Vor allem Feuerwerkskörper und damit auch verbundene Tierquälerei beschäftigten die Polizei in der vergangenen Halloween-Nacht in Osnabrück und im Landkreis.
Am Samstagmorgen blickt die Polizeiinspektion Osnabrück auf mehr als 25 Einsätze im Zusammenhang mit dem unsachgemäßen oder gefährlichen Umgang mit Feuerwerkskörpern zurück. Die Taten ereigneten sich nach Auskunft von Polizei-Pressesprecher Jannis Gervelmeyer zwischen 17 Uhr und Mitternacht. Die Polizeibeamten wurden zu Einsätzen im Stadtgebiet und in mehreren Orten des Landkreises Osnabrück gerufen.
Igel mit Böllern zu Tode gequält und angezündet
Ein besonders schreckliches Bild bot sich den Einsatzkräften auf einem Schulhof in Osnabrück: Bei der Notrufzentrale war ein „qualmender Igel“ gemeldet worden. Vor Ort fanden die Beamten ein lebloses Tier; in unmittelbarer Nähe wurden pyrotechnische Gegenstände aufgefunden. Die Polizei hat ein Verfahren wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.
Etwas außerhalb der Stadt, in Hasbergen, meldete ein Hundebesitzer, dass Jugendliche Böller gezielt in Richtung von Hunden geworfen hätten.
Zahlreiche weitere Vorfälle mit Feuerwerkskörpern im Landkreis Osnabrück
Zeugen berichten, dass es sich in den meisten Fällen um Jugendliche handelte, die Böller zündeten. Im Stadtgebiet wurden Feuerwerkskörper unter anderem in Gullydeckel geworfen und auf einen Balkon geschleudert. Am Rande einer Halloween-Feier in Georgsmarienhütte landeten pyrotechnische Gegenstände auf der Fahrbahn. In Bad Essen warfen Jugendliche neben Böllern auch Eier gegen ein Wohnhaus.
Belm, Alfhausen, Dissen, Hagen … überall das gleiche Bild
In der Landkreisgemeinde Belm drangen Jugendliche unbefugt auf Privatgrundstücke ein und zündeten dort Feuerwerkskörper, teilweise über ganze Straßenzüge hinweg — vergleichbare Vorfälle wurden auch aus Alfhausen im Osnabrücker Nordkreis gemeldet. In Hagen, im Süden von Osnabrück, warfen Unbekannte Böller in Richtung von Fahrzeugen; nach derzeitigem Kenntnisstand entstand dabei kein Sachschaden. In Dissen zündeten Jugendliche pyrotechnische Gegenstände auf einem Schulhof.
Nicht in allen Fällen, so die Polizei am Morgen danach, konnten die Verursacher angetroffen werden. Wo dies gelang, führten die Einsatzkräfte Gefährderansprachen durch und stellten die Identitäten der Beteiligten fest. In einzelnen Fällen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
