HASEPOST
 

Torfestival, Partytaxi, Ehrenkapitän: VfL Osnabrück feiert Timo Beermann mit großem Abschiedsspiel

An der Bremer Brücke ging es diesmal nicht um Punkte, sondern um Erinnerungen, Tore – und ein paar feuchte Augen. Am Freitagabend verabschiedete der VfL Osnabrück seinen langjährigen Kapitän Timo Beermann mit einem Abschiedsspiel, das alles bot, was zu einem besonderen Fußballabend gehört: viele Tore, bekannte Gesichter und einen emotionalen Abschied unter Flutlicht.

Eine Karriere in Lila-Weiß

167 Pflichtspiele absolvierte Timo Beermann für die Profis des VfL Osnabrück, hinzu kommen zahlreiche Partien im Nachwuchsbereich sowie 62 Einsätze für die zweite Mannschaft. Der gebürtige Ostercappelner spielte in seiner Profikarriere nur für zwei Vereine – den 1. FC Heidenheim und den VfL Osnabrück, den er in den vergangenen drei Jahren als Kapitän anführte. Nach einer Verletzung beendete er im Sommer 2025 seine aktive Laufbahn.

Dass er sich noch einmal im VfL-Trikot von seinen Fans verabschieden durfte, empfand Beermann als große Ehre – und die Bremer Brücke setzte ihm am 10. Oktober das passende Denkmal. Über 4.000 Zuschauer erlebten ein Spiel, das zwischen Spaß und Sentimentalität die ganze Bandbreite eines Fußballlebens einfing.

Frühe Tore und viele bekannte Gesichter

Kaum war das Spiel angepfiffen, fiel auch schon das erste Tor. Marc Heider traf per Kopf zur frühen Führung der VfL-Allstars (2.). Für den nächsten Höhepunkt sorgte VfL-Zeugwart Mario Richter, der als Stürmer auflief und tatsächlich auf 2:0 erhöhte (19.). Die Zuschauer feierten ihn mit derselben Begeisterung wie früher ihre Profis.

Timo Beermann, der zunächst für das Team „Eule & Friends“ spielte, ließ sich nicht lange bitten. In der 37. Minute drang er in den Strafraum vor und traf wuchtig zum 1:2-Anschluss – ein Tor, das an viele frühere Abende unter Flutlicht erinnerte. Manuel Riemann glich wenig später zum 2:2 aus (41.), ehe Alexander Kotuljac kurz vor der Pause für die VfL-Allstars erneut traf (45.).

Beermann mit Doppelpack nach der Pause

Zur zweiten Halbzeit wechselte Beermann die Seiten – und legte gleich wieder nach. Vom Elfmeterpunkt verwandelte er sicher in die Mitte (47.) und erzielte damit sein zweites Tor des Abends. Das Publikum feierte jeden Treffer mit sichtlicher Freude, die Partie blieb kurzweilig und torreich.

Es folgten Treffer von Claus Costa (53.), Heider (55.), Ajdini (60.), Tesche (68.), Eicher (71.), Richter (79.) und Menga (82.) – doch der schönste Moment blieb dem Kapitän selbst vorbehalten. In der 86. Minute startete Beermann ein letztes Mal durch, bekam den Ball zugespielt und schob ihn überlegt zum 9:5-Endstand ein. Ein letzter Treffer, ein letzter Jubel, ein Moment, der die Brücke zum Beben brachte.

Ein Abschied mit Symbolkraft

Kurz darauf wurde Beermann unter stehenden Ovationen ausgewechselt. Seine Eltern hielten dabei die Auswechseltafel mit der roten Nummer 33 in die Höhe – ein eindrückliches Bild. Im Spalier nahmen Mitspieler und Freunde Abschied, während das Stadion applaudierte.

Anschließend betrat die Osnabrücker Musiklegende Christian Steiffen die Szene – stilecht mit dem Rasenmäher. Gemeinsam mit Beermann, seiner Frau und der gemeinsamen Tochter drehte er mehrere Ehrenrunden durchs Stadion. Auf der Anzeigetafel liefen Videobotschaften und Rückblicke aus Beermanns Karriere, bevor VfL-Präsident Holger Elixmann das Stadionmikrofon übernahm.

In seiner Ansprache würdigte Elixmann den langjährigen Kapitän als Identifikationsfigur und zeichnete ihn als ersten Spieler überhaupt zum „Ehrenkapitän auf der Brücke“ aus. Beermann nahm die Auszeichnung sichtlich bewegt entgegen und dankte seiner Familie, seinen Mitspielern, dem Verein und den Fans für die gemeinsame Zeit.

Zum Abschluss des Abends erklang Christian Steiffens Song „Ich fühl mich Disco“. Spieler, Freunde und Fans sangen mit – ein passender Schlusspunkt unter einen Abend voller Lächeln, Erinnerungen und lila-weißer Verbundenheit.

Lila-Weiße Nacht im Alando Palais

Nach dem Abpfiff ging „Eules“ letzter Flug weiter. Bei der „Lila-Weißen Nacht“ im Alando Palais trafen sich Weggefährten, Fans und Spieler, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Alle Besucherinnen und Besucher des Abschiedsspiels hatten freien Eintritt – und viele nutzten die Gelegenheit, sich persönlich zu verabschieden.


 
Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.
Hallo Welt
Html code here! Replace this with any non empty raw html code and that's it.

  

   

 

Html code here! Replace this with any non empty raw html code and that's it.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion

Ihre Meinung zu diesem Artikel ist uns wichtig

Bitte vergeben Sie bis zu 5 Sterne

1 Stern 2 Stern 3 Stern 4 Stern 5 Stern