Das die mysteriösen “Q”-Plakate, die am Freitag überall in Osnabrück auftauchten nicht nur Werbung für ein Gas- und Stromprodukt der Osnabrücker Firma Q1 Energie AG hätten machen sollen, hatte HASEPOST bereits am Freitagnachmittag exklusiv berichtet. 
Ein von Q1 behaupteten Wettbewerbsverstoß, durch Vertragsklauseln mit der Werbefirma Ströer, weisen die Stadtwerke in einer Stellungnahme von sich.

“Ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ist nach unserer Auffassung in keinster Weise feststellbar”, so Stadtwerke-Pressesprecher Marco Hörmeyer, und weiter: “Im Stadtgebiet von Osnabrück gibt es nach Angaben der Ströer DSM GmbH rund 870 öffentliche Werbeflächen, darunter Großflächenplakate, Litfaßsäulen, Mega-Light Anlagen und Citylights. 130 Buswartehäuschen sind mit solchen Citylight-Werbeflächen versehen; hier regelt ein 1986 zwischen den Stadtwerken und Ströer DSM geschlossener Vertrag die werbliche Vermarktung dieser 130 Wartehäuschen, die Teil unseres Nahverkehrsangebotes sind”.

Stadtwerke-Werbeflächen nicht in Vermarktung

Hörmeyer erläutert die Nutzung für eigene Zwecke der Stadtwerke: “Wie auch andere Teile unseres Leistungsangebotes (z.B. Busse, Kabelverteilerschränke, Flächen in den Bädern etc.) nutzen wir solche Betriebsmittel und Infrastruktureinrichtungen im öffentlichen Raum ausschließlich für unsere eigenen Zwecke. Gemeinnützigen und dem Allgemeinwohl dienenden Institutionen stellen wir sie jedoch auch regelmäßig entgeltlos zur Verfügung. Mitbewerbern ist der Zugriff auf diese Werbeflächen hingegen nicht möglich – so wie ein Tankstellenbetreiber auch keine Werbung von Mitbewerbern auf und an seinen Tankstellen zulässt.

Reichlich Werbeflächen für Stadtwerke-Wettbewerber

Die Stadtwerke weisen darauf hin, dass es allein im Stadtgebiet von Osnabrück rund 740 (von 870) frei buchbare öffentliche Werbeflächen und -möglichkeiten für Mitbewerber gibt, die auch bereits von Mitbewerbern für Werbekampagnen genutzt wurden:

  • 74 freistehende Citylight-Poster außerhalb der Buswartehäuschen
  • ca. 500 Großflächenplakate
  • ca. 150 Litfaßsäulen
  • 16 Mega-Light Anlagen

Darüber hinaus, so die Stadtwerke, gäbe es eine Vielzahl anderer Werbemedien (Printmedien, Internet etc.). Eine Einschränkung der Werbefreiheit oder gar des Wettbewerbs ist nach Auffassung der Stadtwerke Osnabrück nicht gegeben.

Stadtwerke-Pressesprecher Hörmeyer betont auch die Postion seines Unternehmens im Wettbewerb: “Nach mehr als 15 Jahren des Wettbewerbs im Energiebereich legen wir zudem großen Wert auf die Feststellung, dass wir uns seit jeher dem Wettbewerb stellen und das mit fairen Mitteln und im gesetzlichen Rahmen. Aktuell können die Kunden in Osnabrück aus mehr als 490 Energietarifen bei rd. 50 Erdgas- bzw. 60 Stromanbietern wählen. Dabei sehen wir in jedem neuen Wettbewerber eine sportliche Herausforderung, unsere Leistungen weiter zu verbessern.”