Tante-Emma-Laden zieht ins Museum Industriekultur Osnabrück

Jan Tönnies (hinten links), Nils-Arne Kässens (Mitte) und Dr. Thorsten Heese stehen mit 4. Klässlern der Grundschule Pye im Tante-Emma-Laden. / Foto: Brockfeld

Wie war das Leben vor Aldi, Lidl und Co.? Im Museum Industriekultur Osnabrück (MIK) kann jetzt ein Tante-Emma-Laden aus dem vergangenen Jahrhundert bestaunt werden. 

Das Museum Industriekultur ist um eine Attraktion reicher: Im Pferdestall-Gebäude steht jetzt ein historischer Tante-Emma-Laden! Die Einrichtung stammt größtenteils aus dem Geschäft Tackenberg, das bis 1980 am Vitihof zu finden war. Viele Osnabrücker dürften das Ausstellungsstück bereits aus der Villa Schlikker kennen. Da diese aber zur Zeit umgebaut wird, zieht der Tante-Emma-Laden als Dauerleihgabe ins MIK. Nils-Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück, freut sich: “Der Laden ist ein besonderes Exponat und war seit den 80ern in unserem Museum. Im Gästebuch konnten wir immer wieder lesen, wie sehr die Besucher ihn mochten. Viele fühlten sich an die gute alte analoge Zeit erinnert. Ich habe an der Reaktion einiger Kinder gesehen, dass er im MIK am richtigen Ort ist.”

Im Tante-Emma-Laden gibt es zahlreiche Waren aus dem vergangenen Jahrhundert. / Foto: Brockfeld
Im Tante-Emma-Laden gibt es zahlreiche Waren aus dem vergangenen Jahrhundert. / Foto: Brockfeld

Mehr als nur ein Laden

Dr. Thorsten Heese, Kurator für Stadt- und Kulturgeschichte im Museumsquartier, hebt die einstige gesellschaftliche Bedeutung des Tante-Emma-Ladens hervor: “In derartigen Geschäften wurden nicht nur Lebensmittel verkauft. Sie waren Treffpunkte und Orte der Begegnung. Oft besaßen die Betreiber auch eine Schankkonzession und die Kunden konnten sich noch einen Schnaps abholen. Heute haben wir ähnliche Geschäfte zum Beispiel in Form von Asia-Shops, die für ihre jeweilige Community eine wichtige Rolle spielen.”

Museumspädagoge Jan Tönnies wiegt mit den Kindern Kaffeebohnen ab. / Foto: Brockfeld
Museumspädagoge Jan Tönnies wiegt mit den Kindern Kaffeebohnen ab. / Foto: Brockfeld

Spielerisches Lernen

Für Jan Tönnies, Museumspädagoge im MIK, ist das neue Ausstellungsstück ein großer Gewinn: “Wir sind sehr dankbar, dass wir den Tante-Emma-Laden bekommen konnten. Die Kinder können hier zum Beispiel nach bestimmten Markenlogos suchen oder Produkte abwiegen und Preise berechnen, um spielerisch und anschaulich Mathe zu lernen. Älteren Kindern können wir gut die Entwicklung der Wirtschaft und verschiedener Produkte erklären.” Obwohl der Tante-Emma-Laden schon seit 40 Jahren im Museum steht, ist also nicht zu befürchten, dass er bald Staub ansetzt.


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Lukas Brockfeld
Lukas Brockfeld
Lukas Brockfeld ist seit dem Sommer 2019, erst als Praktikant und inzwischen als fester Mitarbeiter, für die Redaktion der HASEPOST unterwegs.

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