Umweltminister Carsten Schneider (SPD) warnt vor einem überzogenen Ausbau der Gaskraft und mahnt, stärker auf Kosten zu achten. Er setzt auf Speicher, Effizienz und flexible Nachfrage sowie auf Gaskraftwerke, die auf Wasserstoff umrüstbar sind. Zugleich ruft er zu großem Denken beim künftigen Strombedarf auf und will Energiewende-Gesetze eng mit einem Klimaschutzprogramm verzahnen. Die Bundesnetzagentur sieht bis 2035 einen erheblichen Bedarf an steuerbaren Kapazitäten.
Warnung vor überzogenem Gaskraft-Ausbau
Umweltminister Carsten Schneider (SPD) hat vor einem überzogenen Ausbau der Gaskraft gewarnt. „Wir müssen auch auf die Kosten achten. Womöglich sind Speicher, Energieeffizienz und eine flexiblere Nachfrage in vielen Fällen die günstigere Wahl“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Und wenn man Gaskraftwerke baut, dann bitte so, dass sie auf Wasserstoff umgestellt werden können. Je mehr Gas wir aus dem Energiemix herausdrängen, desto billiger wird es für uns.“ Füge der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe hinzu.
Schneider verwies auf den Koalitionsvertrag, der eine zusätzliche Gaskraft-Kapazität von bis zu 20 Gigawatt vorsehe. Für den ersten Schritt werde die Regierung allerdings „eine Zahl zugrunde legen, die deutlich kleiner als 20 sein wird“, behauptete er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Hoher Strombedarf und flexible Absicherung
Schneider rief Wirtschaftsministerin Karherina Reiche (CDU) dazu auf, beim Stromverbrauch „groß“ zu denken, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Deutschland ist Industrieland, und wir müssen Unternehmen mit großem Stromverbrauch halten. Dazu kommen KI und Rechenzentren mit steigendem Energiebedarf. Da dürfen wir beim Ausbau von Wind-, Solar- und Biomasseanlagen nicht wackeln“, mahnte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Gleichzeitig müssen wir etwas in der Hinterhand haben, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Das können Gaskraftwerke sein, aber ich bin da ganz technologieoffen.“ Das sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Klimaschutzprogramm und Energiewende-Gesetze
Schneider schlug zugleich vor, die geplanten Energiewende-Gesetze mit einem Klimaschutzprogramm zu verknüpfen. Ihm liege viel daran, rasch ein Klimaschutzprogramm zu beschließen, so Schneider. Laut Bundes-Klimaschutzgesetz muss die Bundesregierung spätestens zwölf Monate nach Beginn der Legislaturperiode ein Klimaschutzprogramm vorlegen. „Die Energiewende ist das Zugpferd für den Klimaschutz in Deutschland“, sagte Schneider den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Darum sollten wir das Klimaschutzprogramm und die anstehenden Energiewende-Gesetze auch möglichst gemeinsam beraten.“ Das sagte Schneider den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auf der Agenda von Schwarz-Rot stehen etwa die Kraftwerksstrategie, das Erneuerbare-Energien-Gesetz und das Gebäudeenergiegesetz.
Laut Bundesnetzagentur braucht Deutschland bis 2035 einen Brutto-Zubau von 22,4 Gigawatt an steuerbaren Kapazitäten, die sich unabhängig vom Wetter und von Schwankungen an- und ausschalten lassen. Sollte der Ausbau der Erneuerbaren Energien ausgebremst werden, steigt der Bedarf auf 35,5 Gigawatt. Das Bundeswirtschaftsministerium drängt daher auf einen stärkeren Zubau von Gaskraftwerken als bislang von der EU-Kommission genehmigt. Als steuerbare Kapazitäten gelten neben Gaskraftwerken beispielsweise auch Biomasse- und Müllheizkraftwerke sowie Batteriegroßspeicher. Eine größere Lastflexibilität, bei der Verbraucher ihre Nachfrage auf Zeiten verschieben, in denen der Strompreis niedrig ist, trägt ebenfalls zur Netzstabilität bei.
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