Nach einem schweren LKW-Unfall in der Nacht zu Samstag (12. Juli) auf der A30 zwischen Melle und Bissendorf lief ein aufwendiger Berge- und Reinigungseinsatz. Der betroffene Sattelzug hatte sich überschlagen und war eine Böschung hinabgestürzt. Der Verkehr in Fahrtrichtung Osnabrück kam für Stunden vollständig zum Erliegen.
Vollsperrung der Autobahn
Unmittelbar nach Abschluss der Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen durch Feuerwehr und Polizei rückten ein Fachunternehmen aus dem Landkreis Osnabrück sowie ein Bereitschaftsteam der Autobahnmeisterei an. Letzteres sorgte für die Vollsperrung der Fahrbahn und begann parallel mit den Aufräumarbeiten.

Das Bergungsunternehmen rückte mit schwerem Gerät an – darunter ein Spezial-Bergefahrzeug sowie zwei leistungsstarke Mobilkräne. Eine besondere Herausforderung stellte dabei der Zustand des verunglückten Fahrzeugs dar: Der Auflieger des Sattelzugs war vollständig zerstört, der LKW lag kopfüber auf seiner Ladung – mehreren Tonnen Katzenfutter in haushaltsüblichen Verpackungen.

Zwei Kräne im Einsatz
Um Zugmaschine und Auflieger gemeinsam anheben zu können, wurden diese zunächst mit Spannketten stabil miteinander verbunden. Die beiden Kräne hoben das komplette Gespann anschließend koordiniert aus der Böschung und setzten es zunächst auf der Fahrbahn ab. Dort konnte es so ausgerichtet werden, dass es wieder auf den Achsen stand.

Beim Aufrichten wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar: Die Fahrerkabine war stark beschädigt – dennoch hatte der Fahrer großes Glück. Nach bisherigen Erkenntnissen erlitt er keine lebensgefährlichen Verletzungen.

Die Autobahnmeisterei entfernte im Anschluss lose Bäume und abgebrochene Äste mit einem Bagger samt Greifersäge. Nach dem Abtransport des Fahrzeugs wurde die Fahrbahn zunächst von Hand vorgereinigt, bevor eine Spezialmaschine das grobe und feine Trümmermaterial vollständig beseitigte.
Technisch anspruchsvoller Einsatz
Der Einsatz war nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch körperlich extrem fordernd: Schweres Gerät musste an der steilen Böschung manuell zum LKW transportiert und befestigt werden. Trümmerteile, Schlamm und ausgelaufene Ladung wurden per Hand zusammengetragen, bevor die Fahrbahn wieder passierbar war. Auch große Verkehrsschilder mussten demontiert und nach der Bergung wieder angebracht werden.

Nach der Fahrzeugbergung folgte ein weiterer Kraftakt: Die verstreute Ladung – unzählige Säcke mit Katzenfutter – musste einzeln aufgesammelt, sortiert und mit einem Bagger in Container verladen werden.
Der Einsatz dauerte bis in die Abendstunden. Erst nach Abschluss aller Maßnahmen konnten sowohl die A30 als auch die parallel verlaufende Landstraße wieder freigegeben werden. Ein Sprecher des Bergungsunternehmens sprach von einem „echten Knochenjob“ für alle Beteiligten, bei dem höchste Präzision und Teamarbeit gefragt waren. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
