Führende Wirtschaftsexperten haben das Wahlprogramm der AfD sowie ihre Kanzlerkandidatin Alice Weidel scharf kritisiert. Wirtschaftsexperten wie Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und Michael Hüther vom IW Köln warnen vor den wirtschaftlichen Folgen der AfD-Politik, die unter anderem Steuererleichterungen und eine Rückkehr zu fossilen Energieträgern sowie Atomkraft vorsieht. Zudem wird die Haltung der Partei zur Europäischen Union als potenziell gefährlich für das deutsche Wirtschaftswachstum angesehen.
Wirtschaftspolitische Kritik
Marcel Fratzscher, Präsident des DIW, äußerte sich im „Spiegel“ besorgt über die Pläne der AfD. So würde die vorgeschlagene Wirtschaftspolitik der Partei das deutsche Wirtschaftsmodell zerstören, ohne alternative Konzepte aufzuzeigen: „Wohlstand und Millionen Arbeitsplätze würden verloren gehen.“ In ihrem kürzlich veröffentlichten Programm zur Bundestagswahl plant die AfD unter anderem eine Senkung der Einkommens-, Unternehmens-, Umsatz- und Energiesteuern sowie die ersatzlose Streichung der Grund-, Erbschafts- und Grunderwerbssteuer für Immobilieneigennutzer. Diese Maßnahmen stoßen bei Experten auf Skepsis.
Kritik an der Energiewende-Politik
Die AfD beabsichtigt, verstärkt auf fossile Brennstoffe und Atomkraft zu setzen. Michael Hüther, Direktor des IW Köln, hält an der Energiewende fest und warnt vor den Kosten und Risiken einer Rückkehr zur Atomkraft: „Atomkraft und fossile Energieträger sind schon heute deutlich teurer als erneuerbare Energien“, so Fratzscher im „Spiegel“. Hüther betonte weiter, dass die Rückkehr zur Atomkraft etwa 30 Jahre dauern und zusätzliche Risiken durch ungelöste Entsorgungsfragen mit sich bringen würde.
Gefährliche EU-Politik
In der Wirtschaft wird insbesondere die EU-Politik der AfD als gefährlich angesehen. Die Partei fordert in ihrem Wahlprogramm eine weitgehende Rückübertragung von Kompetenzen an die Nationalstaaten und das Ende Deutschlands als „Zahlmeister“ der EU. Dies würde einem Austritt aus der EU gleichkommen, so Experten. Johannes Kirchhoff, geschäftsführender Gesellschafter beim gleichnamigen Autozulieferer, erklärte dem „Spiegel“: „Mit einem Austritt aus der EU oder dem Euro würde Deutschland wirtschaftlichen Selbstmord begehen.“ Auch Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der chemischen Industrie (VCI), äußerte sich kritisch: „Aus der EU und dem Euro auszusteigen, ist ein wirtschaftspolitisches Kamikazeszenario.“ Für die Chemie- und Pharmaindustrie sei Europa der wichtigste Absatzmarkt.
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