Thwaites-Gletscher schmilzt schneller: Bedrohlicher Meeresspiegelanstieg erwartet

Die Studie, die in der Fachzeitschrift “Proceedings of the National Academy of Sciences” (PNAS) veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Thwaites-Gletscher in der Westarktis schneller schmilzt als erwartet. Dies könnte einen Meeresspiegelanstieg um rund 60 Zentimeter auslösen, wodurch Küstenstädte und Inselnationen schwerwiegenden Gefahren ausgesetzt wären.

Schnelleres Schmelzen des Thwaites-Gletschers

Laut der Studie zeigt die Analyse von Satellitendaten, dass durch die Gezeiten vom menschengemachten Klimawandel erhitztes Meerwasser unter eine bis zu sechs Kilometer lange Zone des Gletschers gespült wird, die auf dem Land ruht. “Wir kommen zu dem Schluss, dass die Zukunft des Thwaites-Gletschers – und anderer antarktischer Gletscher – davon abhängt, wie schnell warmes Wasser die Grundgebirgszonen über große Entfernungen erodiert, und dass dies viel schneller passiert, als es die derzeitigen Modelle erwarten lassen”, schreiben die Autoren. Sie weisen darauf hin, dass der Eisverlust schneller voranschreitet als bisher angenommen und dass neue Modelle eine bessere Vorhersage des Meeresspiegelanstiegs in den kommenden Jahrzehnten ermöglichen könnten.

Mögliche Folgen der Gletscherschmelze

Die Autoren der Studie deuten an, dass der Kipppunkt des Gletschers bereits überschritten sein könnte und der Prozess somit unaufhaltsam ist. Vorherige Annahmen gingen davon aus, dass der Kollaps des Gletschers rund 2.000 Jahre dauern würde, vorausgesetzt, eine höhere Erderhitzung beschleunigt den Prozess nicht weiter. Sollte der gesamte Westantarktische Eisschild zerfallen, könnte dies zu einem durchschnittlich drei Meter höheren Meeresspiegel führen.

Gefahren für Küstenregionen und Inselnationen

Ein Anstieg des Meeresspiegels würde insbesondere Küstenstädte wie Hamburg und Inselnationen wie Vanuatu, die Malediven, Tuvalu und die Marshall-Inseln bedrohen, die nicht mehr als zwei Meter über dem Meeresspiegel liegen. Aber auch Trinkwasservorräte könnten betroffen sein, da salziges Meerwasser in das Grundwasser eindringen und damit bestimmte Ökosysteme beeinträchtigen könnte.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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