Studierende in der Notlage: AStA der Universität Osnabrück ruft zu Protest auf

Die Diskussion um ein sogenanntes “Null-Semester” blieb in der Universität Osnabrück bisher erfolglos. Studierende stellen sich veränderten Studienbedingungen, oftmals schwereren Online-Klausuren und teilweise auch plötzlicher Arbeitslosigkeit. Der Allgemeine Studierendenausschuss der Studierendenschaft (AStA) der Universität Osnabrück ruft daher am Samstag, den 18. Juli zu einem gemeinsamen Protest im Schlossgarten auf.

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Studierendenschaft (AStA) der Universität Osnabrück führte vom 26. Mai bis zum 11. Juni eine Online-Umfrage durch, um zu erfahren, wie Studierende mit der Corona-Pandemie umgehen. Die Ergebnisse der Umfrage, die am 14. Juli veröffentlicht wurden, zeigen eine drastische Verschlechterung der Studiensituation: Studierende haben nicht nur verstärkt mit persönlichen und finanziellen Sorgen zu kämpfen, sondern auch die Qualität der Lehre hat in einigen Fachbereichen deutlich nachgelassen. Der Arbeitsaufwand seit Ausbruch des Coronavirus ist bei nahezu 40 Prozent der Befragten deutlich angestiegen, bei 20 Prozent sogar sehr stark. Ein großes Defizit zeigt sich im Hinblick auf Datenschutz: In ungefähr 75 Prozent aller Fälle wurden die Studierenden nicht über Datenschutz belehrt. Rund 20 Prozent der Studierenden haben ihre Arbeitsstelle aufgrund der Corona-Maßnahmen verloren.

Keine Einzelfälle

Die Resultate der Umfrage zeigen: Bei den Problemen, mit denen sich Studierende an den AStA richteten und richten, handelt es sich keinesfalls um Einzelfälle. Daher fordert der AStA die Universitätsleitung, die Dozierenden der Universität Osnabrück und das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ausdrücklich dazu auf, diese Probleme ernst zu nehmen und im Dialog mit Studierenden Lösungen zu finden. Die Überbrückungshilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die seit Juni beantragt werden kann, ist nach Auffassung des AStA unzureichend und die Antragstellung zu bürokratisch. Daher fordert der AStA eine Öffnung des BAFöG und damit einhergehend die pauschale Verlängerung der Regelstudienzeit. Zusätzlich sollen gezahlte Langzeitstudiengebühren für das Sommersemester 2020 von der Universität Osnabrück ohne Härtefallanträge zurückerstattet werden.

Gemeinsamer Protest am 18. Juli im Schlossgarten

“Die Universität darf nicht länger die Augen vor den massiven Problemen, die viele Studierende betreffen, verschließen, sondern muss Defizite aktiv angehen und sich beim Wissenschaftsministerium für eine tragfähige Lösung zur Entlastung der Studierenden einsetzen”, so Birte Spekker, Referentin für Hochschulpolitik im AStA. Um der aus der Umfrage gewonnenen Kritik Gehör zu verschaffen und die Forderungen durchzusetzen, plant der AStA der Universität Osnabrück am 18. Juli, um 15:00 einen gemeinsamen Protest von Studierenden und Lehrenden im Schlossgarten. Mehr Informationen zur geplanten Protestaktion finden sie hier.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov startete im Sommer 2019 mit einem Praktikum bei der HASEPOST. Seitdem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für unsere Redaktion. Nach ihrem Bachelor in Geschichte und Soziologie an der Universität Osnabrück ist sie seit 2023 wieder fest im Redaktionsteam. Derzeit schließt sie ihren Fachmaster in Neuste Geschichte an der Uni Osnabrück ab. Privat trifft man sie oft joggend im Park oder an ihrer Staffelei.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion