Zu viele Katzen als Fundtiere abgegeben: Aufnahmestopp im Osnabrücker Tierheim

Katze im Tierheim (Symbolbild)

Im Osnabrücker Tierheim im Stadtteil Hellern sind derzeit alle Plätze für Katzen belegt. Es ist sogar überfüllt, so dass aktuell ein Aufnahmestopp besteht. Nicht jede aufgefundene oder frei angetroffene Katze ist jedoch tatsächlich eine Fundkatze.

Rechtlich gesehen ist eine Fundkatze zu behandeln wie eine Fundsache. Sie ist also dem städtischen Fundbüro zu melden und zu übergeben. Das Fundbüro besitzt einen Dienstleistungsvertrag mit dem Tierschutz Osnabrück und Umgebung e.V. von 1875, der das Tierheim betreibt, in dem das Tier dann untergebracht wird – wenn es freie Plätze gibt.

Mehr Katzen im Tierheim als notwendig

Aktuell muss das Fundbüro der Stadt für jedes einzelne Tier individuell nach einer Unterbringungsmöglichkeit suchen. „So sind zuletzt deutlich mehr Katzen im Tierheim gelandet, als eigentlich notwendig wäre“, sagt Heike Pape, städtisches Vorstandsmitglied für Soziales, Bürgerservice und Personal. „Denn dass eine Katze eine Fundkatze ist, ist die Ausnahme.“ Fundkatzen haben einen Halter, sollten also gechipt sein. Oft sind es Katzen, die plötzlich auftauchen, sich als zahm herausstellen und verzweifelt wirken, beispielsweise, weil sie von ihrem Halter nicht mehr gefüttert werden. Es kann sich beispielsweise um Tiere handeln, die in einer Wohnung gehalten wurden, dort jedoch entwischt und nun hilflos sind.

„Streunt eine Katze dagegen regelmäßig durch eine Nachbarschaft, ohne die genannten Verhaltensweisen zu zeigen, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Tier, das einen Halter hat, sich aber frei bewegen kann und nicht in der Wohnung gehalten wird“, ergänzt Amtstierärztin Dr. Maren Mellmann. Diese Katzen sind keine Fundtiere und somit auch nicht dem Fundbüro zu melden.

Kastrationspflicht wird nicht immer eingehalten

Allerdings kommt es immer wieder vor, dass die Kastrationspflicht nicht eingehalten wird. Es kommt zur unkontrollierten Vermehrung und in der Folge werden nicht selten Jungtiere ausgesetzt oder sich selbst überlassen. Deswegen betont Dr. Mellmann: „Jeder „Freigänger“ muss kastriert sein, denn nur so kann verhindert werden, das junge Katzen im Tierheim abgegeben werden müssen.“ Jede unkastrierte Katze kann in einem Jahr bis zu 15 Junge zur Welt bringen, sodass bereits wenige Katzen ein Tierheim an die Kapazitätsgrenze führen können.

Die Stadt bittet darum, dem Fundbüro nur Tiere zu melden, die als Fundtiere erkannt werden. Gleichzeitig macht sie auf die Möglichkeit aufmerksam, eine Fundkatze zu melden und zunächst selbst die Pflege zu übernehmen, ohne automatisch zum Halter zu werden. Kann kein Halter ermittelt werden, hat die Person, die das Tier gefunden hat, die Möglichkeit, selbst zum Halter zu werden oder das Tier doch noch im Fundbüro abzugeben. Oberste Priorität ist die Einhaltung der Katzenkastrationspflicht, um die unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Gleichzeitig machen Stadt und Tierschutz Osnabrück und Umgebung e.V. darauf aufmerksam, dass das Tierheim gerne Katzen an Menschen vermitteln möchte, die ihnen ein neues Zuhause bieten möchten. Anfragen hierzu sind unter der Telefonnummer 0541 441232 oder 442102 möglich.

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