Der Partei- und Fraktionschef der europäischen Christdemokraten, Manfred Weber (CSU), fordert nach der aus seiner Sicht erkennbaren sicherheitspolitischen Abkehr Washingtons von Europa eine neue Sicherheitsstrategie der Europäischen Union. Europa müsse seine Politik nicht länger an Vorgaben aus den USA ausrichten, sondern selbstbewusst eine eigene sicherheitspolitische Architektur entwickeln, sagte Weber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
„Europa steht nackt in einer kalten Welt voller Stürme“
Manfred Weber</em, Partei- und Fraktionschef der europäischen Christdemokraten, bezeichnete das Jahr 2025 als historischen Einschnitt. "2025 ist ein Wendejahr in der Geschichte, das zeigt auch die Sicherheitsstrategie von Donald Trump", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Nach seiner Einschätzung markiert die US-Politik einen deutlichen Wandel im transatlantischen Verhältnis.
Mit Blick auf die globale Lage zeichnete Weber ein düsteres Bild. „Europa steht nackt in einer kalten Welt voller Stürme.“ Daraus gebe es nur eine Konsequenz, so Weber. „Wir müssen aufhören, unsere Politik aus Washingtoner Papieren heraus zu gestalten. Auch nach Trump wird keine amerikanische Regierung unsere Probleme lösen. Wir müssen unsere eigene Sicherheitsstrategie schreiben, die Architektur Europas auf den Prüfstand stellen und endlich selbstbewusst handeln.“
Forderung nach eigenständiger Sicherheitsstrategie
Weber forderte, die Europäische Union müsse sicherheitspolitisch unabhängiger und handlungsfähiger werden. Die bisherige Orientierung an US-Vorgaben reiche aus seiner Sicht nicht mehr aus, um Europas Interessen zu schützen. Die EU solle ihre eigene Sicherheitsstrategie entwickeln und ihre Strukturen kritisch überprüfen.
Als Ansatzpunkte nannte Weber den Aufbau eines europäischen Verteidigungspfeilers. Er sprach von bereits erreichten Fortschritten. Dazu zählte er insbesondere die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern und den Aufbau eines europäischen Drohnenwalls. „Wir gehen in die richtige Richtung, aber wir gehen nicht schnell genug“, mahnte er gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Europäische Armee und Reform der Außenpolitik
Weber plädierte in den Funke-Zeitungen für weitreichendere Integrationsschritte in der europäischen Sicherheitspolitik. „Ich wünsche mir viel größere Schritte hin zu einer europäischen Armee“, sagte er. Darüber hinaus verlangte er institutionelle Reformen, um die außenpolitische Handlungsfähigkeit der EU zu stärken.
Insbesondere stellte Weber das Prinzip der Einstimmigkeit in der Außenpolitik infrage. „Und wir müssen die Einstimmigkeit in der Außenpolitik abschaffen. Was mit Orbans Ungarn nicht möglich ist, muss eine Koalition der Selbstbewussten machen“, erklärte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .