Uni Osnabrück verabschiedet den Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Vogtherr in den Ruhestand

Über mehr als zwei Jahrzehnte hat der Mediävist Prof. Dr. Thomas Vogtherr sowohl als Hochschullehrer das Fach Geschichte als auch als Vizepräsident die Universität Osnabrück geprägt. Mit einer Feierstunde am Dienstag (4. Juli) wurde er nun vom Historischen Seminar in den Ruhestand verabschiedet.

Geboren 1955 in Berlin-Steglitz, studierte Vogtherr nach seinem Abitur Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Germanistik an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, an der er 1982 mit einer Arbeit zum Thema „Wirtschaftlicher und sozialer Wandel im Lüneburger Landadel während des späten Mittelalters“ promoviert wurde. Von 1983 bis 1985 war er als Referendar im Höheren Archivdienst des Landes Niedersachsen tätig, zum Abschluss folgte das Staatsexamen für den Höheren Archivdienst. Ab 1985 forschte und lehrte er als Hochschul- später als Oberassistent am Historischen Seminar der Universität Kiel. 1990 wurde er – ebenfalls in Kiel – in den Fächern Mittlere und Neuere Geschichte und Historische Hilfswissenschaften habilitiert. Seinen akademischen Weg setzte Vogtherr an der Universität Leipzig fort, wo er von 1993 bis 2001 Professor für Historische Hilfswissenschaften war.

Einrichtung von Fachdidaktiken vorangetrieben

Seit Oktober 2001 forscht und lehrt der Historiker als Universitätsprofessor für Geschichte des Mittelalters am Historischen Seminar der Universität Osnabrück. Im damaligen Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften war er von 2003 bis 2004 als Dekan und von 2004 bis 2005 als Prodekan tätig. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Vizepräsidenten für Studium und Lehre der Universität Osnabrück gewählt. In seine Amtszeit bis 2009 fiel unter anderem die von ihm maßgeblich vorangetriebene Einrichtung von Fachdidaktiken, um die Lehrerbildung maßgeblich zu profilieren und zu stärken.

Neben seiner akademischen Tätigkeit engagierte sich Vogtherr in verschiedenen wissenschaftlichen Vereinigungen und Gremien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die niedersächsische Landesgeschichte und die Urkundenforschung. Erst jüngst hat er beides miteinander kombiniert und eine neue Darstellung der Frühgeschichte des Bistums Osnabrück veröffentlicht.

Großer Einsatz für Studierende

Auf seiner feierlichen Verabschiedung im Botanischen Garten der Universität sprachen unter anderem der ehemalige Präsident der Universität Osnabrück, Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, Prof. Dr. Christiane Kunst vom Historischen Seminar, der Dekan des Fachbereichs Kultur und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Kai-Olaf Maiwald, sowie der Vorstandssprecher des Historischen Seminars, Prof. Dr. Christoph Rass. „Prof. Vogtherr hat in seiner Zeit an unserer Universität zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben innegehabt. Vor allem als Vizepräsident hat er sich bei der seinerzeit vom Land vorgegebenen Einführung der Studienbeiträge engagiert für die Belange der Studierenden eingesetzt. Dafür danke ich ihm im Namen des gesamten Präsidiums herzlich“, so der Vizepräsident für Forschung, gesellschaftlichen Dialog und Transfer, Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger.

Abschiedsvorlesung mit Bischof Benno

Seine Abschiedsvorlesung stellte Prof. Vogtherr unter den Titel „’An einem Donnerstag …”. Eine unerwartete Begegnung und was sie über unser Verhältnis zum Mittelalter sagt“. Ein erdachtes Gespräch mit dem 1088 verstorbenen Bischof Benno von Osnabrück nutzte er dazu, die Arbeitsweise von Mittelalterhistorikern vorzustellen. Er ließ Benno auf dem Sofa von sich und seiner Welt erzählen, bunt, manchmal überraschend und nachdenklich stimmend.


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