zeitung, dass Lehrkräfte nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hätten, für die Grundprinzipien der Grund- und Menschenrechte und die liberale Demokratie des Grundgesetzes einzutreten. Die Grünen-Bildungspolitikerin Anja Reinalter forderte Lehrkräfte darüber hinaus dazu auf, in ihrer Freizeit für die Demokratie und für die Stärkung der Grundrechte und des Rechtsstaats auf die Straße zu gehen.