Europas Verteidigungssektor steht vor einem kräftigen Wachstum: Rheinmetall rechnet in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Steigerung der Nachfrage nach Rüstungsgütern in Deutschland und auf dem Kontinent. Bis 2030 könnten sich die europäischen Verteidigungsbudgets laut Rheinmetall-Chef Armin Papperger auf eine Billion Euro erhöhen, wobei Deutschland eine führende Rolle einnehmen dürfte.
Rheinmetall bereitet Produktionsausbau vor
Armin Papperger, Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, sieht gute Aussichten für die Verteidigungsindustrie in Europa. Im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) sagte Papperger: „Das Budget in Europa kann bis zum Jahr 2030 auf eine Billion Euro wachsen.“ Etwa die Hälfte dieser Summe werde in Investitionen fließen. Rheinmetall erwarte dabei einen signifikanten Anteil am Gesamtvolumen. „Weil Bedarf und Budget in Deutschland größer sein werden als in anderen Ländern, rechnen wir mit einem künftigen Anteil von 25 Prozent“, erklärte Papperger gegenüber dem „Handelsblatt“.
Erhöhte Kapazitäten und internationale Produktion
Um der wachsenden Nachfrage nach Rüstungsgütern gerecht zu werden, arbeitet Rheinmetall an einer deutlichen Erweiterung der eigenen Fertigungsmöglichkeiten. „Wir haben in Europa zehn Werke, die wir derzeit verdoppeln oder komplett neu bauen“, so Papperger. Der Rheinmetall-Chef betonte zudem die internationalen Perspektiven: „Wenn wir die Produktion in den USA ausbauen, ist es möglich, dass wir in unseren US-Werken beispielsweise auch Komponenten für unser Gefechtsfahrzeug Lynx fertigen, das in Europa bestellt wurde“, sagte Papperger laut „Handelsblatt“.
Politische Rahmenbedingungen und Zukunftsausblick
Die politische Unterstützung für höhere Rüstungsinvestitionen nimmt ebenfalls zu. Die voraussichtlich nächste Bundesregierung unter dem designierten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) plant, staatliche Investitionen in Rüstungsgüter weitgehend von der Schuldenbremse zu entkoppeln. Gleichzeitig hat die Europäische Union angekündigt, bis 2030 rund 800 Milliarden Euro in die Verteidigungsindustrie zu investieren. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem moderne Flugabwehrsysteme.
Auch für das speziell entwickelte Flugabwehrsystem Skyranger rechnet Rheinmetall mit großer Nachfrage. „Ich erwarte, dass wir in den nächsten zehn Jahren weit über 1000 Skyranger bauen werden“, erklärte Papperger gegenüber dem „Handelsblatt“. Deutschland habe im Rahmen des Sondervermögens bisher lediglich 18 Stück bestellt. Papperger betonte: „Ich gehe davon aus, dass Deutschland für Grenz-, Konvoisicherung und ähnliches zwischen 200 und 300 braucht.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
