Typisch britisch!

Großbritannien mag aus der EU ausgetreten sein – die britischen Spezialitäten erfreuen sich hierzulande dennoch ungebrochener Beliebtheit. Angefangen mit klassischem Early Grey, diesem wunderbaren Nachmittagstee mit hauchzartem Bergamotte-Aroma, über abgeleitet vom Markennamen „Wellington“ liebevoll „Wellys“ genannte Gummistiefel, mit denen man jedem Festivalmatsch trotzt, bis hin zu klassischer Bekleidung, mit der man sich immer ein bisschen fühlt wie ein englischer Langadeliger.

Karos, Gummistiefel, Fünf-Uhr-Tee

Ob gewachste Barbour-Jacken, farbenfrohe Burlington-Socken mit ihrem typischem, links getragenen Knopf und ihrem traditionellen Argyle-Muster, der Raute mit dem Überkaro, oder das Tartan-Karo des charakteristischen Burberry-Looks – britische Mode erkennt man auf den ersten Blick. Und die Deutschen lieben sie! Auch, wenn sie nicht so weit gehen wollen, Englisch als zweite Amtssprache in Behörden einzuführen – das Britische hat es ihnen angetan. Allein die Rituale, die dem Deutschen einerseits herrlich skurril anmuten, die er den Engländern andererseits ob ihrer Eleganz aber auch heimlich neidet. So ein klassischer Five-O’Clock-Tea mit einem ganzen Berg Gurkensandwiches und Scones in der silberglänzenden Etagere, das macht schon was her! Wer dafür nicht ins Heimatland der Queen reisen will, bekommt das Ganze übrigens auch hierzulande serviert – zu einem gepfefferten Preis, versteht sich. Beispielsweise im im Berliner Adlon. Im Edelhotel kann man sich auch als simpler Bürgerssohn oder als einfache Bürgerstochter beim Royal Afternoon Tea ganz majestätisch fühlen.

Und wenn es danach regnet, hält man einen typischen, durchsichtigen Regenschirm bereit oder greift zur klassischen Tweedkappe, die im Sommer – und wenn es mal nicht regnet, was dem Klischee zum Trotz übrigens recht oft der Fall ist – gern auch aus Leinen sein darf. Schließlich wird im Mutterland der Mode – immerhin kleidete England traditionell die Welt – viel Wert auf die perfekte Garderobe für den Gentleman gelegt – ganz im Gegensatz zu Deutschland, wo Modeindustrie und Bekleidungshandel die Männer als Kundengruppe zuverlässig vernachlässigen.

Tartan-Style

Die Damen dagegen hüllen sich in große Plaids – extraleichte Schals, die perfekte Begleiter auf Reisen sind, sich ob ihrer Größe aber auch als Schultertuch, ja, sogar Wohndecke eignen. Und welches Muster ist hier charakteristischer als das Schottenkaro, auch als Tartan bezeichnet? Das liegt daran, dass die schottischen Clans seit 1815 ganz eigene Tartanmuster haben, mit denen man ihre Herkunft wie bei einem Wappen zuordnen konnte. Schon die Kelten sollen diese Muster aus verschiedenfarbigen Streifen gewebt haben, die, legt man sie übereinander, ein buntes Karo ergeben. Mittlerweile wird Tartan vor allem aus modischen Gründen getragen. So wird also nicht kontrolliert, ob man als Träger oder Käufer eines bestimmten Karos auch dem Clan angehört, den dieses repräsentiert.

Das wohl bekannteste Tartanmuster der Welt ist aber ein sogenanntes Hauskaro. Hiermit bezeichnet man die von einem britischen Kleidungshersteller, vor allem Herrenausstatter, zum Markenzeichen erhobenen Tartans, die jeweils ein auf den ersten Blick wiedererkennbares Farbschema aufweisen. Das in Rosé und Kamelhaar changierende Muster des 1856 vom britischen Textilkaufmann Thomas Burberry gegründeten gleichnamigen Unternehmens ist sogar markenrechtlich geschützt. Es findet sich nicht nur auf der hochpreisigen Bekleidung des Hauses, sondern auch auf Accessoires wie Parfümflakons. Ein Burberry Parfumflakon ist nicht nur ein tolles Geschenk, das man am liebsten selbst behalten möchte, sondern versprüht – und zwar im Wortsinne – britisches Flair und diese ganz besondere Lebensart, die auch Osnabrück lange geprägt hat, denn schließlich gab es eine Zeit, in der jeder zehnte Osnabrücker ein Engländer war. Vielleicht erklärt sich auch damit unsere heimliche Sehnsucht nach dem British Style?


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Redaktion Hasepost
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