Viele Unklarheiten: Profitieren Studierende in Osnabrück vom 49-Euro-Ticket?

Bushaltestelle Johannisstraße / Foto: Köster

Auch wenn der Zeitpunkt der Einführung noch unklar ist, steht seit Anfang November fest, dass das 49-Euro-Ticket für ganz Deutschland kommen wird. Damit auch Studierende vom vergünstigten öffentlichen Nah- und Regionalverkehr profitieren, wollen sich die Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStA) in ganz Niedersachsen für mehr Ermäßigungen einsetzen.

Derzeit können Studierende etwa von der Hochschule oder von der Universität Osnabrück den regionalen Nah- und Regionalverkehr mit ihrem Semesterticket nutzen. Das Semesterticket ist vollständig Teil des halbjährlich zu zahlenden Semesterbeitrages. Alle Verträge sowie die Höhe der Beträge zum Semesterticket verhandelt der AStA mit den jeweiligen Mobilitätsanbietern wie den Stadtwerken. Inwiefern die mit der Einführung des 49-Euro-Tickets einhergehenden Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr in Zukunft auch bei den Studierenden ankommen könnten, ist derzeit noch unklar.

Unklarheiten überall

„In verschiedenen Aussagen der Politik ist zu lesen, dass es für Studierende Vergünstigungen geben soll. Das ist noch nicht geklärt, die Beträge sind nicht genannt“, kommentiert Ralf Garten, Pressesprecher der Hochschule Osnabrück. Dem schließt sich der AStA der Universität Osnabrück an: „Studierenden steht es natürlich frei, dieses Ticket zu erwerben. Zu einer möglichen Verrechnung mit dem bestehenden Semesterticket können wir derzeit aber noch keine weiteren Informationen geben.“

Garten sieht neben den Unklarheiten noch ein weiteres Problem bezüglich eines geringeren Beitrages für das Studententicket im Semesterbeitrag: „Die Vereinbarung von Bund und Ländern ist neu vom 2. November 2022, die Verträge zum Semesterticket aber natürlich schon vereinbart. Zusätzlich läuft bereits beziehungsweise in den nächsten Tagen die Einschreibung für das Sommersemester an, daher ist eine Umsetzung zum Sommersemester nicht mehr möglich.“

Weiterhin, so teilt der AStA der Universität mit, sei ein Problem, dass das Semesterticket anders als das 49-Euro-Ticket ein Solidarmodell sei, in dem alle Studierenden pro Semester dafür zahlen. Das 49-Euro-Ticket hingegen soll ein monatlich kündbares Abo-Modell werden. „Sinnvolles Ziel wäre natürlich, dass Studierende die bereits das Semesterticket gezahlt haben, nicht die komplette Summe zahlen müssen, wenn Sie auf ein 49-Euro-Ticket ‘upgraden’ wollen“, so der AStA. Eine mögliche Umsetzung? Noch unklar!

29-Euro-Ticket für Studierende?

Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch lägen, könnten die ASten „entweder die Verträge kündigen oder mit den Mobilitätsanbietern Pakete schnüren, die optimal für die Studierenden mit dem 49-Euro-Ticket sind, oder welcher Betrag dann tatsächlich für die Studierenden gilt“, führt Garten aus.

Grundsätzlich peilen die ASten in ganz Niedersachsen an, „dass das im Koalitionsvertrag festgehaltene 29-Euro-Ticket für Schülerinnen, Schüler und Azubis auch für Studierende angeboten wird, da die ökonomisch sowieso schon angespannte Lage beispielsweise durch Inflation und hohe Mietpreise vergleichbar ist“, teilt der AStA der Universität mit. Ermäßigungen in den Bustarifen für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende gibt es in Osnabrück bereits – für Studierende hingegen nicht.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

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